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Aabode: Neo-Age (Review)

Artist:

Aabode

Aabode: Neo-Age
Album:

Neo-Age

Medium: CD/Download
Stil:

Industrial Death Metal

Label: Godz ov War Productions
Spieldauer: 38:36
Erschienen: 06.12.2024
Website: [Link]

Das französische Duo AABODE klassifiziert seinen Sound als Mechanized HyperDeath Metal und beschreibt damit die Verquickung von mechanisch-kalten Industrial-Sounds mit gruftig tönendem Death Metal, der hin und wieder an das eine oder andere Experiment von MORBID ANGEL erinnert („Illvd Divinvm Insanus“, anyone?).

Tatsächlich loten Aabyssal und Aabstractor ihre musikalischen Gegensätze aber noch extremer aus. Traditionellen Death Metal muss der Hörer hier mit der Lupe suchen, stattdessen wirkt „Neo-Age“ vielfach wie eine sich überlagernde Soundcollage aus Industrial- bzw. Techno-Rhythmen, kellertief gestimmten Gitarren und dissonanten Sound- und Riffspielereien, zu denen sich Aabyssal in gruftigen Tiefen die Stimmbänder wund brüllt.


Wobei das heisere Organ der Dame nicht stur auf krankhaftes Gurgelkrächzen beschränkt ist, sondern hier und da auch geisterhaft rezitiert, flüstert oder mantrisch-meditativen Sprechgesang (nein, es ist kein Rap) von sich gibt. Dabei scheinen sämtliche Stücke auf der Kollision von Dissonanzen aufgebaut zu sein. Das Rhythmusfundament bollert stets unterkühlt und stoisch, während diverse elektronische bzw. plastisch anmutende Soundeffekte miteinander kollidieren und den Hörer in wabernde Abgründe hineinziehen.

Stücke wie das technoide Horrorszenario „De-Vore“ sind weniger als Songs im klassischen Sinn zu begreifen, sondern repräsentieren vielmehr klangliche Alpträume. Die flirrenden Sounds, das stoisch pumpende Rhythmusfundament und der Wechselgesang aus rohen Schreien und monoton-ätherischer Klarstimme erzeugt ein diffuses Unbehagen, das in puncto Ästhetik auch gut zu einem filmischen Horrorstreifen wie 'The Ring' passen würde.


Mechanischer Schockfaktor trifft auf abgründige Phantasie und Musik, die klingt, als würden Unterseekreaturen in einem Drogenrausch okkulte Anrufungen an die menschengemachte Techno-Sklaverei und deren mechanisch-elektrische Götzen vollziehen.
Ja, das klingt abstrus, unkonventionell und schwer verdaulich, aber es vermag den Hörer mit der Zeit immer tiefer in einen mitreißenden Strudel aus Wahnsinn, Abscheu und kalter Berechnung hineinzuziehen.


FAZIT: Frankreichs AABODE bewegen sich mit ihrem Albumeinstand „Neo-Age“ an der Grenze des Extremen und wirbeln die Gefühlswelt des Hörers gehörig durcheinander. Die unkonventionelle Herangehensweise des Duos vermengt Death-Metal-Abgründe mit Ausbrüchen mechanischer Kälte und messerscharfen Industrial-Sounds, die Feindseligkeit und Abscheu gleichermaßen greifbar machen, wie es das Death-Metal-Genre vielfach für sich beansprucht. Faszinierend unergründliche Sache, dieses Album.

Dominik Maier (Info) (Review 258x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Coral
  • Perpetual
  • Ayre
  • De-Vore
  • Neo-Age
  • 2047 YOD
  • Rem(a)inder

Besetzung:

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