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Sugar Horse: The Grand Scheme Of Things (Review)
Artist: | Sugar Horse |
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Album: | The Grand Scheme Of Things |
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Medium: | CD/Download/Do-LP | |
Stil: | Post-Metal |
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Label: | Pelagic Records | |
Spieldauer: | 60:30 | |
Erschienen: | 04.10.2024 | |
Website: | [Link] |
Der knapp fünfundzwanzigminütige Schlusstrack „Space Tourist“ nimmt beinahe die Hälfte der Albumspielzeit in Anspruch, wobei gute zwanzig Minuten des Stücks nicht viel mehr als semi-melodisches Rauschen sind. Sieht man von diesem (leider nicht ganz unerheblichen) Fauxpas ab, kann sich „The Grand Scheme Of Things“ aber durchaus hören lassen.
Die Engländer SUGAR HORSE haben eine Vorliebe für gemächliche Tempi, flächige Gitarrenteppiche, die immer wieder Shoegaze-Referenzen erkennen lassen und eine melancholische Grundstimmung. Innerhalb dieses Klangäthers passiert aber einiges. Repetitiver Minimalismus trifft auf brachialen Sludge („Mulletproof“), während sich Nummern wie das eröffnende Titelstück in Synth-Melancholie suhlen und sich eher behäbig aufbauen.
Gerade diese zähen Momente sind es, die den Zugang zur Musik von SUGAR HORSE erschweren. Denn an vielen Stellen wartet der Hörer auf die eine oder andere angedeutete Wendung, den emotionalen Knall, der in vielen Fällen jedoch ausbleibt, oder sich erst nach vielerlei Durchläufen erschließt.
Das hat zur Folge, dass sich die entsprechenden Songs (u.a. „The Shape of ASMR to Come“) in Behäbigkeit verlieren, bzw. sich erst dann vollumfänglich erschließen, wenn die Musik schon fast zu monotonem Beiwerk verkommen ist.
Zwar kommt das Album spätestens mit „Spit Beach“ ein wenig in post-metallische Brachial-Fahrt (das Geschrei wird mehr, die Riffs türmen sich bergiger auf), aber bis dahin ist eben auch schon ein gutes Drittel der Albumlaufzeit um. Dass „New Dead Elvis“ als stoische Space-Rock-Dröhn-Orgie auf Steroiden durchaus zu gefallen weiß, macht den Klangbraten, aber leider auch nicht mehr fett genug.
Anflüge von musikalischer, wie emotionaler Tiefe finden sich zwar im Kontrastdoppel „Jefferson Aeroplane Over the Sea“ / „Office Job Simulator“, aber die Basis bleibt, einmal durchschaut, eben doch ähnlich. Brachiales Dröhnen trifft auf Äther-Sounds und sperrige Musikmathematik wird von der langgezogenen Aggro-Stimme niedergebrüllt.
Das der eingangs erwähnte Weltraumtourist am Ende derart kolossal ausartet, nimmt dem grundlegenden Potenzial des Albums dann leider noch mehr Wind aus den Segeln, sodass „The Grand Scheme Of Things“ zwar kein schlecht gemachtes Genre-Werk ist, aber ob seines zu behäbigen Charakters auch keinen Dauerbrenner darstellt.
FAZIT: SUGAR HORSE sind entgegen ihres Bandnamens zwar keine klanglichen Kuscheltiere, gehen auf „The Grand Scheme Of Things“ mitunter ziemlich sperrig ans Werk, verlieren sich aber allzu oft in monotonem Dröhnen. Ja, manch klangliches Schattenspiel überzeugt und instrumental weiß die Band, was sie will und was sie macht, allerdings mäandert die Musik über weite Strecken eher zäh und ziellos umher, sodass hier unterm Strich doch einiges an Potenzial flöten geht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Grand Scheme of Things
- The Shape of ASMR to Come
- Corpsing
- Mulletproof
- Spit Beach
- New Dead Elvis
- Jefferson Aeroplane Over the Sea
- Office Job Simulator
- Space Tourist
- Bass - Chris Howarth
- Gesang - Ashley Tubb
- Gitarre - Jake Healy, Ashley Tubb
- Keys - Jake Healy
- Schlagzeug - Martin Savage
- The Grand Scheme Of Things (2024) - 8/15 Punkten
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