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Úlfúð: Of Existential Distortion (Review)
Artist: | Úlfúð |
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Album: | Of Existential Distortion |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Death / Black Metal |
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Label: | Dark Descent / Soulfood | |
Spieldauer: | 44:32 | |
Erschienen: | 17.03.2023 | |
Website: | [Link] |
Svartidauði, Misþyrming, Auðn, Sinmara, natürlich die frühen Sólstafir… Black Metal "made in Iceland" ist längst eine Marke, lässt sich aber erfreulicherweise grundsätzlich nicht serialisieren, weil Island dünn besiedelt ist und deshalb umso weniger Musiker Metal spielen, geschweige denn dessen extreme Ausformungen schätzen. ÚLFÚÐ ("Feindseligkeit", "Feindschaft") sind eine relativ junge Combo, die das schwarze Element mit einem gerüttelt Maß an Death Metal vermengt und nun nach einer EP ("First Sermon", 2018) ihr erstes Album veröffentlicht.
Die fünf Musiker, die auch bei ebenfalls kennenswerten isländischen Acts wie Mannveira und Draugsól tätig waren oder sind, haben eine recht ausgewogen abgeschmeckte Kaltsuppe zusammengerührt; "Of Existential Distortion" wurde auch in Hinblick auf die verwendete Songtext-"Standardsprache" Englisch eindeutig massentauglicher in Szene gesetzt und verfügt über eine transparente Produktion, die gewährleistet, dass man auch während rasanter Parts die Übersicht behält.
Eine besondere Note, die gut ins bis zu einem gewissen Grad kommerzielle Bild passt, bringen zahlreiche Gitarrenmelodien ein - höre das sich wiegende ´Faceless´, die etwas von der Atmosphäre der Katalogtitel von Neunziger-Labels wie Wrong Again (frühe Arch Enemy, Cardinal Sin) oder Black Sun Records (frühe At the Gates, Grotesque, Ceremonial Oath) vermitteln. Die Anfang 2015 in Reykjavik gegründete Gruppe ist sich auch nicht zu schade, bissige Thrash-Parts einzubauen (´Tears of Terra´), und erreicht insbesondere mit dem walzenden ´Mockery Theatre´ sowie dem Tempo-Extreme auslotenden Highlight eine ähnliche Intensität wie Necrophobic oder Lord Belial zu besten Zeiten.
Man sieht also, die typisch isländische Schule wird hier nicht bedient, doch dafür haben wir es gewissermaßen mit am falsche Ort geborenen "Schweden" zu tun.
FAZIT: ÚLFÚÐ zeigen sich auf ihrem Debüt stark von den vielen Sverige-Kult-Acts der frühen und mittleren Neunziger beeinflusst, sind dabei phasenweise recht komplex, kriegen aber stets die Kurve zu packendem Genre-Songwriting. Die Originalität mit Löffeln gefressen hat das Quintett nicht, doch "Of Existential Distortion" stellt innerhalb vertrauter stilistischer Koordinaten ein fesselndes Gleichgewicht aus stimmungsvollen Momenten mit melodischem Fokus und furioser Raserei her.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 1. Where Strange Lights Dance
- 2. Tears of Terra
- 3. Mockery Theatre
- 4. Faceless
- 5. Gods Left Behind
- 6. Questions
- 7. An Elegy to a Paradise Out of Reach
- 8. Leviathan Dreams
- Bass - Hannar Sindri Grétarsson
- Gesang - Breki Danielsen Imsland, Hannar Sindri Grétarsson
- Gitarre - Birkir Kárason, Eysteinn Orri Sigurðsson
- Schlagzeug - Sigurður Jakobsson
- Of Existential Distortion (2023) - 11/15 Punkten
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