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Atomis: The Void Box Set (Review)
Artist: | Atomis |
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Album: | The Void Box Set |
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Medium: | 3-CD-Box | |
Stil: | Post Metal, Doom |
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Label: | Asher Media Relations | |
Spieldauer: | 186:31 | |
Erschienen: | 30.08.2024 | |
Website: | [Link] |
In Gedenken an ihren verstorbene Schlagzeuger wuchten ATOMIS und ihre Plattenfirma Asher Media Relations das „The Void Box Set“ in die Sammlerregale dieser Welt. In schicker schwarzer Magnetdeckelbox kommen die Alben im Digipack-Format, inklusive Fotokarten und Widmung und Danksagung der Band an ihren Schlagzeuger Nathan Navetto, daher. So weit, so schick.
Musikalisch können sich alle drei Werke hören lassen, bieten sie doch ein relativ breites Spektrum an Post-Rock-Klängen mit metallischem Einschlag. Hypnotische Longtracks wie „Awakening“ (auf dem selbstbetitelten Debüt) lassen dabei erkennen, dass (vor allem die Schlagzeugarbeit) durch jede Faser des Körpers zu gehen scheint.
Dass dabei auch Elemente aus Genres wie Drone- und Doom-Metal vermehrt in den Sound einziehen, sorgt mitunter für gehöriges Kopfkino, das dank der Symbiose des rhythmischen Schlagzeugspiels und der repetitiven Riffs apokalyptische Bilder erschafft.
„Welcome to the Void“ zeigt ATOMIS dagegen von der bedachteren Seite.
In allen Stücken fällt die Schlagzeugarbeit eher reduziert aus und macht stattdessen Platz für flächige Synthesizer-Sounds.
Dass sich die Stücke des Debüts hier in reduzierter Form auch wiederfinden, lässt einen kleinen Einblick in den kreativen Weg bis zu den finalen Stücken zu.
Denn die eklektischen Synth-Versionen der Debüt-Songs klingen Weltraum-affiner als „Atomis“, wodurch eine passende Brücke zu den neun weiteren Stücken auf dem Album geschlagen wird.
Titel wie „Creation’s Bridge“ hypnotisieren mit schleifenden Synthesizer-Sounds und reduziertem Schlagzeugspiel, während sich ein Titel wie „Entropy“ beinahe völliger Ruhe hingibt. Die Synthesizer- bzw. Keyboard-Einsätze fallen noch weitläufiger und atmosphärischer aus, während sich der Rhythmus behäbig aufbaut und eher im Hintergrund bleibt.
Das Glanzstück dieses Albums ist aber der Vierzehnminüter „Events Horizons“. Nicht etwa weil die Musik so sehr fordert, sondern weil ATOMIS hier eine eindrückliche Symbiose von eklektischer Musik, die beinahe Soundtrack-Charakter besitzt und druckvollem Post Rock mit metallischen Anflügen gelingt.
Die größte Überraschung bieten aber die „Live Demos“ der dritten CD in dieser Box.
Nicht nur weil der rohe Sound eine deutlich ungestümere Seite von ATOMIS zutage fördert, sondern auch weil die Stücke direkter und damit kompakter ineinander fließen.
Repetitiv-metallisches wie „Lot Lizzard“ geht Hand in Hand mit vertrackten Schleppern wie „Titus Andronicus“, das u.a. auch den ein- oder anderen heiseren Schrei von Matthew McLaughlin zutage fördert. Dadurch bekommt die Musik nicht nur einen marginalen Zuwachs an Härte, sondern wirkt unterm Strich auch sperriger als auf den anderen Alben.
Die Folge ist, dass die „Live Demos“ dank eines unvorhersehbaren Spannungsbogens, weniger repetitiv erscheinen, als die Musik der ersten beiden CD’s, womit das „The Void Box Set“ unterm Strich eine repräsentative Werkschau über das Schaffen von ATOMIS darstellt.
FAZIT: ATOMIS‘ Schaffen wird mit dem aus drei CDs bestehenden „The Void Box Set“ eindrücklich zur Schau gestellt und die schlichte, aber schöne Aufmachung der Box passt gut zum unvorhersehbaren Charakter, der die Entwicklung der Band ausmacht. Vom ausgefeilt eklektischen Debüt „Atomis“, über den reduzierten Synthesizer-Minimalismus von „Welcome to the Void“, bis hin zu den druckvoll-drängenden „Live Demos“, zeigen diese drei Alben verschiedene Facetten einer Band, die, trotz der eher eklektischen Ausrichtung des Post-Metal-Genres, einige Farbtupfer in ihren Sound einflechten konnte und damit cineastische Musik für Kopf und Herz geschaffen hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1: ATOMIS (recorded in 2014)
- 12 Chains
- Awakening
- In The Realm of Hungry Ghosts
- Maelström
- CD 2: Welcome to the Void (Nathan Navetto (Drums) version of the debut album, which includes 8 extra synth-laden experimental tracks that he wrote solo from 2014-2018)
- Genesis
- oooo wormhole
- Creation’s Bridge
- Accretion
- Entropy
- Into the Void
- 12 Strands
- The Descendant
- Terrestrial
- In The Realm of Hungry Ghosts
- Reflection
- Events Horizons
- CD 3: ATOMIS - Live Demos (Live off the floor demos album, songs performed live 2010-2014)
- Intro
- Maelström
- The Charmer and His King
- Interlude A
- They Thought It To Be Impossible, So They Did It
- Lot Lizard
- Interlude B
- Titus Andronicus
- Bellewether
- The River
- Unconsciousness
- NEW SOG!
- Bass - Bryan Buss
- Gesang - Matthew McLaughlin
- Gitarre - Taylor Johnson, Matthew McLaughlin
- Keys - Matthew McLaughlin
- Schlagzeug - Nathan Navetto
- The Void Box Set (2024) - 12/15 Punkten
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