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Steve Hackett - Genesis Revisited with Classic Hackett 2017 - RuhrCongress Bochum - 12.04.2017

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Steve Hackett, einer der Ausnahmegitarristen dieser Welt, kann es auch mit 67 Jahren noch…

Als “Hometown of Herbert Grönemeyer” bekannt, hat Bochum, neben der Lage als Nabel im Ruhrgebiet, auch viele andere Musikevents zu bieten. Neben der Ausrichtung des größten Musikfestivals im Ruhrgebiet „Bochum-Total“ mit rund 750.000 Besuchern finden über das Jahr verteilt in unterschiedlichsten Locations Konzerte von Rockgrößen und Newcomern statt.

Stopover von Steve Hackett auf seiner aktuellen Europa-Tour war in Bochum der RuhrCongress. Dessen Großer Saal bietet bestuhlt inkl. Balkonen bis zu 3.150 Plätze. Zum Verkauf standen aber wohl nur die gut 2.000 Sitzplätze im Parkett.

Da sollte man doch glauben, dass es für eine Rocklegende wie Steve Hackett ein Leichtes sein sollte, diesen Saal zu füllen. Leider war dem nicht so. Meines Erachtens nach waren maximal zwei Drittel der Plätze verkauft. Der Altersdurchschnitt war erfahrungsgemäß relativ hoch und die Männer deutlich in der Überzahl.

Nach der obligatorischen Kartenfee erwartete den Besucher original Bochumer Fiege Pils und die typische Currywurst. Für die Damen war mit einem Stand für feinperlige Getränke aber auch gesorgt.

Da der RuhrCongress leider keinen Fotograben hat, wurde schnell noch mit den Sicherheitskräften alles Notwendige bzgl. der Positionierung der Fotografen geklärt und es konnte losgehen.

Auf der aktuellen Tour wird Steve Hacket von Roger King (Keyboards), Gary O’Toole (Drums, Percussion und Gesang), Rob Townsend (Saxophon, Flöte und Percussion), Nick Beggs (Bass) und Nad Sylvan (Gesang) begleitet. Da Roger, Gary und Rob schon länger zur Crew von Steve Hackett gehören, beschränke ich mich hier auf einen näheren Blick auf Nick und Nad.

Nick Beggs wollte ursprünglich Grafiker werden, suchte dann aber Zuflucht bei der Musik und flog von der Kunstschule. Als Gründungsmitglied der 80er-Jahre-Band Kajagoogoo war er Co-Writer und Co-Produzent der Erfolgssingle „Too Shy“. Im Rahmen seiner folgenden musikalischen Tätigkeit arbeitete er bereits mit anderen großen Künstlern, wie John Paul Jones (Led Zeppelin), Steve Howe (Yes) und Kim Wilde, zusammen und reifte so zu einer eigenen Größe der Musikwelt. Einen Zeichenblock hat er aber immer noch ständig dabei.

Der Kalifornier Nad Sylvan fing schon mit vier Jahren an, Klavier zu spielen und bereits vor dem Kontakt mit Steve Hackett mit anderen bekannten Musikern zusammenzuarbeiten. 2008 stellte er bereits mit dem Genesis-Klon „Unifaun“ sein Können als Sänger unter Beweis. Äußerlich erinnert sein Auftreten deutlich an Peter Gabriel, doch so extrovertiert wie das Genesis-Urgestein ist er dann doch nicht.

Das Bühnen-Equipment war überschaubar. Aber Steve hat natürlich reichlich Gitarren im Background, weswegen es die Background-Crew einmal schaffte, Steve eine falsche Gitarre zuzureichen. Sein Kommentar dazu: „It’s live!“. 

Auch das Licht-Setup war nicht übertrieben aber dem Event angemessen. Ohne überbordende Lichteffekte wurde eine den Songs entsprechende Atmosphäre erreicht. Auch zum Fotografieren war es meistens ok. 

Im Gegensatz zu seinen früheren Kumpels von Genesis ist Steve Hackett als Einziger der progressiven Musikrichtung treu geblieben. Dies bestätigt er nicht nur auf seinen Soloalben, sondern auch im Rahmen seiner Genesis-Revisited-Projekte. Um das Gesamtbild der Tour-Crew abzurunden, sitzt Gary O’Tool wie üblich im Anzug und mit Hut hinter seinem Schlagzeug und Nick Beggs könnte mit seinem Kilt auch bei irgendeiner Metal-Formation als Bassist über die Bühne fegen. 

Im ersten Teil des Konzert versuchten Hacketts „Boy“-Band die Besucher u.a. mit „Shadow Of The Hierophant“, „Serpentine Song“ und „Rise Again“ hinterm Ofen hervorzulocken. Doch der Applaus fiel etwas verhalten aus, denn anscheinend warteten alle auf den klassischen Prog der Genesis-Phase.

Zum 40. Jubiläum des Albums „Wind & Wuthering“ war der zweite Teil des Konzertabends eben diesem Album gewidmet und entsprach vermutlich eher den Erwartungen der Besucher. Hier steigt besonders Nad Sylvan als eine Art vokaler Mix aus Gabriel und Collins ein. Seine Songauswahl besteht aus Stücken wie „Dance On A Volcano“, „Eleventh Earl Of Mar“ und „One For The Vine“ sowie “The Musical Box” und “Firth Of Fifth”. 

Im Großen und Ganzen war es ein gelungenes Konzert, auch wenn der Funke nicht wirklich auf die Besucher überspringen wollte. Der Sound-Mix war leider etwas Drum-lastig, was beim Engagement von O’Tool hin und wieder störte. 

Für meinen Geschmack jedenfalls hätten es ein paar mehr Hackett-Songs sein können. Der Genesis-Teil war aber super, auch wenn man den Eindruck hatte, dass Nad Sylvan etwas an seine stimmlichen Grenzen stößt. Aber vielleicht hatte er auch nur einen schlechten Tag. Die Zusammenstellung der Band jedenfalls ist sehr gut gewählt. 

Trotz seiner mittlerweile 67 Lebensjahre hoffe ich, Steve Hackett mit dieser Besetzung noch einmal auf Tour erleben zu dürfen.

 

Setlist

  • Every Day
  • El Niño
  • The Steppes
  • In the Skeleton Gallery
  • Behind the Smoke
  • Serpentine Song
  • Rise Again
  • Shadow of the Hierophant
  • Eleventh Earl of Mar
  • One for the Vine
  • Blood on the Rooftops
  • … In that quiet Earth
  • Afterglow
  • Dance on a Volcano
  • Inside and Out
  • Firth of Fifth
  • The Musical Box
  • Los Endos

Wir weisen darauf hin, dass eine Verwendung der Fotos nur mit ausdrücklicher Genehmigung durch uns gestattet ist!

Dietmar Seifer - Fotograf und Konzertberichterstatter (Info)

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