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Sykofant: Sykofant (Review)
Artist: | Sykofant |
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Album: | Sykofant |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progrock / Hardrock und vieles mehr |
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Label: | Sycophantastic Records | |
Spieldauer: | 55:48 | |
Erschienen: | 31.05.2024 | |
Website: | [Link] |
Sykophanten wurden laut Wikipedia „im antiken Athen Bürger genannt, die sich ein Gewerbe daraus machten, anderen, meist begüterten Bürgern in erpresserischer Absicht anzudrohen, sie durch falsche Angaben und Verleumdungen in Misskredit zu bringen.“ Was will uns die norwegische Progrock Band Sykofant damit sagen?
Vielleicht, dass sie keine konkreten (und somit möglicherweise falschen) Angaben zum Genre machen wollen, denn was wir auf dem selbstbetitelten Debütalbum der norwegischen Band SYKOFANT hören, ist ein wilder Stilmix aus Rock, Funk, Jazz und vielem mehr. So startet der Opener „Pavement of Color” mit einer FLEA-Bassline, cleanen funkigen Gitarren und einem sehr jazzige Schlagzeug-Groove. Mit Einsetzen des Gesangs kommt dann etwas (Prog-)Rock Feel auf, was vor allem den Vocals und deren Phrasierungen zu verdanken ist, und schließlich endet das Stück als eher klassische Rock-Nummer. Und dieser Stilmix scheint durchaus gewollt und zieht sich durch das ganze Album. Und das nicht nur von Song zu Song, sondern auch innerhalb der insgesamt sechs Stücke auf dem Album.
Das zwölfminütige „Between Air and Water“ erinnert, wie einige andere Nummern, vom Aufbau und Sound sehr stark an PINK FLYOD, nur ohne Keyboard. Und es ist wirklich erstaunlich, welche räumlich dichten und abwechslungsreichen Sounds die Band durch das (Zusammen-)Spiel vor allem der beiden Gitarren schafft. Auch zu bestaunen in „Monuments of Gold“, das vor Sound- und Rhythmuswechseln nur so strotzt. Auch hier ändert der Song ständig die musikalische Richtung.
„Between the Moments“ gönnt uns dann eine kleine musikalische Verschnaufpause – ein fast normal aufgebauter Song. Fast: Plötzlich kommt KANSAS um die Ecke und rockt ordentlich los und liefert ein Gitarrenduell im Frage-Antwort Stil. Zu früh gefreut. Noch ein Beispiel gefällig? „Strangers“ startet als Grunge-Nummer, trifft dann auf SYSTEM OF A DOWN und mutiert schließlich zu einer Surf-Country-Nummer, die problemlos als Soundtrack für einen TARANTINO Film herhalten könnte.
Es gibt fast keinen Stil, den man auf dem Album nicht findet und so macht die Band auch nicht vor Lagerfeuer-Akustik-Gitarre und Reggae halt („Forgotten Paths“).
FAZIT: Das selbstbetitelte Debütalbum von SYKOFANT klingt als hätte man verschiedenste Stile durch einen Mixer gejagt. Dadurch wirken einige Tracks zwar etwas konstruiert und teilweise stilistisch überfrachtet. Doch hier hat der Wahnsinn nicht nur Methode, sondern scheint das gewünschte Stilmittel von SYKOFANT zu sein. Von daher ist es nachvollziehbar, dass die Band keine falschen Angaben zu ihrem Stil machen möchte. Man möchte dann doch kein antiker „Sykophant“ sein. Einfach mal reinhören und sich von den musikalischen Wendungen der Songs überraschen lassen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Pavement of Color
- Between Air and Water
- Monuments of Old
- Between the Moments
- Strangers
- Forgotten Paths
- Bass - Sindre Haugen
- Gesang - Sindre Haugen, Emil Moen, Per Semb
- Gitarre - Emil Moen, Per Semb
- Schlagzeug - Melvin Treider
- Sykofant (2024) - 10/15 Punkten
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