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Octoploid: Beyond the Aeons (Review)

Artist:

Octoploid

Octoploid: Beyond the Aeons
Album:

Beyond the Aeons

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Death Metal / Progressive Rock

Label: Reigning Phoenix / Rough Trade
Spieldauer: 38:12
Erschienen: 05.07.2024
Website: [Link]

Projekt, Band, Experiment oder gar Auftragsarbeit? Der Sinn von und die Motivation hinter OCTOPLOID erschließen sich nicht so recht, denn „Beyond the Aeons“ klingt wie ein Tribut an Amorphis’ drittes Studioalbum „Elegy“ (1996) – eingefädelt von Olli-Pekka Laine (auch Barren Earth, Mannhai), dem Bassisten der der finnischen Metal-Institution (welcher er freilich ab 2000 17 Jahre lang nicht angehörte), der die gesamte Musik samt Songtexten geschrieben hat. Zur Umsetzung seiner Ideen hat er quasi die lokale Szene angezapft beziehungsweise Mitglieder seiner musikalischen "Großfamilie" eingespannt.

Dass Laine den arrivierten Tontechniker Petri Majuri (arbeitete unter anderem sowohl für die Indie-Rocker Franz als auch für Jazz-Koriphäe Billy Cobham) für den Mix einspannte und das Masterming David Castillo (Opeth, Katatonia, Carcass) anvertraute, erscheint wie eine klare Absichtserklärung: keine halbseidene Nebenbaustelle, sondern ein ernstzunehmendes Unterfangen, das auf eine breitere Hörermasse abzielt, und so braucht man sich auch nicht darüber zu wunder, dass OCTOPLOID zumindest im Kern eine feste Besetzung haben.

zu der unter anderem auch ex-Amorphis-Keyboarder Kim Rantala gehört, der während der "Elegy"-Ära zur Band gehörte und auch die das Album begleitende "My Kantele"-EP einspielte. Die Ausrichtung ist wie gesagt klar - melodischer Death Metal mit Elementen aus traditionellem Progressive und Psychedelic Rock, wobei wie seinerzeit auch bei Amorphis die finnischen Underground-Helden Kingston Wall stilistisch Pate gestanden haben dürften. Der (Knack-)Punkt ist: Die Songs klingen überwiegend wirklich wie von Amorphis abgekupfert, aber leider auch insofern abgeschmackt, als sie dem "Elegy"-Material nicht ebenbürtig sind.

Vor allem der treibende Opener 'The Dawns in Nothingness', das folkloristisch verbrämte 'The Hallowed Flame' und das getragene 'Concealed Serenity' - alle mit Mikko Kotamäki (Swallow the Sun), dem etatmäßigen Shouter der "Band" könnten kaum typischer klingen, ganz zu schweigen vom rhythmisch akzentuierten 'Coast of the Drowned Sailors' mit charakteristischer Sitar, gegrowlt von Amorphis-Leader Tomi Koivusaari und Janitor Muurinen (Xysma, Mannhai); man vergleiche allein diese Nummer mit dem "Elegy"-Track 'Against Widows'…

'Human Amoral' bewegt sich mit Amorphis-Frontmann Tomi Joutsen auf ähnlichem Terrain, und den detailverliebten Arrangements zu folgen macht generell zweifellos Spaß. "Beyond the Aeons" ist wie zu erwarten ein handwerklich tadelloses Album, auch wenn seine Emotionalität bisweilen aufgesetzt wirkt. Mit dem dramatischen Finale 'Dusk of Vex', das Hamferð-Sänger Jón Aldará veredelt, hat sich Laine ein dickes Highlight bis zum Ende aufgehoben.

FAZIT: OCTOPLOID orientieren sich fast hundertprozentig am Amorphis-Schlüsselalbum "Elegy", erreichen aber selten dessen kompositorisches und atmosphärisches Niveau. "Beyond the Aeons" zieht seinen Reiz aus einem vertrauten Klangbild, das von alten Bekannten gezeichnet wird. Auf der Sollseite stehen Songs, die nach Abklatsch müffeln, und melodischer Gesang, der - um bei "Elegy" zu bleiben, nicht annähernd das Charisma des damaligen Sängers Pasi Koskinen aufweist. Live sehen möchte man die Chose trotzdem mal, und falls sie langfristig angelegt ist, bleibt's spannend, ihre Entwicklung zu beobachten.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 360x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • 01] The Dawns In Nothingness
  • 02] Coast Of The Drowned Sailors
  • 03] Human Amoral
  • 04] Shattered Wings
  • 05] Beyond The Aeons
  • 06] The Hallowed Flame
  • 07] Concealed Serenity
  • 08] A Dusk Of Vex

Besetzung:

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