Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Eric Clapton: Slowhand 70 – Live At The Royal Albert Hall (4K-UltraHD-BluRay) (Review)

Artist:

Eric Clapton

Eric Clapton: Slowhand 70 – Live At The Royal Albert Hall (4K-UltraHD-BluRay)
Album:

Slowhand 70 – Live At The Royal Albert Hall (4K-UltraHD-BluRay)

Medium: HD-BluRay
Stil:

Blues, Rock, Balladen, Kult

Label: Mercury Studios
Spieldauer: 123:00
Erschienen: 13.09.2024
Website: [Link]

Wenn ERIC 'Slowhand' CLAPTON zur Gitarre greift, dann sind die Bühnen der Welt ausverkauft, selbst wenn er als 70-Jähriger dieses entspannte 'Slow' vordergründig in Verbindung mit dem ruhigeren Blues bevorzugt, aber trotzdem noch immer in der Lage dazu ist, auf der Bühne ein Gitarrenfeuer zu entfachen, wenn es um das Erschießen des Sheriffs, die Wirkung von Kokain oder kartenspieltricksend die kleine Pik-Dame geht.
In erster Linie aber zählt bei dem Konzert des Siebzigjährigen mehr die „Wonderful Tonight“ als die wilde kraftstrotzende Blues-Rock-Attitüde.


Das alles darf in tatsächlich qualitativ nicht mehr zu übertreffender Form auf einer Konzertveröffentlichung aus der Royal Albert Hall, die erstmals bereits am 13. November 2015 auf DVD und BluRay erschien, knapp 10 Jahre später in unübertrefflicher Qualität als „Slowhand 70 – Live At The Royal Albert Hall (4K-UltraHD-BluRay)“ bewundert werden.
Diese gerade optisch faszinierende Konzertaufnahme (die auch unter filmischem Aspekt mit raffinierten Aufnahmen von beispielsweise einzelnen Bestandteilen der Instrumente aufwartet), welche es erstmals in solch gigantischer Bild- und Tonqualität auf 4K-UltraHD-BluRay (Bitte beachten, dass bei 4K-UltraHD ein spezieller Player samt natürlich einem TV-Gerät, das diese hohe Auflösung bedient, vorhanden sein muss!) zu erstehen gibt, präsentiert das Konzert eines (wie es manchmal scheint etwas müde gewordenen) ERIC CLAPTON, der nach seinem 70. Geburtstag im März am 15. Mai 2015 sein 200. Konzert in der berühmten Londoner Royal Albert Hall, fünfzig Jahre nach seinem ersten Auftritt vor Ort mit THE YARDBIRDS, ausgiebig vor ausverkauftem Hause feierte, wobei die ihn begleitenden Musiker für eine perfekte Atmosphäre sorgen und diesen Konzertabend gemeinsam mit Clapton zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.


ERIC CLAPTON, der aus unerklärlichen Gründen von der Queen nie zum Ritter geschlagen (dafür aber 2004 zum 'Commander Of The British Empire' befördert) wurde, war anno 2015 längst zu einer Symbolfigur für Konzerte in der Royal Albert Hall geworden, wobei dieses Konzert – sein bereits zweihundertstes in den königlichen Hallen – als gelungene Kombination aus den Musikern und dem Veranstaltungsort zu einem wahrhaft magischen Abend werden sollte, dessen Magie aber öfters in einigen zu ausdauernd ruhigen (Blues-)Momenten, gerade am Anfang des Konzerts, so als müsste sich Slowhand erstmal warmspielen, etwas verflog.

Für viele sicher ungewöhnlich zu lesen, sollte man gerade an dieser Stelle zwei Frauen ganz speziell hervorheben: Michelle John & Sharon White, die mit ihren unglaublichen Stimmen im Hintergrund einen Clapton so intensiv unterstützen und absolut perfekt mit oder hinter, aber auch über seiner (nicht durchgängig überzeugenden) Stimme singen, dass man als Hörer vor Ehrfurcht seinen Hut ziehen möchte. Unfassbar gut!

Auch dass Clapton für den Steve-Winwood-Song „Can't Find My Way Home“ das Mikro an seinen Bassisten NATHAN EAST und die Billy-Preston-Schmuseballade „You Are So Beautiful“ an seinen Keyboarder PAUL CARRACK (der besonders erfolgreich auch als Sänger von MIKE & THE MECHANICS fungierte) abgibt, ist eine echte Konzertbereicherung, da beide, ähnlich wie Michelle John & Sharon White, wirklich großartige Sänger sind.


Nach dem ersten recht entspannten Blues-Teil des Konzerts, bei dem Clapton dann endlich bei „I Shot The Sheriff“ und einem langen Solo zeigt, worin sein ganzes Können an der Gitarre steckt, was bei den begeisterten Zuschauern erstmals zu Standing Ovations führt, greift Slowhand dann für den zweiten Teil zur akustischen Gitarre.

Dieser zweite Teil beginnt mit „Driftin' Blues“ und dauert bis „Layla“ an, inklusive dem extrem traurigen „Tears In Heaven“, in dem Clapton seine schlimmsten persönlichen Erfahrungen verarbeitete (Der Song behandelt die Trauer Claptons über den Unfalltod seines vierjährigen Sohnes, der am 20. März 1991 in New York City aus einem Fenster im 53. Stock in der Wohnanlage des Freundes seiner Mutter fiel.), was man auch nach so vielen Jahren während seiner Performance noch immer überdeutlich spürt.


Mit „Let It Rain“ bricht dann der letzte wieder typisch 'elektrifizierte' Konzertteil an, in dem sich die Band mehr und mehr steigert und in einer wahrhaft ekstatischen Explosion den JJ CALE-Klassiker „Cocaine“ abfeuert und das Publikum nicht nur von den Stühlen reißt, sondern auch wild tanzend vor der Bühne präsentiert. Dieser Clapton scheint ihnen eben doch viel lieber als der ruhig-besinnliche zu sein. Danach darf für den letzten Song noch Gitarrist Andy Fairweather Low, ein guter Freund Claptons, mit auf die Bühne, um erneut ein wenig bei „High Time We Went“ auf die Tube zu drücken.

Noch dazu gibt es einen ganz speziellen Bonus, der zwar nicht ganz die hohe Bildqualität besitzt, dafür aber die Improvisationskunst der kompletten Band zum Ausdruck bringt. Auf dem ellenlangen Bonus-Stück „Little Queen Of Spades“ bekommt jeder Musiker Platz für ein ausgiebiges Solo eingeräumt, so wird dieser Bonus tatsächlich zu einer Bereicherung von „Slowhand 70 – Live At The Royal Albert Hall (4K-UltraHD-BluRay)“, genauso wie das anspruchsvoll gestaltete 12-seitige Booklet voller hochwertiger Konzert-Fotos und einem Begleittext von Paul Sexton. Hierin stellt 'Slowhand' Clapton persönlich fest, was unweigerlich darauf verweist, dass er der Öffentlichkeit gegenüber müde geworden und es endlich an der Zeit für ihn ist, besagte Hände in den Schoß zu legen und sein Alter sowie sein 'Restleben' im kleineren Kreise mit den Menschen zu verleben, die ihm persönlich nahe und sehr wertvoll sind: „Ich liebe alles, was ich tue und getan habe. Doch in den vergangenen Dekaden habe ich begriffen, wonach ich im Grunde mein Leben lang gesucht habe: eine Familie, die mich genauso liebt, wie ich bin, die mir die Entspannung und Ruhe bietet, die ich so sehr benötige. Und immer mehr genieße ich die Schönheit und das Glück dieser Situation.“
Die „Wonderful Tonight“ ist eben angebrochen, während sich alle „Cocaine“-Zeiten ihrem Ende zuneigen...


FAZIT: Als ERIC CLAPTON, der nach seinem 70. Geburtstag im März am 15. Mai 2015 sein 200. Konzert in der berühmten Londoner Royal Albert Hall, genau fünfzig Jahre nach seinem ersten Auftritt vor Ort mit THE YARDBIRDS, ausgiebig vor ausverkauftem Hause feiert, wurde dieses außergewöhnliche Konzertereignis mitgeschnitten und schon wenig später als DVD und BluRay veröffentlicht. Nun aber, fast zehn Jahre später, gibt es diese optisch faszinierende Konzertaufnahme erstmals in absolut gigantischer Bild- und Tonqualität auf 4K-UltraHD-BluRay (Bitte beachten, dass bei 4K-UltraHD ein spezieller Player samt natürlich einem TV-Gerät, das diese hohe Auflösung bedient, vorhanden sein muss!) zu erstehen. Dieses Konzert eines (wie es manchmal scheint etwas müde gewordenen) ERIC 'Slowhand' CLAPTON in der Royal Albert Hall sorgt besonders auch der ihn begleitenden Musiker wegen für eine perfekte Atmosphäre, welche diesen Konzertabend zu einem unvergesslichen, ja 'königlichen', Erlebnis werden lässt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1031x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Somebody's Knockin' On My Door
  • Key To The Highway
  • Tell The Truth
  • Pretending
  • Hoochie Coochie Man
  • You Are So Beautiful
  • Can't Find My Way Home
  • I Shot The Sheriff
  • Driftin' Blues
  • Nobody Knows You When You're Down And Out
  • Tears In Heaven
  • Layla
  • Let It Rain
  • Wonderful Tonight
  • Crossroads
  • Cocaine
  • High Time We Went
  • Bonus Song:
  • Little Queen Of Spades

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welche Farbe hat eine Erdbeere?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!