BEAST IN BLACK machen auf ihrer Dark Connection Tour Station in Oberhausen. FIREWIND eröffnen einen tollen Konzertabend in der Turbinenhalle 2.

Wenn die Jungs um Anton Kabanen und Kasperi Heikkinen sich ihre Sechssaiter umschnallen, sind Spaß und poppig angehauchter Power Metal garantiert. Nachdem die Band erst kürzlich im Vorprogramm der NIGHTWISH-Tour zu sehen war, können die Finnen nun endlich auch die eigene Headliner-Tour in Angriff nehmen, die aus bekannten Gründen mehrfach verschoben werden musste. Doch bevor es soweit ist, haben FIREWIND, Brainchild des Ausnahme-Gitarristen Gus G, die Aufgabe, den Anwesenden in der Turbinenhalle 2 ordentlich einzuheizen, was allein aufgrund des Bandnamens Programm ist.

Herbie Langhans bei FIREWIND seit 2020 vor dem Mikrofon

Mit Herbie Langhans steht zudem seit 2020 ein Sänger vor dem Mikrofon, der bereits für solch illustre Combos wie AVANTASIA, SEVENTH AVENUE,RHAPSODY, RHAPSODY OF FIRE, KAMELOT oder MOB RULES aktiv war.

Die Show beginnt mit „Welcome To The Empire“, dem Opener der aktuellen Platte, die schlicht „Firewind“ betitelt ist. Hier zeigen sich FIREWIND gleich einmal von ihrer besten Seite: sanftes Gitarren-Intro des brillant aufgelegten Gus G, mehrere Hochgeschwindigkeits Soli, bockige Strophe mit Reibeisenstimme und ein melodischer Chorus, der sofort im Ohr bleibt.

Somit ist das Eis gebrochen und das Ganze wird im weiteren Verlauf noch um einige Highlights bereichert, „Destination Forever“ vom 2011er Opus „Between Heaven and Hell“ darf hier ebenso wenig fehlen wie der Michael Sembello Klassiker „Maniac“, der zum Finale der Show gespielt wird und für Dancefloor-Stimmung unter den Metalheads sorgt.

BEAST IN BLACK: Berserker, Cyborgs und Bladerunners

Der Umbau der Bühne danach ist etwas aufwändiger, da BEAST IN BLACK sich für ihre Tour eine Bühnendeko ausgedacht haben, in der zwei weibliche Cyborgs in gläsernen Litfass-Säulen das Schlagzeug-Podest Atte Palokangas´ flankieren. „Blade Runner“ vom aktuellen Album „Dark Connection“ eröffnet den Reigen der von Science-Fiction Serien und Comics inspirierten Titeln der Finnen, deren musikalischer Fokus eindeutig auf Spaß ausgerichtet ist. Somit ist eine BEAST IN BLACK Show immer eine ganz besondere Veranstaltung, die von der positiven Energie der Akteure lebt, deren Posings selten bierernst, meistens aber völlig überdreht und komisch zu nennen sind.

BEAST IN BLACK: Show ist Trumpf

Allen voran sei hier Gitarrist Kasperi Heikkinen genannt, der auch schon einmal gerne in sein Spielgerät beißt, oder dem Publikum eine Auswahl seiner besten Grimassen bietet. Neben diesen Showeinlagen gibt es wie selbstverständlich tolle Musik, die Elemente des Power Metals mit poppigem Melodic Rock und Metal vereint und durch den einzigartigen Gesang Yannis Papadopoulos´ veredelt wird, der selbst in den aberwitzig hohen Registern seiner Stimme virtuos agiert. Aber BEAST IN BLACK können nicht nur laut: „Oceandeep“ vom zweiten Album „From Hell With Love“ verwandelt die Turbinenhalle in ein Lichtermeer aus Handytaschenlampen und bietet einen grandiosen Kontrast zur ansonsten dominierenden Ausrichtung der Band.

Im Anschluss wird es wieder deutlich lauter und schneller und mit „Beast In Black“, „Hardcore“ „Born Again“, sowie „Blind And Frozen“ folgen mit den Hits der Band die letzten Einträge der offiziellen Setlist, der Zugabenteil mit „Cry Out For A Hero“, „One Night In Tokio“ und „End Of The World“ hinterlässt in der Turbinenhalle durchweg strahlende Gesichter

FAZIT: BEAST IN BLACK feiern in der Turbinenhalle Oberhausen eine Metal-Party erster Güte und werden ihrem Ruf als sehenswerter Live-Act abermals vollumfänglich gerecht. Die Einheizer von FIREWIND komplettieren einen tollen Konzertabend, der die Ursprünglichkeit von Livekonzerten meilenweit über sterile Konserven vor der heimischen Flimmerkiste erhebt.