2016 ist eine Bitch. Im Alter von nur 57 wurde PRINCE am Donnerstag, den 21.04.2016 in einem Fahrstuhl seines Paisley Park-Studios gefunden. Die Todesursache ist noch unbekannt, Fremdverschulden und Drogenmissbrauch werden aber ausgeschlossen.
Mit „Purple Rain“ schrieb PRINCE eine Hymne für die Ewigkeit und landete einen Riesenerfolg. Für ein gutes Jahrzehnt war er der Soul-Funk-Pop-Rock-Superstar par excellence, veröffentlichte Megahits, ohne dass die dazugehörigen Alben verblassten. Dabei war seine Musik so komplex wie massentauglich. Eine aberwitzige Melange aus Soul, Funk, Pop, Rock und Jazz, die keine Berührungsängste vor psychedelischem Material, Metal und selbst deftigen Progressive Rock-Schüben hatte. So als feierten Jimi Hendrix, Sly Stone, James Brown, Marvin Gaye, Miles Davis und die Supremes eine wilde Party in der Halle des Bergkönigs.
Party feiern konnte PRINCE, der Zeuge Jehovas, wie kaum ein anderer, vor allem Live lieferte er brillante Events ab, die sich über mehrere Stunden hinziehen konnten. Nicht umsonst gilt sein Rockpalast-Auftritt als eine der Initialzündungen seines Erfolgs in Deutschland.
Seine seltsamen filmischen Aktivitäten – mit Ausnahme des großartigen Konzertfilms „Sign O‘ The Times“ – sind indes ein Fall für eingefleischte Fans.
Jeden Tag einen Song zu schreiben war sein Credo, und glaubt man seinen Vertrauten, war das kein leerer Spruch. Führte bereits zu rund vierzig Alben, in einem Tresor sollen angeblich noch 2000 weitere Songs liegen, von denen einige angeblich zu Höhepunkten im Schaffen Prince Rogers Nelsons gehören. Wir werden sehen.
Genau zu sagen wie es um PRINCE Veröffentlichungen steht, ist nicht ganz einfach, da er nach einem Streit mit seinem Plattenlabel, der zum zeitweiligen Ablegen des Namens PRINCE führte (wir erinnern uns an TAFKAP, Symbol und Slave), vieles nur noch im Netz veröffentlichte. Oder als Zeitschriften-Beilage.
Natürlich fand sich auch mediokres und schwaches unter seinen Veröffentlichungen, doch PRINCE war ein wandlungsreicher, -fähiger und kreativer Musiker, den man nie aus den Augen verlieren durfte. Da konnte auf eine belanglose Popplatte schon mal ein intensives, intimes Album mit Jazz im Zentrum erscheinen. Gerne auch instrumental. Aufgenommen innerhalb einer guten Stunde.
Starker Musiker, eigenwilliger Mensch, ein ganz Großer. Einer der wenigen, die es noch gibt. Gab. Wir trauern.
Was für ein Solo:
Und ein so schnörkelloser wie passender Tribut von Bruce Springsteen. So the story turns... purple: