Partner
Services
Statistiken
Wir
Bernard Allison: Luther's Blues (Review)
Artist: | Bernard Allison |
|
Album: | Luther's Blues |
|
Medium: | Do-CD | |
Stil: | Blues Rock |
|
Label: | Ruf Records | |
Spieldauer: | 93:38 | |
Erschienen: | 19.01.2024 | |
Website: | [Link] |
Wenn jemand sein Album beginnt, als wolle er JIMI HENDRIX die letzte Ehre an der Gitarre erweisen und dann auch noch singend auf eine ganz ähnliche Intonation wie der unangefochtene Guitar-Heroe zurückgreift, dann hinterlässt das natürlich bei allen Hendrix-Verehrern sicher nicht nur ein beeindruckendes Kopfnicken, sondern es werden schon nach kurzer Zeit vor Begeisterung beide Daumen nach oben gehen, wenn sie das Doppel-Album „Luther's Blues“ (das eigentlich nach so einem Album-Opener wie „Hang On“ auch "Hendrix' Blues" heißen könnte) von BERNARD ALLISON hören. Doch diese das Album eröffnenden Klänge führen einen im Grunde auf die falsche Musik-Fährte, denn deren Schwerpunkt ist eindeutig im klassischen wie modernen Blues und einer innigen Vater-Sohn-Beziehung verortet.
Darum gibt sich der seit über 30 Jahren geschäftige Blues-Gitarrenmeister BERNARD ALLISON nicht etwa damit zufrieden, dass sein Spiel und Gesang einen an Hendrix erinnern, sondern er holt auf seiner aktuellen Doppel-CD weit aus und zeigt, wie viele unterschiedliche Spielarten des Blues von ihm beherrscht werden, die sich im Rock wie Jazz („Reaching Out“) und Funk („Too Man Woman“) wie Soul („Serious“) tummeln. Allison ist definitiv ein Meister seines Fachs – und „Luther's Blues“ ist der beste Beweis dafür, auch weil er nach Hendrix-Affinitäten dann mit „Into My Life“ selbst einen ERIC CLAPTON locker in den Gitarrenkoffer steckt. In dieser Beziehung könnte man noch viele weitere Blues-Legenden aufzählen, die Allison unüberhörbar prägten. Und mit „Love Is Free“ und „Serious“ entdeckt man sogar gleich zwei der schönsten Slow-Blues-Balladen überhaupt, die im Grunde in jede romantische Blues-Sammlung gehören und gar GARY MOOREs „Still Got The Blues“ zur Konkurrenz gereichen.
Auf jeden Fall ist dieser Allison Jr. für alle Blues-Fans ein riesiger Glücksgriff – genauso einer wie es zuvor sein Vater, die weltbekannte Chicago-Blues-Legende LUTHER ALLISON, war, womit auch die Bedeutung hinter dem Album-Titel geklärt wäre.
Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass der Blues-Sohn seinem Blues-Vater ein ganzes Album widmet, denn als LUTHER ALLISON im Jahr 1997 verstarb, verewigte Allison Jr. ihn auf seinem im gleichem Jahr entstandenen Album „Born With The Blues“.
Ebenfalls geklärt werden muss darum an dieser Stelle, dass sich hinter „Luther's Blues“ nicht zwei CDs voller neuer Songs befinden, sondern eine Auswahl von Blues-Stücken, die Allison Senior schrieb und die dessen Sohn bereits auf seinen Alben aus den Jahren 1990 bis 2022 übernahm, wohinter eine ganz klare Absicht liegt: „Am Anfang meiner Karriere habe ich mir und meiner Mutter Fannie Mae etwas versprochen – und zwar, dass auf jedem Album von mir mindestens ein oder zwei Stücke von meinem Vater zu hören sind.“ Hierfür griff der Sohnemann aber nicht auf die bekanntesten, sondern die eher übersehenen Songs seines Vaters zurück, um diesen seine ganz eigene Note zu verleihen.
Eine ganz besondere Rolle spielt hierbei „Serious“, der erstmals 1987 auf Platte erschien und den seitdem BERNARD ALLISON ausnahmslos in jedem seiner unzähligen Konzerte spielte.
FAZIT: Auf „Luther's Blues“ sind insgesamt 20 Blues-Nummern auf zwei CDs vereint, die allesamt ihre eigene Vater-Sohn-Blues-Geschichte erzählen. Eine Geschichte, die ganz rockig Im Hendrix-Stil mit „Hang On“ und ganz ruhig mit dem ausschließlich auf akustischer Gitarre und Gesang basierenden „Castle“ endet. Dazwischen liegt jede Menge Blues der allerersten Güteklasse, die aus der Feder von Allisons Vater stammen. Einerseits ist „Luther's Blues“ also die liebevolle Hommage BERNARD ALLISONs an seinen Vater LUTHER und andererseits Ausdruck vom großartigen Können des seit mehr als 30 Jahren aktiven, singenden Blues-Gitarristen und seiner Bandmitstreiter geworden, die den Blues von klassisch bis herrlich rockend sowie soulig bis jazzig beherrschen, womit der Sohn dem Vater (wie zuvor umgekehrt: „Mein Vater ermutigte mich immer dazu, so zu spielen, wie ich es selber fühle!“) die höchste Ehre erweist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- CD 1 (46:12):
- Hang On
- Reaching Out
- Too Many Women
- Into My Life
- Serious
- Bad Love
- Now You Got It
- Love Is Free
- Midnight Creeper
- Help
- CD 2 (47:26):
- Black Down South
- I Gave It All
- Life Is A Bitch
- Let's Try It Again
- Change Your Way Of Living
- You're Gonna Need Me
- Compromising For Your Needs
- A Change Must Come
- Move From The Hood
- Castle
- Gesang - Bernard Allison
- Gitarre - Bernard Allison
- Sonstige - Jede Menge namentlich nicht weiter auf der Doppel-CD benannte Musiker
- The Otherside (2009) - 11/15 Punkten
- Luther's Blues (2024)
-
keine Interviews