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Todd Sharpville: Medication Time (Review)
Artist: | Todd Sharpville |
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Album: | Medication Time |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Blues, Rock |
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Label: | Dixiefrog | |
Spieldauer: | 63:34 | |
Erschienen: | 21.07.2023 | |
Website: | [Link] |
Das neue Werk von TODD SHARPVILLE liefert wieder einmal ein hübsches Beispiel für die Weisheit „Don't judge an album by its cover“: Das Digifile flüstert „Hände weg!“, denn (authentische!) Bilder, die den Hauptakteur in einer Nervenklinik zeigen, verheißen wenig Gutes. Aber eben, bereits ein erster, flüchtiger Hördurchgang weist dann erfreulicherweise in eine andere Richtung: Die neun eigenen Songs und die drei Coverversionen (Dylan-Springs, Knopfler, Springsteen) bieten weit mehr als die Aufarbeitung einer „Medication Time“.
Wo aber liegen denn eigentlich die Gründe für die Klinik-Bilder und den Album-Titel?
SHARPVILLE scheint auch zwanzig Jahre nach einer belastenden Scheidung mit Kämpfen ums Sorgerecht, daraus resultierendem Zusammenbruch und einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik nicht gänzlich aus der Depression gefunden zu haben. In Interviews weist er denn auch immer wieder auf die therapeutische Wirkung von Musik hin: „As for treatment, everyone is different. Out of all the treatments I was exposed to, music proved to be my biggest healer.“
SHARPVILLE ist seit dreißig Jahren im Geschäft und einer der umtriebigsten Musiker der britischen Blues-Szene. Er ist international bestens vernetzt, und die Liste der Größen, mit denen er zusammengearbeitet hat, ist schier endlos. Die amerikanische Blues-Ikone Duke Robillard attestierte dem mehrfach ausgezeichneten Gitarristen, Sänger und Komponisten schon vor Jahren „ans Geniale grenzende Fähigkeiten“ – nicht verwunderlich also, dass Robillard „Medication Time“ produziert hat.
Eine intensive Version von „Walk Out In The Rain“, geschrieben von Helena Springs und Bob Dylan (und von diesem selbst meines Wissens nie aufgenommen), macht den Auftakt ins Album. Hochtourig und druckvoll geht es mit dem kurzen „Get Outta My Way“ weiter, einem von den Bläsern dominierten Rocker der mitreißenden Art. Für Beruhigung – jedenfalls in musikalischer Hinsicht – sorgt darauf die Ballade „Tangled Up In Thought“ mit engagiertem Gesang und schöner Gitarrenarbeit. Inhaltlich geht es jedoch um das quälende Gefühl, in verworrenen Gedanken gefangen zu sein.
Zu den Highlights des Albums gehört einerseits SHARPVILLES Version von „Money For Nothing“ (Knopfler/Sumner): Halb so lang wie das Original, ein rauer Shuffle mit ordentlichem Drive, dazu veredelt von Sugar Ray Norcias Stimme und Mundharmonika. Anderseits bietet das rasante „Brothers From Another Mother“ ein dynamisches Feuerwerk der funkig-bluesigen Art, kraftvoll und auf den Punkt gespielt – großartige Arbeit der Band, in diesem Fall zusammen mit dem Sänger und Gitarristen Larry McCray.
FAZIT: TODD SHARPVILLE – dessen Schaffen bis anhin nicht gerade fleißig auf Tonträgern dokumentiert wird – hat mit "Medication Time" ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Album veröffentlicht. Es ist sein bestes bisher und hält die Vorfreude auf die demnächst erscheinende Aufzeichnung des Auftritts von SHARPVILLE und seiner Band von Mitte März dieses Jahres in der Bonner „Harmonie“ (Rockpalast, Repertoire Records) am Köcheln.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Walk Out In The Rain
- Get Outta My Way
- Tangled Up In Thought
- House Rules
- Brothers From Another Mother
- Medication Time
- God Loves A Loser
- Money For Nothing
- Silhouettes
- Stand Your Ground
- Red Headed Woman
- I Don’t Need Your Name
- Bass - Brad Hallen
- Gesang - Todd Sharpville
- Gitarre - Todd Sharpville
- Keys - Bruce Bears
- Schlagzeug - Mark Teixeira
- Porchlight (2010) - 13/15 Punkten
- Medication Time (2023) - 12/15 Punkten
- Live At Rockpalast (2023)
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keine Interviews