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Soars: Repeater (Review)
Artist: | Soars |
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Album: | Repeater |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Instrumental Rock |
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Label: | Pelagic Records | |
Spieldauer: | 47:30 | |
Erschienen: | 17.11.2023 | |
Website: | [Link] |
Kristian Karlsson dürfte vielen als Keyboarder von CULT OF LUNA bekannt sein. Dass der Mann mit seinem Soloprojekt SOARS aber nun schon das zweite Album vorlegt, zeugt davon, dass seine kreativen Säfte wohl längst nicht ausgeschöpft sind. Entsprechend seines instrumentalen Schwerpunkts verwundert es wenig, dass „Repeater“ den Fokus auf Synthesizer und elektronische Tasteninstrumente legt. Ebenso wenig verwundert es, dass Gesang völlig ausgespart wird, wenngleich es schade ist, denn an der einen oder anderen Stelle würde eine Singstimme (egal ob Klargesang oder Geschrei) dem Material gut zu Gesicht stehen.
Abgesehen von diesem Potenzial zur Ausbaufähigkeit ist „Repeater“ ein stimmungsvolles Album, mit einigen Anflügen von emotionaler Tiefe. Zweifellos versteht es der Komponist Stimmungen zu kreieren und seine Musik fast wie einen Soundtrack zu inszenieren. Dass da einige Momente eher schwerfällig vor sich hin dümpeln ist wahlweise Vor- oder Nachteil. Ersteres, weil dadurch der Spannungsbogen in angemessenem Tempo aufgebaut wird und nie ganz abreißt. Letzteres, weil sich mit der Zeit eine gewisse Behäbigkeit in dem Material nicht leugnen lässt.
Zwar sind sie vorhanden, die Momente, in denen die großen Emotionen aufblitzen, die Musik zum Tanz auf der Rasierklinge wird, allerdings bedarf es einiger Geduld, bis sich der Hörer durch die oberflächliche Gleichförmigkeit des Materials zu diesen Spitzen durchgearbeitet hat.
„Grow“ ist in diesem Zusammenhang ein passendes Exempel. Die Musik steigt sanft an, legt Wert auf zerbrechliche Melodien, die aber doch vom cineastischen Sound, der raumgreifenden Atmosphäre eine gewisse Opulenz verpasst bekommen.
Ähnlich verhält es sich mit „Old & Heavy“, das sich mit der Zeit aber als echtes Schmankerl herausstellt. Denn die Melancholie des Tasteninstruments schafft allerlei Raum für Kopfkino. An manchen Stellen klingt die Elektronik gar nach einem Bläserensemble. Dadurch wirkt es so, als träfen hier Licht und Schatten aufeinander, was angesichts der Covergestaltung wohl auch nicht allzu weit hergeholt ist.
Die zuvor angesprochene Behäbigkeit zieht sich zwar auf eine gewisse Weise durch das gesamte Album, denn die Stücke kommen nie über ein bestimmtes Grundtempo hinaus und klingen auch soundtechnisch sehr homogen. Allerdings lassen sich in dem Material mit der Zeit doch eine ganze Menge Stimmungen entdecken und mit dem vertonten Sonnenaufgang „All Ends“ endet „Repeater“ weniger schwerfällig als es der Titel vermuten lässt.
FAZIT: Kopfkinomusik für Hörer, die sich gerne Zeit nehmen, um sich in ein Klangerlebnis fallen zu lassen. So könnte sich „Repeater“ zusammenfassen lassen. Spielerisch zweifellos mit Sinn für Feinheiten umgesetzt, schöpft dieses zweite Album von SOARS zwar noch nicht sein volles Potenzial aus, denn echte Ecken und Kanten wie Momente des emotionalen Zusammenbruchs oder auch der freudigen Ekstase finden sich kaum. Aber die richtigen Ansätze sind vorhanden. Jetzt gilt es, den angeschliffenen Rohdiamant noch zum vollen Glanz zu polieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Repeater
- Uprise
- The Waiting
- Grow
- Old & Heavy
- Unfollow
- All Ends
- Bass - Kristian Karlsson
- Gitarre - Kristian Karlsson
- Keys - Kristian Karlsson
- Schlagzeug - Christian Augustin
- Repeater (2023) - 10/15 Punkten
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