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Christian Schottstädt: Keyscene (Review)

Artist:

Christian Schottstädt

Christian Schottstädt: Keyscene
Album:

Keyscene

Medium: CD/Download
Stil:

Elektro-Pop, Singer/Songwriter, Coverversionen

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 45:02
Erschienen: 14.02.2025
Website: [Link]

„Nachdem ich nun schon eine ganze Weile an 'Keyscene' gewerkelt habe, sollte es jetzt endlich mal vom Tisch! Der Name des Babys 'Keyscene' steht hier doppelsinnig oder doppeldeutig sowohl für bestimmte Schlüsselszenen im (musikalischen) Leben als auch für die Szene der Elektronischen Tasten-Musik.“ (Christian Schottstädt)

Wenn CHRISTIAN SCHOTTSTÄDT seine Stimme erhebt, dann werden Erinnerungen an die guten alten Zeiten des Electro Pop geweckt. Denn schließlich ist Schottstädt federführendes Mitglied bei FORCED TO MODE, aus deren (Cover-)Bandnamen schon ihre große Leidenschaft für DEPECHE MODE hervorgeht.


Und alle, bei denen besagtes Trio und der Electro Pop mit deutlichen 80er-Jahre-Schlagseiten noch immer am etwas älter gewordenen Disco-Herzchen hängt, die sollten unbedingt in „Keyscene“ hineinhören, zu dem mir der singende Keyboarder von FORCED TO MODE persönlich mitteilte: „Am 14.02. erscheint mein erstes Solo-Album 'Keyscene'. Es beinhaltet Cover-Versionen von diversen Synth-Pop-Klassikern von u.a. Camouflage, Mesh, De/Vision, Blind Passengers, S.P.O.C.K... Ich würde mich freuen, wenn Du Dir das mal zu Gemüte führen möchtest.“

Und nachdem ich mir „Keyscene“ 'zu Gemüte geführt habe', kann eindeutig festgestellt werden, dass alle, die sich von C wie CAMOUFLAGE, natürlich über D wie DEPECHE MODE hinaus, bis hin zu P wie PASSENGERS noch immer gerne ihre alten Platten auflegen und dabei nach neueren Entdeckungen diesbezüglich sehnen, mit CHRISTIAN SCHOTTSTÄDT und seinem Debüt-Album bestens bedient werden.

Wer allerdings damit Probleme hat, neu aufbereitete Coverversionen altbekannter Electro-Pop-Songs hören und genießen zu können, den wird dieses insgesamt recht ruhig gehaltene Schlüsselalbum der E-Pop-Szene sicher kalt lassen. Aber nicht etwa, weil hier auf Teufel komm raus losgecovert wird, sondern weil die gewählten Songs von CAMOUFLAGE bis S.P.O.C.K. sehr szenetypisch sind. Die Art von Schottstädt aber, diese in ein neues, schwarzgezeichnetes 2025er-Gewand zu kleiden, langt großen Respekt ab.


Ein riesiger Pluspunkt ist auf dem Album, welches natürlich ganz ähnlich wie die Alben von FORCED TO MODE deutlich auf der Welle von DEPECHE MODE schwimmt, die immense Ähnlichkeit zwischen der Stimme des deutschen Musikers mit der eines Dave Gahan. Genauso wie Gahan gelingt es Schottstädt auch im Rahmen der Intonation zwischen traurig und fragil bis hin zu volltönend hymnisch alle Klangfarben auszureizen. Wobei im Rahmen von „Keyscene“ in erster Linie die ruhigen, melancholischen und traurig anmutenden Stimmungen in den Vordergrund treten.
Die Songs laden im Grunde mehr zum Trauern als zum Tanzen, zum Nachdenken und Grübeln als zum 'Fröhlichsein und Singen' ein, um es mit den DDR-Erinnerungen des Kritikers auszudrücken, der damals, neben seiner Prog-Rock-Affinität, eine sehr innige Beziehung zu besagter Synthie-Pop-Kultband pflegte (was auch in der Vielzahl der Besprechungen zu den DEMO-Boxen unter unserer Seite nachzulesen ist).

Im Grunde waren auch DEPECHE MODE in der Art, wie sie mit ihren breitgefächerten Sounds umgingen, progressiv. CHRISTIAN SCHOTTSTÄDT fügt auf „Keyscene“ diesem Klangbild noch eine vorsichtig depressiv erscheinende Note mit hinzu.
In solchen Momenten entfaltet das Album regelrecht cineastische Klangwelten, die zudem in den beiden Videos zum Album – „Foreigner“ und „No Prepared“ – eindrucksvoll umgesetzt werden.

Noch dazu spielte der Mann mit der Gahan-ähnlichen Stimme alle Instrumente selber ein, außer der akustischen Gitarre auf „Foreigner“ und den sehr bewegenden wie effektvollen Geigen-Passagen in „Your Smell“ und „Last Man On Earth“, was dem Album einen minimalistischen DEMO-Touch verleiht.
Genau hier liegt der Hase im Synthie-Pop-Pfeffer begraben, denn so sehr sich CHRISTIAN SCHOTTSTÄDT auch an die Melodiösität der Originale hält, ebenso sehr verändert er größtenteils deren Stimmungen, die einem eine emotionale Gänsehaut beim Hören in die Ohren zaubern, während der Pop-Elektroniker nur mit zwei eigenen Stücken das Album einrahmt, die schon von der Titelgebung her bestens zu dem passen, was uns dann mit den ungewöhnlichen Cover-Versionen erwartet - „Feel“ und „Fear“: Gefühl und Angst! Stimmungsmäßig bestens eingefangen!


FAZIT: „Mit 'Keyscene' wollte ich quasi den Beweis antreten, welche schönen und berührenden Lieder hinter den elektronischen Produktionen stecken“, betont CHRISTIAN SCHOTTSTÄDT im Rahmen seines Debüt-Albums, das aus sieben Cover-Versionen (CAMOUFLAGE, DE/VISION, MESH usw.), die allesamt den deutschen Musiker – der stimmlich unüberhörbar auch Mitglied der großartigen DEPECHE MODE-Coverband FORCED TO MODE ist – in seinem Leben begleitet und berührt haben, sowie zwei Synthie-Pop-Eigengewächsen der insgesamt melancholischeren Art besteht. Dass alle hier gecoverten Musiker zudem CHRISTIAN SCHOTTSTÄDT Anerkennung für die Umsetzung ihrer Originale gezollt haben, ist bereits nach dem ersten Hördurchgang von „Keyscene“ absolut verständlich.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 130x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Feel – Notmyown I
  • Crime (Coverversion CAMOUFLAGE)
  • Foreigner (Coverversion DE/VISION)
  • Lost (Coverversion N-TEC)
  • Shattered Grounds (Coverversion ELEGANT MACHINERY)
  • Your Smell (Coverversion BLIND PASSENGERS)
  • Not Prepared (Coverversion MESH)
  • Last Man On Earth (Coverversion S.P.O.C.K.)
  • Fear – Notmyown II
  • Bonus Tracks der digitalen Version:
  • Headlights
  • Lost (First Copy)
  • Foreigner (Instrumental)

Besetzung:

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