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Mental Cruelty: Zwielicht (Review)
Artist: | Mental Cruelty |
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Album: | Zwielicht |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Deathcore |
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Label: | Century Media / Sony | |
Spieldauer: | 48:55 | |
Erschienen: | 23.06.2023 | |
Website: | [Link] |
Wenn eine Nummer bezeichnend für das neue MENTAL CRUELTY-Album steht, dann womöglich die klinisch kalt tackernde Blastbeat-Hölle ´Pest´ mit einem jener gefürchteten Über-Breakdowns, für die vor allem die im Übrigen weiterhin vielseitigeren und kompositorisch stärkeren Lorna Shore bekannt geworden sind. Trotzdem ist "Zwielicht" zweifelsohne die deutsche Referenzklasse, was sinfonischen Deathcore betrifft.
Die mit neuem Grunzgurgelkreischer Lukas Nicolai (ehemas Sun Eater) verstärkten Karlsruher scheinen die erwähnten Amerikaner übertreffen zu wollen, was allerdings dazu geführt hat, dass das Songwriting auf „Zwielicht“ nicht immer das Gelbe vom Ei ist. Zu entdecken gibt´s nach dem fast schon Genre-typisch schwülstig bombastischen Intro ´Midtvinter´ allerdings trotzdem viel, angefangen beim allseitigen Horrorfilmsoundtrack-Flair bis zu einem folkloristisch anmutenden, auf Deutsch gesungenen Zwischenspiel (das Titelstück), das im Grunde genommen auf keinem Subway-To-Sally-Album stören würde.
´A Tale of Salt and Light´ zieht siebeneinhalb Minuten lang alle Register, was Lorna-Shore-Referenzen angeht, und ist quasi MENTAL CRUELTYs ´To the Hellfire´ Wintersun-verdächtigen Kitsch-Bombast à la ´Forgotten Kings´ oder ´Symphony of a Dying Star´ steht indes orchestral unterfüttertem Black Metal (´Obsessis a Daemonio´) gegenüber, der auch mithin die stärksten Momenten des Albums ausmacht; dann klingt die Band wie alte Cradle Of Filth auf Koks (überwältigende Produktion).
Mit dem sprunghaften Rest kann man sich zumindest anfreunden, wobei mehr Stoff wie das streckenweise bodenständig thrashende ´Mortal Shells´ MENTAL CRUELTY durchaus guttun würde. Anspieltipp: das fast rockig schreitende ´Nordlys´ mit akustischem Intro und richtig was hermachendem synthetischen Bläsersatz.
FAZIT: Was die noch relativ neue Abart des sinfonischen Deathcore betrifft, ist "Zwielicht" bis auf weiteres das Referenzwerk aus Deutschland. MENTAL CRUELTY werden ihren Weg gehen und die Kinderkrankheiten, die wir hier angemerkt haben, sicherlich überwinden; es bleibt also spannend auf diesem jungen Stil-Terrain…
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01] Midtvinter
- 02] Obsessis a Daemonio
- 03] Forgotten Kings
- 04] Pest
- 05] Nordlys
- 06] Mortal Shells
- 07] Zwielicht
- 08] Symphony of a Dying Star
- 09] The Arrogance of Agony
- 10] A Tale of Salt and Light
- Bass - Viktor Dick
- Gesang - Lukas Nicolai
- Gitarre - Marvin Kessler, Nahuel Lozano
- Schlagzeug - Danny Straßer
- A Hill To Die Upon (2021) - 12/15 Punkten
- Zwielicht (2023) - 12/15 Punkten
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