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Distant Relatives: Distant Relatives (Review)
Artist: | Distant Relatives |
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Album: | Distant Relatives |
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Medium: | MC/Download | |
Stil: | Post- und Noise-Punk |
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Label: | It’s Eleven Records | |
Spieldauer: | 21:37 | |
Erschienen: | 10.01.2025 | |
Website: | [Link] |
Ist Leipzig das Mekka der Fernbeziehungen?
Nun, dass DISTANT RELATIVES diese These als Grundlage für ihre Namenswahl getroffen haben, darf wohl getrost ins Reich der Mythen verbannt werden. Wobei das Grau in Grau gehaltene Cover des selbstbetitelten Erstlings doch eine gewisse Trauer, ja, Einsamkeit suggeriert.
Dabei klingt die Musik gehörig nach Punk, steckt aber ebenso unter einem dicken Grauschleier fest, der Genres wie Noise und Deathrock in die Einflusskiste der Band packt und dadurch mitunter bewusst penetrant wirkt. Die Gitarre schrubbt sich wie im Fieberwahn durch sämtliche Songs, ohne dabei krachende Garagen-Sounds und generelle Kratzbürstigkeit zu scheuen.
Selbiges gilt für den Gesang.
Hier und da wirkt es, als würde die Stimme wie ein aufgeplusterter Pfau durch dreckiges, aufgewühltes Ackerland stolzieren. Immer in der Gewissheit, dass die eigene Schönheit einzig und allein vom Selbstbewusstsein abhängt. Aus dieser Haltung heraus, ergibt sich tatsächlich ein gewisser ästhetischer Reiz, der dank Bildern von sonnenverbrannten Zähnen („Sunburned Teeth“) zwar nicht immer dem klassischen Schönheitsideal entspricht, aber durchweg zu faszinieren weiß.
Dementsprechend verwundert die Tanzbarkeit eines lärmenden Stücks wie „Desert Rose“ weniger, als zu faszinieren. Die Gitarre wird vor dem geistigen Auge eher getreten als gespielt und der Gesang hat etwas Verzweifeltes in seinem Unterton, das sich auch im unnachgiebigen Groove von „Eyes and Lies“ wiederfindet.
Nichtsdestotrotz geht der Song unweigerlich in die Beine und regt zum ekstatischen Zucken auf nassem Asphalt an. Selbiges setzt sich in „Nowhere Girls“ fort, ehe „Done“ als kratzbürstiger Schleifer nochmal gehörig schrammelt und reichlich verzerrte Noise-Momente bietet.
FAZIT: DISTANT RELATIVES wollen mit dem Kopf durch die Wand und klingen auf „Distant Relatives“ dementsprechend ungeschliffen und rau. Dass das wie die Faust aufs Auge zur Eigenklassifizierung als lärmende Punks passt, verleiht diesem Erstlings-Tape schon wieder einen gehörigen Charme zwischen Dreck und Trotz.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- On my Own
- Malfunction
- Sunburned Teeth
- Desert Rose
- Eyes and Lies
- Nowhere Girls
- Done
- Distant Relatives (2025) - 10/15 Punkten
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