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Innerspace: The Last Sign (Review)
Artist: | Innerspace |
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Album: | The Last Sign |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Eigenpressung/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 52:44 | |
Erschienen: | 29.11.2024 | |
Website: | [Link] |
INNERSPACE sind ein spannender prog(metallischer) Import aus Kanada, die mit ihrem bereits dritten Album „The Last Sign“ nunmehr auch auf europäischem Boden einen deutlichen Fußabdruck zu hinterlassen versuchen, was ihnen durchaus vergönnt sein sollte, denn wem Bands rund um PINK FLOYD und OPETH, aber auch ein paar härter rockende traumtheatralische Klänge am Herzen und in den Ohren liegen, die sind bei INNERSPACE bestens aufgehoben. Noch dazu ist der Sänger Phil Burton sehr interessant, da seine Stimmbänder von PEARL JAMs Eddie Vedder über CREEDs Scott Stapp bis hin zu OPETH' Mikael Åkerfeldt reichen. Zudem tauchen auf dem ersten Longtrack des Albums, „Dying Dream“, Erinnerungen an den großen KEVIN AYERS auf – und auch die oft breit angelegten Streicher-Passagen mit offensichtlich klassischem Hintergrund (die Band mag A. Bruckner sowie Bach und F. Mendelssohn) verstehen zu begeistern.
Als Haupteinflüsse von INNERSPACE gelten allerdings PINK FLOYD und GENESIS, die von den Bandmitglieder als ihre Vorbilder benannt werden – und genau das hört man „The Last Sign“ auch an, selbst wenn man beim Album-Opener „Illusion Of The Day“ kurz den Eindruck gewinnt, man hätte sich auf eine DREAM THEATER-Scheibe verirrt – wiederum eine Band, die besonders Gitarrist Simon Arsenault sehr mag.
Noch verrückter ergeht es einem aber mit „Kyrie“, da dieses knapp sechsminütige Stück wie von einem klassischen Streicher-Album entlehnt klingt, bis dann wieder „We Are One“ laut reinschlägt, um kurz darauf einen deutlichen Schlenker in Richtung frühe PINK FLOYD der Barrett-Ära einzuschlagen.
Viel Atmosphärisches trifft auf so einige Härte bei INNERSPACE und bedient so die progressiven Freigeister genauso wie die Metalheads und klassikverliebten Artrocker. Eigentlich eine gefährliche Mischung, die bei vielen Bands wohl zum Scheitern verurteilt wäre, nicht so bei INNERSPACE, wobei wir natürlich noch auf das Herzstück des Albums eingehen müssen – den melodramatischen, über 17 Minuten langen Longtrack „Blurry Memory“, der besonders die symphonische wie pathetische GENESIS-Phase der Kanadier in Kombination mit floydianischen Bombast-Klangwänden und progmetallischen Ausflügen der Marke SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR herauskitzelt. Ein wahrhaft epischer Longtrack, der sich vom Ruhigen bis hin ins Eruptive steigert.
Leider enthält die in einer Art quadratischem Briefumschlag verpackte CD kein Booklet, sodass man sich dem konzeptionellen Thema nur über das genaue Hinhören annähern kann, in dem INNERSPACE eine üble Dystopie zeichnen, die eine Entfremdung zwischen einem Volk und seiner Elite darstellt, die tragisch eskaliert.
Irgendwoher kennen wir so etwas Ähnliches doch, nicht wahr?
In Zeiten, in denen eine politische Elite sich erst vom Volk wählen und die ihm Unliebsamen dann anzeigt und mit Hausdurchsuchungen einschüchtern lässt...
Oh ja, Mr. Orwell lässt grüßen: Hier wie in Kanada!
FAZIT: Das letzte progressive Zeichen kommt aus Kanada und ist von INNERSPACE. „The Last Sign“ malt in dunklen Farben zwischen epischen Prog-Symphonien und progmetallischer Härte, aber auch breit angelegter Streicher-Klassik ein finsteres Bild davon, was passieren kann, wenn sich selbstverliebte Führer und verzweifeltes Volk, dominante Eliten und eine immer mehr resignierende Gemeinschaft entzweien und bekämpfen. Früher hätte man solch eine Geschichte als Utopie verkauft – heutzutage weiß man das tatsächlich gar nicht mehr so genau. Ein Album, welches man unbedingt auch den schlumpfigen und nur der Macht verfallenen Politikern, die sich bis vor kurzem noch als etwas ansahen, womit man den Straßenverkehr regulierte, empfehlen sollte, die es sich gar zur Aufgabe machen, ihre eigenen Bürger anzuzeigen und von der staatlichen Gewalt drangsalieren zu lassen. Für alle, die nicht so unmenschlich sind wie machtbesessene und Grönemeyer summende Schwachköpfe, sondern gerne einfach nur richtig guten Progressive Rock zwischen GENESIS und DREAM THEATER hören, sind bei INTERSPHERE auf jeden Fall bestens aufgehoben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Illusion Of The Day
- Dying Dream
- Simple Mirror
- Kyrie
- We Are One
- Blurry Memory
- In Fine
- Bass - Thierry Clouette
- Gesang - Phil Burton
- Gitarre - Simon Arsenault, Phil Burton, Kenny Serane, Antoine Tessier
- Keys - Phil Burton, Alexandra Negru
- Schlagzeug - William Régnier
- Sonstige - Phil Burton (Glasharfe, Percussion), Xavier Dumont (Flöte), Olivier Allard (Geige), Marilou Lepage (Bratsche), Juliette Leclerc (Cello), Pierre Belisle (Trompete, Flügelhorn), Sébastien Parent (Percussion), Bruce Pastor (Stimme)
- Rise (2018) - 12/15 Punkten
- The Last Sign (2024) - 12/15 Punkten
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