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Leagus: Flora Eallin (Review)
Artist: | Leagus |
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Album: | Flora Eallin |
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Medium: | CD/Download/Do-LP | |
Stil: | Dark Jazz, Ambient, Experimental, Electronics |
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Label: | Is it Jazz? Records | |
Spieldauer: | 54:24 | |
Erschienen: | 28.04.2023 | |
Website: | [Link] |
LEAGUS besteht aus den beiden norwegischen Musikern Herborg Rundberg und Kristian Svalestad Olstad, verstärkt um illustre Gäste, die bisweilen die Musik mit tragenden Parts prägen. „Flora Eallin“ beginnt als atmosphärischer Dark Jazz mit flackernden Ambient Sounds, die einerseits wohlig getragen vorbeiziehen, andererseits, in ihrer Kombination aus akustischen und elektronischen Elementen, eine Ahnung von Unbehagen vermitteln. Im zweiten und dritten Stück lösen sich Strukturen auf, werden aber von der konzentrierten Rhythmus-Sektion zusammengehalten, aggressiver Free Jazz entsteht nicht, eher ein verstörendes Vorantasten, das aber nachvollziehbar in seinem kontemplativen Lauf bleibt und nicht als kakophonischer Unfall endet.
Erneuter Richtungswechsel mit „Tendril“, eine rumpelige Gänsehautballade mit Gesang, die sowohl Tom Waits wie den TINDERSTICKS gefallen dürfte. Das exzellente Saxofon-Solo im letzten Drittel des Tracks verweist aber eindeutig auf den Jazz. Doch haben LEAGUS keine Angst vor Rock, im Gegenteil, besonders die Progressive Ausprägung hat es den Musikern angetan. So grüßen KING CRIMSON beim Vorüberschreiten („Pripyat“, „Hyperion“). Beim fiebrigen „Pripyat“ wird zum Schluss mit Stimmverzerrer und Autotune gearbeitet, ergibt einen starken Beitrag zum Thema Jazz im Spiegel von R & B und Hip-Hop.
LEAGUS begeben sich auf eine faszinierende Klangreise, die fordernd sein kann, aber ihre Hörerschaft aber auch warm und empathisch einnimmt („Tendril“). Eine intensive Beschäftigung mit „Flora Eallin“ lohnt sich, vor allem für Menschen, die sich gerne vom schummerigen Glanz der Dunkelheit umgarnen lassen, ohne eingelullt werden zu wollen.
FAZIT: „Flora Eallin“ ist ein traumhaftes Album, das zwischen Kontemplation und Experiment eine ganze Bandbreite abschreitet, die Jazz, Ambient und Minimal Music sowie (Progressive) Rock auf faszinierende Weise, scheinbar unangestrengt, unter einen Hut bringt. Immer wieder durchsetzt mit exquisiten Einzelleistungen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Kime
- Flor
- Vann
- Tendril
- Nihkui
- Vind
- Pripyat
- Geo
- Mykorrhyza
- Eallin
- Sol
- Hyperion
- Bass - Marianne Halmrast
- Gesang - Herborg Rundberg, Frode Larsen, Elina Waage Mikalsen
- Gitarre - Kristian Svalestad Olstad
- Keys - Herborg Rundberg
- Schlagzeug - Christer Jørgensen, Arnfinn Bergrabb
- Sonstige - Ola Asdahl Rokkones (tenor & baritone saxophone), Sondre A. Kleven, Fred Glesnes (tenor saxophones)
- Flora Eallin (2023) - 12/15 Punkten
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