Am 18.02. starb der sympathische, unangepasste Individualist KEVIN AYERS 68-jährig in seiner französischen Wahlheimat Montolieu. AYERS war Mitbegründer und Bassist der frühen SOFT MACHINE; seine leicht verschrobenen, eigenwilligen Solo-Aktivitäten zwischen Psychedelic, Folk, Rock, Vaudeville und einer freundlichen Neugierig anderen Stilen gegenüber, hätten eigentlich kommerziell durchstarten müssen. Doch AYERS blieb eher ein "musician's musician"; er spielte mit MIKE OLDFIELD, DAVID BEDFORD, ENO, NICO, RUPERT HINE, JOHN CALE und vielen anderen. 2007 erschien mit "Unfairground" sein letztes Studio-Album (unter TEENAGE FANCLUB- und PHIL MANZANERA-Beteiligung).
Im lesenswerten Nachruf auf "Die Presse.com" wird er sehr treffend "dieser Meister melancholischer Renitenz" genannt. Jemand, der dem Musikbusiness misstraute, seinen Verlockungen und tödlichen Fallen. 2003 sagte er ein einem Interview mit dem Guardian: "I think you have to have a bit missing upstairs, or just be hungry for fame and money, to play the industry game. I'm not very good at it." Eine große Karriere macht man mit dieser Einstellung vermutlich nicht, für essenzielle musikalische Momente sorgen zu können sitzt aber drin. Locker.
Mein Einstieg in KEVIN AYERS "Joy Of A Toy" und "The Confessions Of Dr. Dream and other stories"-Welt geschah mit einem Beitrag auf einem Island- Sampler, dem wunderbaren "After The Show". Zweieinhalb Minuten todtraurige Heiterkeit.
"Who's going to take me home
After the show?
I'm feeling really lonely
And I've nowhere to go
Oh take me to your party
And I'll dance all night
And hold you tight till morning comes."
"After The Show" ist jetzt.
(Jochen König)