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Feed the Beast: Ausgabe 5 (Review)

Artist:

Feed the Beast

Feed the Beast: Ausgabe 5
Album:

Ausgabe 5

Medium: Fanzine
Stil:

Doom / Death Metal

Label: Eigenveröffentlichung
Spieldauer: 64 Seiten
Erschienen: 01.11.2024
Website: [Link]

Wenn sich an der Liebe zum Detail der Grad der Leidenschaft – bekanntermaßen: das, was Leiden schafft – ablesen lässt, mit welcher Monsieur Ipp sein Fanzine FEED THE BEAST verwirklicht, dann liegt der Verdacht einer heillosen Besessenheit auf der zitternden Hand. Zitternd? Nach mancher Layout-Extraschicht dürften körperliche Symptome dieser Art das leiseste Problem des Fanzine-Machers mit dem extravaganten Geschmack sein.

Die handverlesenen Krachkapellen, die den Lesehunger oder doch eher den Wissensdurst des Biests stillen sollen, bilden jedenfalls keine gerade Linie, wenn es um eine stilistische Einordnung geht. Dass ihre Musik Ecken und Kanten hat und sich keineswegs gefällig anschmiegt, dürfte die naheliegendste Gemeinsamkeit sein.
Wie die Musiker die Fragen wertschätzen, lässt sich an ihren Antworten ablesen, und wir können getrost davon ausgehen, dass D. von Feaces Christ ein Interview im FEED THE BEAST eher als eine Form des "Ritterschlags" anerkennt als Jussi von Spiritus Mortis, der getreu dem Motto "in der Kürze liegt die Würze" keineswegs Gefahr läuft, sich einen Ruf als Labertasche zu erarbeiten. Lesenswert sind ungeachtet der Ausführlichkeit der Musiker alle Interviews, denn, wie es sich für ein Fanzine gehört, überzeugt das FEED THE BEAST nicht nur auf der visuellen Ebene mit einer eigenen Herangehensweise.
Dass Ipp seiner Leserschaft im Interview mit Guyoð gleich zu Beginn jenen Teil der Konversation auftischt, aus dem hervorgeht, dass er die Musik der Band zunächst eben nicht spannend genug erlebte, um sie für eine biestige Präsentation in Erwägung zu ziehen, ist ebenso bemerkenswert wie das Design des Textes im Smartphone-Look: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass hier die Ordnung neuer und alter Medien auf den Kopf gestellt wird… Wer für solche devils in the details nichts übrig hat, den kann das FEED THE BEAST nur überfordern, denn Geradeaus-Lesen im stereotypen Schriftsatz ist was für Anfänger! Wer jedoch Freude an solch ungewöhnlicher Herangehens- und Darstellungsweisen entwickeln kann, für den dürfte sich das 64-seitige Magazin einmal mehr als eine unvergleichliche Fundgrube des Düsteren und Obskuren entfalten, deren Faszinationskraft nach der Lektüre nicht erlischt, ganz im Gegenteil. Die Kombination unterschiedlicher Stile – der Schriftsatz für das Polterwytch-Interview wedelt mit dem Fehdehandschuh in Richtung von Erik Danielsson, das Moonless-Interview lädt mit Kalendarium-meets-Tagebuch-Charme zur Lektüre ein, und bei Feaces Christ regieren Schädel, Schleim und Schlimmeres im Grindcore-Style – gelingt unerhört souverän.
Auch wenn ich den Zorn des Meisters auf mich ziehe, weil ich mein AUGENmerk wiederholt auf die Gestaltung richte, so weiß ich mir doch nicht anders zu helfen: Ich möchte, ja, ich muss vor diesem Werk meinen Hut ziehen – Ipp, mach bloß so weiter! (Kontakt: frombeyondipp@gmx.de)

FAZIT: Gestalterisch ragt das FEED THE BEAST Fanzine ohnehin einmal mehr aus dem ziemlich vielgestaltigen Angebot der DIY-Druckerzeugnisse im dunklen Metal-Underground heraus, und überzeugt mit seiner eigenwilligen Präsentation vergleichsweise persönlicher Inhalte auf ganzer Linie. Nicht nur für Fans der im Heft präsentierten Bands erweist sich das old schoolig inspirierte Fanzine als teuflisch charmante Fundgrube, in der es mehr zu entdecken gibt, als selbst die scheinbar unzähligen Details nach näherer Lektüre preisgeben – zweifelsohne eine preiswürdige Publikation, für welche der Unkostenbeitrag von fünf Euro fast schon lächerlich erscheint.

Thor Joakimsson (Info) (Review 307x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
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Tracklist:
  • Spiritus Mortis
  • Feaces Christ
  • Polterwytch
  • Strychnos
  • Moonless
  • Guyo?

Besetzung:

  • Keys - Ipp

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Interviews:
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