Ende letzten Jahres erschien tatsächlich ein neues GONG-Album, zu Recht hier hochgelobt, doch die Tour zur Präsentation des Albums musste DAVID AELLEN, Mastermind und Godfather aller Flying Teapots,krankheitsbedingt bereits auslassen. Im Februar 2015 erzählte er freimütig von seiner unheilbaren Krebserkrankung, und dass er nicht willens sei, sich komlizierten Operationen zu unterziehen, sondern lieber den Lebensdingen ihren Lauf lasse. Der maximal noch sechs Monate dauern würde. Am 13. 03 erlag DAVID AELLEN im Alter von 77 Jahren seiner Erkrankung.
Dass der Planet GONG überhaupt existiert, ist der Engstirnigkeit der britischen Behörden zu verdanken, die dem Australier AELLEN 1967 die Rückreise nach England verweigerten, nachdem er mit SOFT MACHINE in Frankreich auf Tour war.
So wurden GONG und die Ableger und Soloprojekte zu einem hellen Stern am Firmament zwischen Space-, Canterbury- und Psychedelic-Rock wie es ähnlich nur HAWKWIND vollbrachten - zhumindest was die Dauer der Existenz betrifft. HAWKWIND waren die rockige Variante, GONG die experimentierfreudigere und abgedrehtere Kopfgeburt.
Hoch empfehlenswert sind eigentlich alle Alben GONGs der frühen Jahre, bis Pierre Moerlen das Kommando übernahm und sich der Charakter veränderte (wobei "Downwind" und seine Live-Umsetzung ebenfalls lohnenswert sind. Aber mehr Jazz-Rock meets MIKE OLDFIELD als psychedelischer Taumel), sowie das frei schwebende, hervorragende Live-Album.
Als Einstieg in DAVID AELLENs solistischen Kosmos eignet sich das sozialverträgliche "Australia Aquaria", das neben freundlichem Rock, Freiflügen durch Raum und Zeit, ein bisschen Jazz, weltmusikalische Anklänge und Verweise auf AELLENs Australische Herkunft besitzt.
Bleibt der treffende Nachruf der "Udiscovermusic"-Seite, der mit einem Fazit endet, dem ich mich nur anschließen kann:
"Planet Earth is the poorer, Planet Gong the richer."