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Paul Roland: Wyrd Tales Of An Antiquary (Review)

Artist:

Paul Roland

Paul Roland: Wyrd Tales Of An Antiquary
Album:

Wyrd Tales Of An Antiquary

Medium: CD/Download
Stil:

Singer / Songwriter, Neo Classic, Chamber Music

Label: Unifaun Productions / Dark Companion Records
Spieldauer: 65:32
Erschienen: 09.06.2023
Website: [Link]

Derweil in seinen Sechzigern, veröffentlicht PAUL ROLAND unaufhaltsam neue Alben; fast so, als gelte es, der heutigen Welt seine scheinbar aus der Zeit gefallene Musik entgegen zu setzen. Mögen seine Lieder auch noch so sanft klingen, so ruht in ihnen doch eine tiefe Kraft, welche die Hörerschaft unmittelbar zu berühren vermag. Auf seinem neuen Solo-Album "Wyrd Tales Of An Antiquary" (eine Verbeugung vor den "Ghost Stories Of An Antiquary" des britischen Schriftstellers M.R. James aus dem Jahr 1904) tritt der englische Musiker als Geschichtenerzähler in Erscheinung, der seine Nase allzu gerne in alte Schmöker steckt, und der mit seiner kindlichen Begeisterung für das Phantastische anstecken kann.

Gelegentlich begleitet wird Roland, der das 65-minütige Album allein im Heimstudio aufgenommen hat, von Annie Barbazza, die einige Textpassagen im Hintergrund wispert oder singt. Seine Stücke warten mit feinfühligen Arrangements auf, die stets ein ebenso unaufdringliches wie stimmungsvolles Setting für Rolands beseelten Vortrag liefern. Und genau deshalb "funktioniert" die Vorgehensweise des Engländers, der eine im wahrsten Sinne des Wortes un-heimliche Präsenz bewirkt, und damit nicht zuletzt fast alle unter dem Banner des Neofolk agierenden Musiker vergleichsweise blass, nicht um zu sagen: untalentiert wirken lässt. Wenn PAUL ROLAND eine Geschichte erzählt, dann begibt er sich in selbige leichtfüßig singend hinein, ähnlich intensiv wie es einst bei King Diamond (in einem ganz anderen musikalischen Genre) der Fall war.
"Ich hatte nicht vor, ein weiteres Solo-Album aufzunehmen", so der brillante Erzähler im Rückblick, "doch vor drei Jahren wurde ich eingeladen, zwei neue Songs zu einem H.P. Lovecraft-Projekt beizusteuern, und als das verschoben wurde, stellte ich fest, dass ich genug Songs für ein Solo-Album hatte, darunter drei Lieder, die von den atmosphärischen englischen Geistergeschichten von M.R. James inspiriert sind. Eine davon, mit dem Titel 'Lost Hearts', diente sich quasi als Kernstück einer kammermusikalischen Oper an. Es schien sich also alles wunderbar zu fügen, und ich kann ehrlich sagen, dass mir kein anderes meiner Alben so viel Freude beim Aufnehmen und Hören bereitet (hat), und ich hoffe, dass andere es genauso lieben werden."

Wer PAUL ROLANDs Musik kennt und schätzt, der wird die "Wyrd Tales…" wohl schnell ins Herz schließen und am Wegesrand auch die eine oder andere bekannte Melodie entdecken können. Wem der musikalische Erzähler bis dato unbekannt ist, dem sei dieses Album zum Einstieg in sein wunderliches Werk empfohlen.
"Wyrd Tales Of An Antiquary" erscheint als "audiophile Gold-CD" in einem Gatefold Sleeve in einer Auflage von 500 Stück.

FAZIT: Mit seinen "ausgedehnten erzählerischen Liedern" reiht sich "Wyrd Tales Of An Antiquary" ganz harmonisch in ein zweifelsohne als wunderlich zu bezeichnendes Oeuvre ein, und wir dürfen PAUL ROLAND glauben, dass ihm die Arbeit an diesem Album besonders viel Freude bereitet hat, denn hier spielt und singt er ähnlich befreit auf wie auf seinem frühen Meisterwerk "A Cabinet Of Curiosities".

Thor Joakimsson (Info) (Review 2838x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Grimm Fantasy Prelude
  • The Cats of
  • Grimm Fantasy Interlude #1
  • The Music of Erich Zann
  • Grimm Fantasy Interlude #2
  • Count Magnus
  • Grimm Fantasy Interlude #3
  • Montague
  • Grimm Fantasy Interlude #4
  • Mr. Humphrey’s
  • Grimm Fantasy Interlude #5
  • Grimm Fantasy Interlude #6
  • Lost Hearts
  • Summer of 1810
  • A Curious Dream
  • Uncle Dear
  • Come & Play With Me
  • Grimm Fantasy Coda

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 28.06.2023

User-Wertung:
9 Punkte

Ach, ich würde Dir ja so gern zustimmen, Thor, aber der Antiquar leidet unter den gleichen Schwächen wie schon die Soloproduktion "Grimm". Es besitzt zwar noch einiges von Rolands versponnenem Charme, aber vieles kommt einem doch bekannt vor (gerade bei den Höhepunkten), und anderes dümpelt etwas zäh vor sich hin. Im letzten Drittel richtet sich das Album zudem eher an Hörspiel- als an Musikfreunde. Kein schlechtes Werk, beileibe nicht, aber mehr für Komplettisten geeignet. Mir reicht diesmal die virtuelle Ausgabe. Als Einstieg würde ich es aber überhaupt nicht empfehlen, da eigenen sich die wunderbaren Kompilationen (die super gemeinsam mit der regulären Discographie bestehen) "Waxworks" und "In Memoriam". Das kurz zuvor erschienene "Through The Spectral Gate" mit Mick Crossley ist fluffiger und gefällt mir ungleich besser. Da bin ich wieder ganz bei deiner Rezension hier.
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