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Liva Dumpe: Talskatis (Review)
Artist: | Liva Dumpe |
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Album: | Talskatis |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Experimental-Singer-Songwriter, Jazz, Pop |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 44:17 | |
Erschienen: | 21.06.2024 | |
Website: | [Link] |
„Talskatis“ ist das Debüt der lettischen Pianistin und Sängerin LIVA DUMPE unter eigenem Namen. Zuvor veröffentlichte die Musikerin bereits Alben im Quintett und Sextett. „Talskatis“ ist der lettische Ausdruck für ein Monokular. Dumpes Großvater besaß eins, die Künstlerin nutzt das Monokular als Symbol für die Möglichkeiten, die Welt in einem anderen Raster und unter neuer Perspektive zu sehen. Dumpe geht es um Teilhabe, Verantwortung, Selbstbestimmung, gerade was dies für Frauen bedeutet. Keine Kompromisse sondern faires Teilen, speziell in Beziehungen. Starke Spoken Word-Performance nach Eartha Kitts Lyrics.
Zusammengefasst im „Cocktail song“, der darauf hinausläuft, mehr zu sein als eine Olive im Cocktail – des Lebens eines anderen. Dumpe beschwört die Anerkennung des „inneren Kindes“, was bedeutet die Träume und Wünsche des anderen zu respektieren und offen für die Welt und ihrer Bewohner zu sein, statt sie zu torpedieren und zu zerstören.
Die eigenkomponierte und mitunter improvisierte Musik dazu besteht aus wehmütigen Balladen, die keine Angst vor geisterhaftem Pop haben, gleichzeitig aber Jazz bis in seine freien Randbezirke hegen und pflegen. LIVA DUMPEs klare und flexible Stimme trägt das Unterfangen von gehauchtem Wohlklang bis zu exaltierter Vokalakrobatik („Fight mini-symphony: I. inner child fight“), die aber nicht um ihrer selbst willen übermäßig strapaziert wird. Als Pianistin liefert sie ein präzise angelegtes, geschmeidig eingespieltes Fundament. Das ergänzt wird von fähigen Begleitern, die sowohl Songstrukturen wie deren Aufbrechen kongenial beherrschen. Ergänzt um feine Soli. Wie der lyrische Flöteneinsatz bei „Sonata No. 1 in G major“.
„Talskatis“ ist ein so betörendes wie herausforderndes kleines Wunderwerk.
FAZIT: LIVA DUMPE und ihre Mitmusiker haben mit „Talskatis“ ein funkelndes musikalisches Geflecht gewoben, das gleichzeitig fragil und voller Empowerment ist. Traumverloren, kraftvoll und Experimenten sehr zugetan.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Talskatis
- Zieda un cirvja strida
- Compromise
- Hidden storm
- Sonata No. 1 in G major
- Fight mini-symphony: I. inner child fight
- Fight mini-symphony: II. Watching
- Fight mini-symphony: III. Fight dance
- Cocktail song
- Raisin rondo
- Bass - Omer Govreen
- Gesang - Liva Dumpe
- Gitarre - Massimo Imperatore
- Keys - Liva Dumpe
- Schlagzeug - Ilia Rayskin
- Sonstige - Ketija Ringa-Karahona (Flöten)
- Talskatis (2024) - 11/15 Punkten
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