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Grundhass: Ganz Ok (Review)
Artist: | Grundhass |
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Album: | Ganz Ok |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Punkrock |
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Label: | Dackelton Records | |
Spieldauer: | 36:27 | |
Erschienen: | 07.10.2022 | |
Website: | [Link] |
GRUNDHASS suggerieren mit ihrem Bandnamen Haudrauf-Punk. Umso gewöhnungsbedürftiger ist die Musik von „Ganz Ok“ anfangs, denn die ersten Töne von „Tag am See“ klingen so dermaßen poppig, dass es erstmal irritiert.
Der rockige Grundton von „Das Leben der Anderen“ und „Fünf minus Vier“ ist grundsätzlich angenehm, was auch für den Gesang und die allgemeine Stimmung des Albums gilt.
Die Texte drehen sich überwiegend um Alltagssituation wie Liebeskummer oder die soziale Ungleichheit in unserer Gesellschaft („Unter dem Dreck“). Mit „Dortmund“ feiert die Band aber auch DIE Süßspeise von Dortmund (Waffeln am Stiel).
In „Tocotronic hatten immer Recht“ positionieren sich GRUNDHASS gegen alles und jeden und zeigen damit ihren punkigen Kern in poppigem Gewand, ehe „Die Ballade vom orangenen Lieferdienst“ eine Geschichte von Ausbeutung im Job, Homeoffice und Faulheit erzählt, die auch als sarkastischer Kommentar auf den aktuellen Arbeitsmarkt durchgeht.
Nachdem „Realität“ trotz schwarzmalerischem Text ein echter Ohrwurm ist, entpuppt sich „Messerkampf im Penny-Markt“ als verkrusteter Hardcore-Punk-Exzess, der so derbe wie kurz und nach 58 Sekunden auch schon wieder rum ist. Das ist schade, denn auch wenn GRUNDHASS am Ende „Endlich angekommen“ sind, steht ihnen die dreckige Hardcore-Kelle ungemein gut und wäre in ausgedehnterem Format genau die Zutat, die „Ganz Ok“ von einem durchschnittlichen Album, das nett gemacht ist, zu einem Kracher machen könnte.
Aber naja, hätte, hätte…
FAZIT: GRUNDHASS klingen ganz im Gegensatz zu ihrem Namen kaum bis gar nicht gehässig und wirken eher wie verkappte Pop-Jungs, die den Punkrock für sich entdeckt haben. Das ist im Grunde nicht verkehrt, aber angesichts dessen, dass sie ganz kurz zeigen, welche Energie und Rauheit in ihnen stecken könnte, ist der Albumtitel Programm. Denn mehr als „Ganz Ok“ ist die gebotene Chose nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Tag am See
- Das Leben der Anderen
- Fünf minus Vier
- Unter dem Dreck
- Unter dem Meer
- Ihr nehmt mir mein Leben nicht weg
- Dortmund
- Tocotronic hatten immer Recht
- Die Ballade vom orangenen Lieferdienst
- Realität
- Messerkampf im Pennymarkt
- Endlich angekommen
- Bass - Ole Fries
- Gesang - Grundi, Sebastian Madsen, Marji, Soni, Hirsch
- Gitarre - Grundi, Ole Fries, Yonas Farag
- Schlagzeug - Tonic
- Sonstige - Grundi (Tamburin), Ole Fries (Maultrommel), Oile Lachpansen (Chöre)
- Ganz Ok (2022) - 8/15 Punkten
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