Die winterliche, bewaldete Berglandschaft, welche das Cover von „Verso Casa“ ziert, bebildert die Musik der Italiener TAUR IM DUINATH doch recht passend. Weitläufige, mitunter wehmütige Melodien treffen auf atmosphärischen Black Metal, der nicht ohne eine gewisse Epik daherkommt.

Dass da Bands wie WOLVES IN THE THRONE ROOM oder auch AGALLOCH Pate für die Musik standen, verwundert kaum. Ob TAUR IM DUINATH dann auch einen Innovationspreis gewinnen können, ist fraglich, obschon das Material gut gemacht ist und die beiden Pole des atmosphärischen Black Metal (schroffe, mitunter eisige Atmosphäre und folkloristische bzw. akustische Anleihen) treffsicher verbindet.

Zwar beschränkt sich der Gesang auf Flüstern und Geschrei, aber die Kontraste, die auch das Cover-Artwork suggeriert, vermag die Stimme gut einzufangen.

Die Songs sind darüber hinaus packend arrangiert, bieten interessante Spannungsbögen und verquicken besagte Folklore passend mit der unterkühlten Aggression des Black Metal.

Wirklich innovativ ist das alles freilich nicht, denn neben besagten Paten-Bands finden sich immer noch mindestens zwei Handvoll Künstler, die denselben Sound mindestens genauso authentisch und spielerisch treffsicher darbieten. Das soll TAUR IM DUINATH aber ihr Können und ihre Passion für diesen Stil mitnichten absprechen.

FAZIT: TAUR IM DUINATH spielen zwar atmosphärischen ‘Wald und Wiesen-Black Metal‘, sind in puncto Gefühl und instrumentalem Geschick aber gut genug aufgestellt, um mit der namhaften Konkurrenz des Genres Schritt halten zu können. Für den entsprechenden Sprung darüber hinaus mangelt es „Verso Casa“ vielleicht noch ein wenig am zwingenden Quäntchen Eigenständigkeit.