Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Don Airey: Pushed To The Edge (Review)

Artist:

Don Airey

Don Airey: Pushed To The Edge
Album:

Pushed To The Edge

Medium: CD/Download/Do-LP
Stil:

Hardrock

Label: earMUSIC/Edel Music
Spieldauer: 56:07
Erschienen: 28.03.2025
Website: [Link]

Ein Mann auf dem Tastatur-Weg Richtung Keyboard-Bergspitze. Alles ein wenig kitschig dargestellt, aber durchaus bewunderns- und nachdenkenswert, was uns der aktuelle und nunmehr schon seit 23 Jahren bei DEEP PURPLE aktive Tastenmeister DON AIREY auf seiner aktuellen, bereits fünften Solo-LP – genauer Doppel-LP – einzutrichtern versucht.
Und ja!
Nach „Pushed To The Edge“ darf man ihm und der Darstellungsabsicht auf dem Album-Cover durchaus Recht geben.


Nur darf man zugleich auch feststellen, dass dieses Album des DEEP PURPLE-Keyboarders, gerade auch durch die Mitwirkung des neuen Purple-Gitarristen SIMON McBRIDE und zwei Sängern, die mitunter an den Gillan-Stimmbändern andocken, dieses „Pushed To The Edge“-Doppel-Album verdächtig nahe an das aktuelle DEEP PURPLE-Album herankommt, stellenweise auf einer Augen- und Ohrenhöhe gleichzieht und noch dazu genau das Feeling verbreitet, welches die Band des Keyboarders nunmehr Jahr für Jahr in feiner Erinnerung an die 70er-Jahre entfacht. Einfach klasse und für jeden Purpleaner der pure Pflichtkauf, wenn er mit gegenwärtiger Musik im Geiste DEEP PURPLEs gleichermaßen in der Vergangenheit schwelgen will.

Und dass dann bereits bei „Moon Rising“ ein herrliches Keyboard-Solo in Konkurrenz zur E-Gitarre tritt, lässt einen endgültig an die besten DEEP PURPLE-Zeiten denken. Auch an die, während der grandiose, viel zu früh verstorbene JON LORD noch die Tasten drückte. Und genau in diesem Sinne geht es dann auch auf der LP-B-Seite „Out Of Focus“ weiter.
Also: Wer hier nicht begeistert ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Aber auch das kennt man ja bereits zur Genüge vom aktuellen DEEP PURPLE-Album, auf dem sich Airey und McBride in ganz ähnlicher Weise duellieren.


Mit weltmusikalischen Klängen legt dann „Rock The Melody“ auf der LP-B-Seite los und erinnert unzweifelhaft an die guten alten RAINBOW-Zeiten, auch durch solche Zeilen wie: „Long live rock and long live roll / Can't stop this pressure let the masterplane unfold“.
Long live Rock'n'Roll – keine Frage!

Aber auch in puncto Piano-Ballade samt hymnischen Ausflug auf „Flame In The Water“ (Ist das etwa eine Anspielung auf „Smoke On The Water“?) überzeugt DON AIREY auf ganzer Linie. Hier darf man sogar mit seiner Liebsten zum hymnischen Kuscheln ansetzen (auch wenn danach ein ziemlich dickes Ende folgt) – und auch der nächste Kuschelrock-Sampler sollte „Flame In The Water“ auf keinen Fall unberücksichtigt lassen.

Auf der LP-C-Seite dürfen dann auch mal die Streicher ran und verpassen „Power Of Change“ ein paar klassische Momente, wobei trotzdem die harte Rocklatte weit oben gehalten wird. Auch hier gilt: Echt geile Nummer!
Gefolgt von einem wiederum klassisch angehauchten, diesmal sogar speziell auf eine akustische Gitarre setzenden Instrumental. „Girl From Highland Park“ sorgt für echte Entspannung, trägt gar ein paar vorsichtige Klassik-Passagen in sich und ist der echte musikalische Ausbrecher. Einer der aber schwer beeindruckt, um dann ganz flott von dem klassisch drauflosrockendem „Godz Of War“ davongewirbelt zu werden. Dazu gibt’s noch eine knallharte Anklage gegen jegliche Form von religiösem, woken und politischem Radikalismus: „Crisis, Green War, Wake up, They destroy / Saving all our lives / Wake up, heart attack, destroy“.


Spannend ist zudem, dass DON AIREY bereits seit 2019 an diesem Album herumbastelt, ihm aber immer wieder andere Verpflichtungen – ganz besonders natürlich bei DEE PURPLE – in die Quere kamen, sodass sein Solo-Werk eben hintangestellt werden musste. Zum Glück aber setzte Airey diesbezüglich nicht auf einen Schnellschuss, der endlich fertig werden musste, sondern ließ sich im Sinne des hohen Anspruchs viel Zeit. Zeit, die sich über eine Pandemie und am Ende gar sechs Jahre hinweg erstreckte – und sich lohnend auf „Pushed To The Edge“ auswirkte.

Mit dem langen, wiederum sehr deutlich auf die Siebziger-Purple-Jahre zugeschnittenem Instrumental „Finnigan's Awake“ (samt gesprochener Vorstellung aller beteiligten Musiker) geht „Pushed To The Edge“ dann zu Ende – und wird garantiert bei allen, denen das letzte DEEP PURPLE-Album „=1“ gefiel, ganz ähnliche Begeisterungsstürme auslösen.


FAZIT: DON AIREY, der nunmehr schon 76-jährige DEEP PURPLE-Keyboarder haut mit „Pushed To The Edge“ ein Solo-Album samt tatkräftiger Unterstützung vieler Gastmusiker – besonders auch des neuen Purple-Gitarristen SIMON McBRIDE – raus, das selbst seiner Stammband zur Ehre gereichen würde. Das alles auch noch auf fettem Doppel-Vinyl und zwecks Klangoptimierung in 45er-Geschwindigkeit aufgenommen sowie mit bedruckten Innenhüllen versehen, auf denen zugleich alle Texte zu finden sind. Fast sechs Jahre werkelte er an dieser Doppel-LP, ohne sich unter Druck zu setzen. Und das Ergebnis kann sich wahrhaft hören lassen und stellt sich souverän neben „=1“, ohne dabei irgendwelche Abstriche zu machen. Irre, was die Herren rund um DEEP PURPLE noch für grandiose Alben raushauen, ohne auch nur einmal diesen neunmalklugen Spruch „Alter schützt vor Torheit nicht!“ bemühen zu müssen. Alterswerk hin oder her: „Pushed To The Edge“ hält genau das, was der Albumtitel verspricht!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 426x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A:
  • Tell Me
  • They Keep On Running
  • Moon Rising
  • Seite B:
  • Rock The Melody
  • Flame In The Water
  • Out Of Focus
  • Seite C:
  • Power Of Change
  • Girl From Highland Park
  • Godz Of War
  • Seite D:
  • Edge Of Reality
  • Finnigan's Awake

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!