Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

This Winter Machine: The Clockwork Man (Review)

Artist:

This Winter Machine

This Winter Machine: The Clockwork Man
Album:

The Clockwork Man

Medium: CD/Download
Stil:

Progressive Rock

Label: White Knight Records/Just For Kicks
Spieldauer: 50:53
Erschienen: 27.10.2023
Website: [Link]

Es ist Winter und uns wird langsam arschkalt. Eigentlich die ideale Zeit für den wärmenden Neo-Prog von THIS WINTER MACHINE, der nie weh tut, aber auch nie wirklich umfänglich mitreißt. Das gilt auch für das bereites vierte Studio-Album der Band aus Leeds, die mit „The Clockwork Man“ sich ganz auf die Pfade von MARILLION und PENDRAGON oder IQ begeben, um mit diesen als Inspiratoren Hand in Hand ihr eigenes Konzept zum Leuchten zu bringen – oder um es besser auszudrücken: Sie stellen sich in deren Schatten.
Das beginnt bereits beim Konzept, in dem es um den Verlust der eigenen Identität durch's Klonen geht. Nichts Neues oder sonderlich Einfallsreiches aus dem warmen Haus, in dem es sich die Wintermaschine gemütlich gemacht hat und dem sie sich auch wiederholt.

Oder drücken wir es mal mit den weisen und sehr bildhaften Worten von Kollege König aus, der zu deren 2019er-Album „A Tower Of Clocks“ (Huch, THIS WINTER MACHINE müssen echt auf Uhren stehen…) schrieb, dass wir hier „vollfetten, leicht angedunkelten, melodischen Progressive Rock mit kräftiger symphonischer Schlagseite serviert“ bekommen.
Und ganz genau diese Worte treffen auch bestens auf das recht düstere „The Clockwork Man“ mit seinem ziemlich ausgeleierten Klon-Konzept zu.

In „Final Goodbye“ greifen THIS WINTER MACHINE sogar auf den altbekannten, floydianischen „Welcome To The Machine“-Effekt zurück, mit der sich öffnenden Tür nach der Fahrstuhlfahrt und Geschirrklappern und VIP-Geplapper. Nur leider setzen sie diese Idee dann nicht konsequent (wie PINK FLOYD) auch in entsprechende Härte um. Die Jungs rocken lieber verhalten melodischer, als dass sie in letzter Konsequenz auch mal die metallische Streitaxt hervorholen.

Auch fehlt mit „Reflections“ das obligatorischen Instrumental nicht, nachdem zuvor André Saint auf „Changes“ als Gastsänger seine Stimmbänder neben Alex Winter strapazieren durfte.

Eine angenehme Pause zum Verschnaufen, um dann dem Konzept, das sich im 12-seitigen Booklet nicht nur auf die Lyrics beschränkt, sondern auch für jeden Song einen kurzen Begleittext präsentiert, der uns so auch cineastisch die Geschichte vom „The Clockwork Man“ erzählt, zu folgen. Beim ersten Hördurchgang also am besten Booklet in die Hand und mitlesen. Das fällt bei den oft recht ruhig gehaltenen Stücken auch recht leicht – und die beigefügten Comic-Bilder untermalen die Handlung zusätzlich.
Mit „Nothings Lasts Forever“ gibt’s zudem eine wirklich schöne Ballade, samt Flöte und extrem viel Gefühl, sodass hier auch kurz die Traumzeit beginnt. Ein sehr gelungener, gefühlvoller Song, der sich zusätzlich durch ein feines Gitarren-Solo auszeichnet.

Das Album steigert sich so zum Ende hin immer mehr. Und der anfängliche Eindruck von Austauschbarkeit und Mittelmäßigkeit verflüchtigt sich in gleichem Maße – wohl auch weil Alex Winter die ruhigen Songs bei seiner angenehmen Stimme einfach besser liegen.

FAZIT: Wenn THIS WINTER MACHINE ihr Klon-Konzept hinter „The Clockwork Man“ erklingen lässt, dann sind die ruhigeren und dunkleren Klangwelten solcher (Neo-)Prog-Bands wie MARILLION oder IQ nicht weit. Das wird sicher jeden, der sich 'ohral' in diesem Umfeld bewegt, Freude bereiten. Alle Anderen werden sich wohl schnell doch etwas komplexeren Klängen und nicht ganz so ausgelatschten Themen zuwenden. Und darum stimme ich an dieser Stelle meinem Kollegen König aus ganzem Herzen zu, als der feststellte, dass, wenn es als Bewertung den Begriff 'nett' nicht geben würde, man diesen unbedingt für THIS WINTER MACHINE erfinden müsste. Ein nettes Album, das man in besonders netten Momenten sicher gerne immer mal wieder für ein nettes Hörerlebnis hervorholt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1503x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The River I & II
  • Solitude, Silence And Steam
  • Final Goodbye?
  • Change (feat. André Saint)
  • Reflections (Instrumental)
  • Nothing Lasts Forever
  • The Light
  • Hole In The Sky

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!