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Dödsrit: Nocturnal Will (Review)
Artist: | Dödsrit |
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Album: | Nocturnal Will |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Melodic Black Death Metal |
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Label: | Wolves of Hades | |
Spieldauer: | 43:09 | |
Erschienen: | 22.03.2024 | |
Website: | [Link] |
Das schwedische Projekt DÖDSRIT ist eigentlich die Spielwiese von Alleinunterhalter Christoffer Öster. Allerdings hat dieser seit dem letzten Album „Mortal Coil“ ein festes Line-Up um sich geschart, welches er ebenfalls für seinen aktuellen Langdreher „Nocturnal Will“ verpflichtet. DÖDSRIT spielen Anno 2024 also weiterhin als feste, vierköpfige Band auf.
Dass dieses Projekt aus Schweden kommt, hört man dem Material spürbar an. Hochmelodisch tönt das Ganze, wobei alles recht und angenehm ist, was in der alten Schule der Neunziger auf dem Stundenplan stand: das Bekenntnis zum Schwermetall, auf Melodic Death getrimmte Folklore oder wildes, aber unverschämt eingängiges Schwarzwurzelgeprügel. In „Nocturnal Fire“ etwa wird folkiger old-IN-FLAMES-Zucker über das Liedgut gestreut, nachdem der Lead-Gitarrist kurzzeitig zum finsteren Melancholiker geworden ist. Und mit der Harmonielehre eines „As Death Comes Reaping“, ob im Midtempo-Segment oder in zünftigem Tempo angewandt, rennen Öster und Co. ohnehin offene Türen bei Skandinavien-Fans ein.
Was diese Schweden von ihren Landsleuten vergangener Tage eher abhebt: DÖDSRIT verpacken das Material in vier große Epen, die von einem kompakteren instrumentalen Mittelteil („Ember and Ash“, „Utmed Gyllbergens Stig“) komplettiert werden. Prominentes Stilelement stellt dabei eine stillere Passage ungefähr nach der Hälfte des Songs dar, bevor dieser neu aufgebaut und mit andersgearteter Melodieführung zum Abschluss gebracht wird. Es erwartet den Hörer im Opener „Irjala“ sogar ein spektakuläres Gänsehaut-Finale, das die hohe Tonkunst des verspielten Melodic Black Metal nordischer Prägung mit modernen postrockartigen Klängen auf selbstverständliche Weise zusammenführt.
Untypisch für den schwedischen Melodic Black Death Metal ist außerdem, dass DÖDSRIT an einer Stelle noch ihre Crust-Wurzeln durchschimmern lassen, die ansonsten aber in den Hintergrund gedrängt wurden – im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen. Das moshtaugliche D-Beat-Gedresche nimmt sich indessen etwas ambivalent aus. Einerseits mögen die verwendeten Vocals nicht jedermanns Geschmack sein (was im Übrigen für das gesamte Album gilt), andererseits wird die punkige Rhythmik in bester Crust-Manier von unwiderstehlicher Lead-Gitarren-Arbeit begleitet.
FAZIT: Man mag das musikalisch Gebotene für etwas langatmig und uninspiriert halten. Trotzdem kommen schwedenaffine Melodic-Extremisten mit „Nocturnal Will“ von DÖSDSRIT voll auf ihre Kosten. Das unterscheidet deren neuestes Werk kaum vom Vorgänger, mit dem man bei Interesse vielleicht beginnen sollte. Ein gutes Album, passioniert heruntergezockt und gesanglich mit Luft nach oben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Irjala (10:37)
- Nocturnal Fire (8:03)
- Ember and Ash (0:44)
- Utmed Gyllbergens Stig (4:32)
- As Death Comes Reaping (10:44)
- Celestial Will (8:29)
- Bass - Jelle Soolsma
- Gesang - Christoffer Öster, Georgios Maxouris
- Gitarre - Christoffer Öster, Georgios Maxouris
- Schlagzeug - Brendan Duffy
- Nocturnal Will (2024) - 11/15 Punkten
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