Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Isidor Sr: Seven From Ten / Hunt / Begin (Review)

Artist:

Isidor Sr

Isidor Sr: Seven From Ten / Hunt / Begin
Album:

Seven From Ten / Hunt / Begin

Medium: 7"Vinyl
Stil:

Slowmotion Indie Bass Rock

Label: Dhyana Records
Spieldauer: 7:14
Erschienen: 02.02.2024
Website: [Link]

Nur echt mit 3D-Brille! Wie bitte, geht es hier um YPS mit Gimmick? Nein, die Rede ist von ISIDOR SR, dem Soloprojekt von Bernd vom gleichnamigen Fanzine (ja, dem mit den Hunden auf dem Cover jeder Ausgabe). Dessen krachige Reifeprüfung mit Ulcerous Phlegm (1989-1993) liegt weit zurück, und zwischen dem (im tiefsten Underground legendären) Grindcore und dem eigenwilligen Singer-Songwriter-Gebräu von ISIDOR SR liegen musikalische Welten.

Gebräu mit Gimmick?! "Seven From Ten / Hurt" beginnt zunächst metallisch primitiv treibend, drosselt das Tempo jedoch bald, um den Raum für melancholische Klänge zu öffnen. Als "Slowmotion Indie Bass Rock" bezeichnet das zuständige Label die Musik, und Bernd verweist darauf, dass er halt nur Bass spielen könne. Der vergleichsweise limitiert scheinende Ansatz resultiert in einem Sound, den ich als mit dem Indie-Genre kaum ansatzweise vertrauter Hörer als "offen", besser gesagt als "luftig" oder "floatig" wahrnehme: Bernds Stimme vermittelt trotz melancholischer Bodenhaftung auch etwas Schwereloses, sich vom irdischen Chaos seelenruhig Lösendes. In der Kürze von rund sieben Minuten für zwei Songs (mit drei Titeln?) stellt sich bei mir schnell das wohlige Gefühl eines musikalischen Trips in eine eigene Welt ein – Hut ab, das muss man auch erstmal so entspannt schaffen!
Doch damit nicht genug, denn wie eingangs erwähnt, liegt der Vinyl-Single mit dem – hä, schief gedruckten? – Cover eine 3D-Brille bei, und wer selbige aufsetzt, erkennt alsbald, dass der Druck keineswegs verunglückt und der Trip nicht nur ein musikalischer ist: Was für eine coole Idee, deren Umsetzung mir hier – Vorsicht, Blasphemie – besser gefällt als bei "10.000 Days" von Tool, weil sie offenbar in die Welt des kreativen Geistes hinter der Musik führt, der ein an der Oberfläche unscheinbarer Zauber innewohnt, der mit seiner "Schwerelosigkeit" tiefer wirken kann.

FAZIT: Die Musikwelt hebt ISIDOR SR mit seiner Debütsingle nicht aus den Angeln, doch mit diesem rundherum bemerkenswert gestalteten Vinyl-Tonträger bereichert das Projekt den Indie-Underground mit eigenem Charme und träumerisch-wohligen Klängen. Das kann sich sehr gut hören und sehen lassen und die 7" dürfte selbst bei Musikliebhabern mit an Kuriosa nicht armen Sammlungen mindestens für ein wenig Staunen sorgen.

Thor Joakimsson (Info) (Review 1321x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seven From Ten
  • Hunt
  • Begin

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!