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Teddy Lasry: e=mc² (Review)
Artist: | Teddy Lasry |
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Album: | e=mc² |
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Medium: | CD | |
Stil: | Electronics, Jazz Rock |
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Label: | MIG music | |
Spieldauer: | 38:09 | |
Erschienen: | 26.01.2024 | |
Website: | [Link] |
Und wieder ein kleines Goldstück aus der Raritätenkiste!
Aufgespürt von MIG music, die sich mit ihrer für alle Freunde elektronischer Musik ganz großartigen Reihe der ELECTRONIC PIONEERS einerseits selber und andererseits den größtenteils heutzutage übersehenen oder vergessenen Musikern aus Vergangenheit, aber auch Gegenwart, ein (musikalisches) Denkmal setzen.
Hier also ein weiterer Elektronischer-Pionier-Volltreffer, bei dem besonders auch alle Freunde der Zeuhl-Pioniere MAGMA – einer der wohl experimentellsten französischen Prog-Rock-Bands (mit eigener Kunstsprache namens 'Kobaianisch') schlechthin – aufhorchen sollten, denn mit „e=mc²“ begibt sich ihr Keyboarder und Multiinstrumentalist, der gebürtige Pariser TEDDY LASRY auf Solo-Pfade, die mehr als beachtlich sind und noch dazu unter Kopfhörer genossen ein wahres Sound-Spektakel ist, das extrem frisch klingt, auch wenn es schon 47 Jahre auf dem Musikbuckel hat.
Lasry, der auf „Magma“ (1970), „2 bzw. 1001° Centigrades“ (1971) und „Mekanik Destruktïw Kommandöh“ (1973) bereits bei MAGMA als studierter Klarinettist an den unterschiedlichsten Blasinstrumenten sein ganzes Können bewies, strebte 1976 seine Solo-Karriere an und veröffentlichte dieses großartige, leider heute längst vergessene Solo-Album, auf dem er allein bei einem Stück wie „Birth Of Galaxy“ dem MIKE OLDFIELD- und VANGELIS-Umfeld ernsthaft Konkurrenz machte.
Der ruhige, ja, beinahe verträumte Piano-Einstieg ins 'Einstein-Album' mit „Life“ täuscht – denn uns erwartet bei einem Albumtitel wie „e=mc²“ natürlich eine Reise in die instrumentale Unendlichkeit, die sich mal schwebend, jedoch auch ordentlich auf ihrer Bahn durchgeschüttelt einem nähert, aber zum Glück sich mehr der Natürlichkeit als Atombomben-Versuchen zuwendet.
Multiinstrumentalist Lasry setzt gerade des Abwechslungsreichtums wegen auch gleich in zwei Stücken auf Gast-Schlagzeuger und Gast-Bassisten – eine echte Bereicherung für die Musik hinter „e=mc²“, sodass nach dem entspannten „Life“-Einstieg ins Album mit „Quasar“ (Wohl nicht umsonst eine Anspielung an VANGELIS, bei der sogar MAGMA-Bandkollege Jannick Top zum Bass greift!) die Post abgeht.
Ansatzweise erscheinen einem in Lasrys Klang-Universum mitunter atmosphärisch VANGELIS und KITARO verfeinert durch eine kleine Prise Jazz der Marke SOFT MACHINE. Oder vielleicht auch ein OLDFIELD ohne Gitarre – aber eben unter Einsatz der elektronischen Instrumente, die mit Flöten, Saxophonen, Marimbas, Klarinetten, Percussion und akustischem sowie Fender-Piano breitgefächert angereichert werden.
Mit MAGMA selber hat die Musik hinter „e=mc²“ allerdings nur wenig zu tun. Wenn überhaupt vielleicht der eine oder andere komplex ausgerichtete Kompositionsgedanke, der wie auf dem längsten Stück „Birds Of Space“ in seinen gut 8 Minuten improvisatorische Winkelzüge einschlägt, wenn schräg gespielte Flötentöne mit den Soundcollagen zwitschernder Vögel in Verbindung treten, um dann in Richtung Worldmusic trifft auf TANGERINE DREAM zu entschweben.
Ein echt starkes, auf gewisse Weise episches wie minimalistisches Werk zugleich, das trotzdem vordergründig auf Harmonie statt Kakophonie setzt.
Und dass das dann folgende „Nonsense“ gar kein Nonsens ist, sondern ein herrlich von Schlagzeug und Percussion (mit Schlagzeuger Andre Ceccarelli als Gast) vorangetriebenes Stück, welches sich durch den plötzlich verrückt spielenden Einsatz einer Klarinette zu einem herrlichen Jazz-Rock-Kracher entwickelt, ist einfach das nächste Sahnehäubchen auf einem immer stärker werdenden Stück Musik, dessen Entdeckung längst ausstehen musste, da es uns zu folgendem...
FAZIT führt: Die nächste 'Electronic Pioneers'-Entdeckung aus dem Hause MIG music trägt einerseits als Albumtitel die einsteinsche Formel „e=mc²“ in sich und stammt andererseits vom ehemaligen MAGMA-Blas-Experten TEDDY LASRY, der sich hier als Multiinstrumentalist allererster Güteklasse beweist. „e=mc²“ is schlicht großartig – zumindest für all diejenigen, denen musikalische Experimente der harmonischeren Art zwischen Electronics bis Rock und Jazz-Verspieltheit, die allesamt zwischen der Berliner Schule bis SOFT MACHINE hin- und hertänzeln, am Herzen liegen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Life
- Quasar
- Earth
- Nebular
- Birth Of Galaxy
- Birds Of Space
- Nonsense
- Life
- Bass - Jannick Top
- Keys - Teddy Lasry
- Schlagzeug - Andre Ceccarelli
- Sonstige - Teddy Lasry (Flöten, Klarinette, Marimba)
- e=mc² (2024)
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