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Musa Dagh: No Future (Review)
Artist: | Musa Dagh |
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Album: | No Future |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Noise / Alternative Rock |
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Label: | Hayk / Cargo | |
Spieldauer: | 48:23 | |
Erschienen: | 14.04.2023 | |
Website: | [Link] |
Das unbetitelte MUSA DAGH-Debüt war 2021 ein überraschendes Wiedersehen mit einigen der wichtigsten Protagonisten der deutschen Alternative Rock-Szene, nämlich Sänger Aydo Abay (Blackmail, Ken) und Gitarrist Aren Emirze (Harmful, Emirsian, Taskete). Beatsteaks-Drummer Thomas Götz wurde mittlerweile durch Sascha Madsen (von - genau - Madsen) ausgewechselt, auf dem zweiten Album der Band herrscht aber rein auf die Musik bezogen Vertrautheit… Falls man das bei dieser von Beginn an unberechenbaren Gruppe überhaupt so sagen darf.
Die neuen Songs brauchten keine lange Entstehungszeit, und vielleicht klingt ´No Future´ auch deshalb direkter, ohne dass man die Reife der Musiker überhören könnte. Genaugenommen haben MUSA DAGH die zwei Handvoll Stücke innerhalb einer Woche eingespielt, nachdem sie während kurzer wie intensiver Jamsessions ausgearbeitet worden waren. Und so wirkt das Material wie die akustische Entsprechung einer durch Sirup gezogenen Rasierklinge auf trockener Haut.
Exemplarisch für die allseitige Bittersüße steht ´Rythm Pigs (A.F.M.D.)´ mit seinem wiederholten "I love you" zu brutalen Gitarren-Drum-Nackenschlägen, und selbst die relativ geradlinigen Nummern (Titelstück, das zweiminütige ´Weekend Warrior´) zeichnen sich durch eine unnachahmliche Verschmelzung von Lieblichkeit mit Brutalität aus. Die Americana-Anwandlungen von ´0200 Hours´ schlagen indes völlig aus der Art, das stampfende ´Congaah´, der verquere Ohrwurm ´VU´ und das nervöse ´Your Garden´ bereiten einigermaßen gediegen auf die sechsminütige Post Prog-Achterbahnfahrt ´Me Two´ (mit Frauengesang?) vor.
FAZIT: Das zweite MUSA DAGH-Album strahlt wie der Einstand der Band akute 1990er-Vibes aus. Die ehemaligen Betätigungsfelder der Mitglieder spiegeln sich in weitgehend von Stereotypen befreiter Gitarrenarbeit und entrückten bis schnoddrigen Vocals wider, die Hook-Dichte ist im direkten Vergleich höher, und der monströse Sound bringt den "Zuckerbrot und Peitsche"-Ansatz des Trios prägnant auf den Punkt. Das sind sie spätestens jetzt - Deutschlands neue (alte) Alternative Rock-Kings!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1 Bossanova USA
- 2 Rythm Pigs (A.F.M.D.)
- 3 No Future
- 4 Algorithms & Alcohol
- 5 0200 Hours
- 6 Congaah
- 7 VU
- 8 Weekend Warrior
- 9 Your Garden
- 10 Me Two
- Gesang - Aydo Abay
- Gitarre - Aren Emirze
- Schlagzeug - Sascha Madsen
Interviews:
-
keine Interviews