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D.K. Harrell: The Right Man (Review)
Artist: | D.K. Harrell |
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Album: | The Right Man |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Blues |
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Label: | Little Village Foundation | |
Spieldauer: | 48:06 | |
Erschienen: | 30.06.2023 | |
Website: | [Link] |
Gitarrist und Sänger D.K. HARRELL lässt den Aussagewert des Sprichworts „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ – wenn auch im übertragenen Sinn – gerade etwas wanken: Der junge und bisher unbekannte Mann aus Louisiana bringt mit „The Right Man“ ein Debüt-Album heraus, das man bei einem Blindtest eher einem gestandenen schwarzen Bluesmann zuordnen würde; kommt dazu, dass es sich bei den elf Songs des Albums erst noch ohne Ausnahme um Originale handelt.
HARRELLs Mutter erzählt, D.K. habe schon im zarten Alter von anderthalb Jahren versucht, B.B. King-Songs mitzusingen. Ob wahr oder nicht: Tatsache ist, dass D.K. HARRELL offen- und hörbar von King inspiriert wurde und dem grossen Meister über Jahre hinweg sehr gut zugehört hat. Allerdings spielt und singt der 25-Jährige inzwischen in einer ganz eigenen Kategorie, fernab vom blossem Imitieren. Dies belegen auch das Mittun einer hochkarätigen Band sowie des Top-Produzenten Kid Andersen.
HARRELL startet sein Debüt mit dem Titeltrack, einem Shuffle mit üppigen Bläsersätzen und markanter Gitarre – HARRELLs lässig swingender (aber präziser!) Gesang steht dazu in bemerkenswertem Kontrast. Grossartig auch "Get These Blues Out Of Me", ein langsamer Song in Moll: Hier kommen Streicher zum Einsatz, und das Ganze gemahnt in dieser Art ziemlich an B.B. Kings 1969er-Version von Roy Hawkins "The Thrill Is Gone"; von einer Anbiederung kann aber nicht die Rede sein, denn HARRELL findet zusammen mit der Band einen ganz eigenen Klang – sehr überzeugend!
Im zweiteiligen „Not Here For A Long Time“ fährt HARRELL einen klanglichen Sonderzug durch die Blues-Geschichte, wohl ein Muss bei dieser Band: So hat Bassist Jerry Jemmott mit Aretha Franklin, Nina Simone, Freddy und B.B. King gearbeitet, Schlagzeuger Tony Coleman war seinerseits jahrzehntelang mit B.B. King unterwegs, und Keyboarder Jim Pughs Diskografie füllt ohnehin Bände. Er ist beispielsweise auf Alben von Otis Rush, Etta James, Robert Cray, John Lee Hooker, Tracy Nelson oder Curtis Salgado zu hören.
FAZIT: D.K. HARRELL spielt zwar erst seit wenigen Jahren öffentlich, legt mit „The Right Man“ aber gleich ein ausgereiftes Debüt-Album vor. Kid Andersen als Produzent und die auf hohem Niveau spielende Band mögen viel zur erstaunlichen Qualität des Werks beigetragen haben. Der junge Blueser aus Lousiana indes hat seinerseits alles, was ihn bereits nach dieser ersten Veröffentlichung zu einer Grösse in der Szene macht: Er ist ein stilsicherer Gitarrist, hervorragender Sänger und schreibt dazu aussergewöhnlich gute Songs. Mit seinem Können könnte D.K. HARRELL zu einem Bewahrer des authentischen Blues werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Right Man
- You’re A Queen
- Get These Blues Out Of Me
- You’d Be Amazed
- While I’m Young
- Not Here For A Long Time Pt. 1
- Hello Trouble
- Not Here For A Long Time Pt. 2
- Honey Ain’t So Sweet
- Leave It At The Door
- One For The Road
- Bass - Jerry Jemmott
- Gesang - D.K. Harrell
- Gitarre - D.K. Harrell
- Keys - Jim Pugh
- Schlagzeug - Tony Coleman
- Sonstige - Kid Andersen (Rhythmusgitarre), Aaron Lington, Stephen “Doc” Kupka, Mike Peloquin (Saxophon), Neil Levonius, John Halbleib (Trompete), Mike Rinta (Trombone), Jon Otis (Conga), Tia Carroll, Lisa Andersen, Quique Gomez, Alabama Mike (Gesang), Don Dally (Streicher Arrangements)
- The Right Man (2023) - 13/15 Punkten
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