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Gov't Mule: Peace… Like A River (Review)
Artist: | Gov't Mule |
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Album: | Peace… Like A River |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Classic Rock |
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Label: | Fantasy / Universal | |
Spieldauer: | 76:35 | |
Erschienen: | 16.06.2023 | |
Website: | [Link] |
Im langsam unüberschaubar werdenden Gemenge aus GOV´T MULEs Live-Mitschnitten, Zusammenstellungen von Coverversionen und "richtigen" Studioalben mit Eigenkompositionen nimmt "Peace… Like A River" die Stellung eines Konsens-Werks ein. Nach dem zur Hälfte aus Interpretationen alter Blues-Klassiker bestehenden "Heavy Load Blues"-Album reicht das Ensemble ein Dutzend im selben Rutsch aufgenommene Songs nach, die quasi alles zusammenfassen, was es auf seinen bislang zwölf Studioalben zu sagen hatte.
Bei dem Material handelt es sich um tendenziell längere Kompositionen ohne offenkundig improvisatorische Parts, dafür aber mit wortgewaltigen Lyrics und einem mehrheitsfähigen Gleichgewicht aus musikalischem Anspruch sowie Hooks. "Peace… Like A River" beruht im Grunde auf sehr eingängigen Melodien und Wendungen, die jedoch in bester Bandmanier zu spektakulären Heavy-Soul-Funk-Blues-Jams ausarten, wobei der Faden kein einziges Mal verlorengeht.
Erneut wartet das Kernquartett mit prominenten Gästen auf – checkt vielleicht zuerst den hypnotischen Ohrwurm ´Shake Our Way Out´ mit Billy Gibbons und das düstere ´The River Only Flows One Way´ mit Billy Bob Thornton –, doch der Star ist und bleibt Gitarrist Warren Haynes, dessen Vision klassischer Rockmusik weite Teile der Retro-Bewegung als fantasielose Stümperei bloßstellt.
Darüber hinaus begeistern das sich bedächtig aufbauende ´Same As It Ever Was´ - mit erst subtiler, dann dominanter Orgel, das zwischen zackigem Stampfer und Soul-Schleicher changierende ´Peace I Need´ sowie der relativ geradlinige Shuffle ´Head Full Of Thunder´. ´Made My Peace´ schraubt sich indes über neun Minuten hinweg von einem typischen Slow Blues zu einer intensiven Gitarren-Piano-Abfahrt hoch, ohne das Tempo zu erhöhen.
Auf der anderen Seite stehen ´Your Only Friend´ - erst akustisch, dann eine traurige Power-Ballade mit orchestralem Unterfutter - sowie ´Just Across The River´ (mit Celisse Henderson) und ´Long Time Coming´ (mit Motown-Bläser-Feeling), die mehr oder weniger langsam und rauchig ins Ohr wabern. Funky wird es wiederum mit dem schummrigen ´Dreaming Out Loud´ (mit Ivan Neville sowie Ruthie Fosters kraftvoller Zweitstimme und fetten Bläsern) oder ´After The Storm´, ehe das elegisch-epische ´Gone Too Long´ ein passendes Finale abgibt.
FAZIT: Auf "Peace… Like A River" meistern das Kernquartett GOV´T MULE und seine Helfer die Gratwanderung zwischen Massentauglichkeit und klassischem Grateful-Dead-Jam-Rock mit Bravur und schmecken das Ganze mit unter die Haut gehenden Lyrics über Gemeinschaftlichkeit, Freiheit sowie unerschütterliche Zuversicht ab - ein Lichtblick in düsteren Zeiten mit tonnenweise Niveau.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1 Same As It Ever Was
- 2 Shake Our Way Out
- 3 Made My Peace
- 4 Peace I Need
- 5 Your Only Friend
- 6 Dreaming Out Loud
- 7 Head Full Of Thunder
- 8 The River Only Flows One Way
- 9 After The Storm
- 10 Just Across The River
- 11 Long Time Coming
- 12 Gone Too Long
- Bass - Jorgen Carlsson
- Gesang - Warren Haynes, Danny Louis, Billy F Gibbons, Billy Bob Thornton, Celisse, Ivan Neville, Ruthie Foster
- Gitarre - Warren Haynes, Danny Louis
- Schlagzeug - Matt Abts
- By A Thread (2009) - 15/15 Punkten
- Shout! (2013) - 10/15 Punkten
- Dark Side Of The Mule (2014)
- Dub Side Of The Mule (2015)
- Stoned Side Of The Mule Vol 1 & 2 (2015)
- The Tel-Star Sessions (2016) - 13/15 Punkten
- Bring On The Music – Live At The Capitol Theatre (2019)
- Peace… Like A River (2023) - 13/15 Punkten
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