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Broers & Klazinga: Second Thoughts (Review)
Artist: | Broers & Klazinga |
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Album: | Second Thoughts |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive- und Symphonic-Rock |
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Label: | Red Icon Recordings/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 65:09 | |
Erschienen: | 17.01.2025 | |
Website: | [Link] |
Glockengeläut!
So als würden wir uns mit JOHN LENNON erneut auf seinen unglücklichen, leidvollen und von Trennungsschmerz geprägten „Mother“-Trip begeben.
Doch dann Fanfaren als huldigen ELP damit erneut ihrem von Hymnen verwöhnten 'Common Man'.
Was für ein gelungener Album-Opener, dieses Instrumental „Prelude – Sons Of Gods“.
Eine feine Einstimmung, die sich so allerdings so nicht fortsetzt.
Denn nun werden auf „Second Thoughts“ die großen symphonischen Momente angestimmt und dabei emotionale zwischenmenschliche Geschichten erzählt, wozu nicht nur der gute Sänger, sondern mitunter auch episch sich erhebende Gitarrenmomente 'singen'. Aber auch die beiden weiblichen Gesangbeiträge von Nadine Bogert-Pruim bei „The Mirror“ und „Forgotten“ hinterlassen einen richtig angenehmen Eindruck und beweisen, dass in der Musik eine Kombination aus Sängerin und Sänger die Stimmung und den Abwechslungsreichtum hebt und bestens funktioniert. Bombast und Melodic Rock, Symphonic und AOR, Hymnisches und Progressives, Erinnerungen an GENESIS und ELP oder WAKEMAN und RUDESS sowie der gute maskuline wie feminine Gesang machen die Soundmelange hinter „Second Thoughts“ von BROERS & KLAZINGA aus.
Gerben Klazinga ist Prog-Insidern aller Wahrscheinlichkeit nach als Keyboarder von KNIGHT AREA bekannt, deren Einfluss sich auch unüberhörbar in „Second Thoughts“ niederschlägt.
Verstärkt wird dieser Eindruck zudem dadurch, dass deren Gitarrist Mark Bogert als Gast ebenfalls auf fast allen Songs mitspielt und als dritter aus dem KNIGHT AREA-Bunde der bereits lobvoll erwähnte Mark Smit seine Stimme hinterm Mikro erhebt. Ein echter Pluspunkt – oder wie es Kollege König so anschaulich in seiner Review zu „Hyperdrive“ beschrieb: „Mark Smit ist als Sänger ein Plus, weil er die gesamte Strecke zwischen Grauen und Schönheit sonor bewältigen kann. Der Mann könnte auch Kinderlieder singen. Vielleicht, wenn bei YES mal wieder die Sangesposition neu zu vergeben ist.“
Ein bisschen denkt man da schon bei BROERS & KLAZINGA an so eine Art von KNIGHT AREA 2.0!
Darum dürfen alle, denen besonders die Keyboards, breite Orchestrierungen genauso wie akustische Pianospielereien, bombastische Hymnen, aber auch gefühlvolle Balladen, ohne dabei im Schmalz zu versinken, und natürlich symphonischer Progressive Rock, der immer auch Wert auf Melodien legt, bedenkenlos den beiden Herren (Jacob) BROERS & (Gerben) KLAZINGA ein Ohr leihen und dann ihr Herz öffnen, besonders weil neben den Kompositionen eben auch die Stimme und Texte zu überzeugen wissen.
Komplexes sucht man auf „Second Thoughts“ zwar (sieht man mal vom Album-Opener ab) vergebens, dafür aber bekommt man beste Sympho-Prog-Kost der schmackhaften Art geboten, die sich am Ende mit „Iconoclast“ in ungeahnte hymnische Höhen verabschiedet.
FAZIT: Bei „Second Thoughts“ von BROERS & KAZINGA lassen KNIGHT AREA herzlich und symphonisch klangvoll grüßen. Das liegt in erster Linie daran, dass gleich drei Musiker besagter holländischer Sympho-Prog-Band aktiv an diesem Album mitwirken und es, besonders durch Sänger Mark Smit und den Einsatz von gleich zwei Keyboardern, in diese Richtung lenken. Neben der Musik überzeugt zudem die ansprechende Gestaltung des Digipaks und des achtseitigen Booklets mit allen poetischen Texten, die auf dem Boden der (Zwischen-)Menschlichkeit bleiben, anstatt sich in Fantasy-Gefilde zu verabschieden. Manchmal ist eben doch der zweite Gedanke überzeugender und besser als der erste.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Prelude – Sons Of Gods
- Wait For Sleep
- Countess' Grief
- The Mirror
- Forgotten
- No One Left To Blame
- Delusional
- The Test Of Time
- Shame
- Read Me
- Iconoclast
- Bass - Gerben Klazinga
- Gesang - Mark Smit, Nadine Borgert-Prui
- Gitarre - Mark Bogert, Gerben Klazinga
- Keys - Jacob Broers, Gerben Klazinga
- Schlagzeug - Gerben Klazinga
- Second Thoughts (2025) - 11/15 Punkten
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