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Stuckfish: IV (Review)
Artist: | Stuckfish |
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Album: | IV |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive-, Melodic- und Classic-Rock |
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Label: | White Knight/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 57:24 | |
Erschienen: | 11.10.2024 | |
Website: | [Link] |
„Ich habe das Gefühl, dass wir die Messlatte musikalisch höher gelegt haben, indem wir mehr akustische Gitarren, Orchesterinstrumente und zusätzliche Gesangsharmonien verwendet haben und nicht nur unseren bisher kürzesten, sondern auch unseren längsten Song aufgenommen haben.“ (Adrian Fisher – Gitarrist von STUCKFISH)
Wow, das ist doch schonmal ein Anfang: Solistischer, von keinem Instrument begleiteter Satzgesang schlägt uns regelrecht in bester QUEEN-Manier auf dem vierten STUCKFISH-Album entgegen. Und irgendwo hält sich diese Atmosphäre aus breit angelegtem Pathos und symphonischem Understatement, das sich im AOR wie Melodic-, Classic- und Progressive-Rock breitmacht, das gesamte Album, dem bereits vierten von STUCKFISH, über.
Mit viel Pomp reizüberfluten einen die britischen Melodic-Progger auf „IV“ und klingen mitunter so, als würden sie den Soundtrack zu einem aufwändigen historischen Kostümfilm schreiben, der in erster Linie von seinen opulenten Bildern und weniger von einer spannenden Handlung lebt. Das ist sehr anschaulich wie anhörlich und ungemein fett produziert. Orchestrales trifft auf akustische Gitarren, der Gesang erhebt sich in hymnische Höhen, zärtliche (aber auch finstere wie bedrohliche) Harmonien umschmeicheln den Hörer und selbst die Melodien setzen sich schnell in den Gehörgängen fest.
Sogar Momente gibt es, in welchen einem schonmal die historischen Bombast-Werke eines RICK WAKEMAN in den Sinn kommen, wenn der König Arthur und seine Tafelrunde besuchte oder die sechs Frauen von Henry VIII., bevor zwei von ihnen den Kopf verloren und eine einzige (Catherine Parr) ihn nur überlebte, unter die Lupe nahm oder mit Jules Verne seine Reise zum Mittelpunkt der Erde antrat.
Aber es gibt auch deutliche Ausnahmen von der Regel, wenn beispielsweise „JFKX“ uns durch eine fette Hammond-Orgel an die besten Jon-Lord-Zeiten von DEEP PURPLE erinnert oder der bisher längste Song der gesamten STUCKFISH-Geschichte „SkiesFall“ nach 9 Minuten und 21 Sekunden das Album abschließt, nachdem unmittelbar zuvor „Fly (On Feathers Of Hope)“ sehr vielfältig und abwechslungsreich wie – wie es die Band im 12-seitigen Booklet selber beschreibt – der Flug durch eine Welt der Träume klingt und von hymnisch bis melodramatisch sowie symphonisch und progressiv alles zu bieten hat, was einen echt guten Song ausmacht, wozu auch der abwechslungsreiche Gesang gehört.
Besser kann das große Album-Finale mit dem Longtrack, der sich um den Tod dreht und dementsprechend ziemlich finster ausfällt, gar nicht eingeleitet werden. Voller Dramatik und Molltöne sowie verlangsamte Stakkato-Rhythmen beginnend und sich zu einem druckvollen Ende steigernd, bei dem sich die E-Gitarre immer mehr in den Vordergrund spielt, als würde sich am Ende eben doch nicht der Höllenschlund sondern das Himmelstor öffnen.
In diesem Sinne wird „IV“ zu einem Album, das sich von Song zu Song steigert, um am Ende zu ganz großer Form aufzulaufen, gerade weil es sich hier dem Progressive Rock deutlich näher fühlt als den Melodic- und Harmonie-Klangzeremonien. Ein spannendes Musikerlebnis, das sich, einem guter Film gleich, entwickelt, der am Schluss mit einem überraschenden Ende verblüfft.
FAZIT: Aller guten Dinge sind zwar drei, aber im Falle der britischen Melodic-Progger STUCKFISH ist das beste die „IV“. Neun abwechslungsreiche Songs, die sich zwischen 5 und 10 Minuten bewegen und dabei deutlich dem Classic Rock öffnen. Laut eigener Aussage setzt das progressiv ausgerichtete Quintett hierbei auf „die Frische der Ideen, Konzepte, Themen und der Produktion“. Damit liegen sie genau richtig, auch weil sich „IV“ nach einem furiosen Start mit pompöser Gesangseinlage mehr und mehr bis hin zu dem Mini-Epos „SkiesFall“ steigert, in dem die musikalische Bandbreite ihre Vollendung findet. In puncto Album-Gestaltung hätten sich STUCKFISH allerdings etwas mehr Mühe geben sollen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Shadow & Moonbeams
- Silently Waiting
- Lifeline
- Liberty
- Fragile
- The Time Of Your Life
- JFKX
- Fly (On Feathers Of Hope)
- SkiesFall
- Bass - Phil Morey
- Gesang - Phil Stuckey
- Gitarre - Ade Fisher
- Keys - Paul McNally
- Schlagzeug - Adam Sayers
- The Watcher (2020) - 9/15 Punkten
- Days Of Innocence (2022) - 12/15 Punkten
- IV (2024) - 12/15 Punkten
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