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Ephel Duath: Pain Necessary to Know (Review)

Artist:

Ephel Duath

Ephel Duath: Pain Necessary to Know
Album:

Pain Necessary to Know

Medium: CD
Stil:

Avantgarde / Black / Death / Jazz

Label: Earache
Spieldauer: 38:17
Erschienen: 2005
Website: [Link]

Das Debüt: technisch versierte Emperor-Huldigung. Eine Remix-CD: Andeutung einer eigenen Wegfindung. „The Painter’s Palette“: Hirnfick, der vielleicht auch Miles Davis als einem Wegbereiter der Jazzfusion mit Rock gefallen hätte - ein Top-Album seines Jahrgangs und bis heute unvergleichlich.

Nun also die zweite Visitenkarte der Besetzung mit Jazz-geschulter Rhythmussektion. Pluckernde Synthesizer brodeln diesmal statt noch der Trompete bei einigen Stücken des Farbenalbums. Der Schreigesang ist zugegebenermaßen immer noch eintönig, mittlerweile aber definitiv ein Erkennungsmerkmal der Band; die melodischen Vocals wurden gekappt, obwohl immer noch beide Stimmen zur Besetzung gehören.

Ephel Duath sind zu 100 Prozent unkonventionell. Zu keiner Sekunde meint man vorhersagen zu können, wie die Stücke sich entwickeln. Diesmal sind sie brüchiger: der Fluss ist aber vorhanden, betrachtet man das Album als Ganzes. So treten die technischen Kabinettstücke – vor allem von Schlagzeug und Bass – nicht mehr so offensichtlich hervor; sie sind aber allgegenwärtig und prägen Davide Tisos Geisteskind enorm. Allein die Beckenarbeit und der möglicherweise beste, weil dynamischste Drumsound auf einer Metal-Scheibe dieses Jahr sollten für Pflichtrotationen der CD im Player jedes Stöckeschwingers sorgen, der meint, kreatives Metal-Drumming abzuliefern und wohltönend auf Konserve festzuhalten.

Charakteristisch cleane Gitarrensounds a la Pat Metheny mit Samthandschuhen geben sich ein Stelldichein mit extrem harscher Verzerrung; bei alledem bewahrt die Produktion aber ihre Wärme: eine Kombination, welche für eine eigentümlich lodernde Atmosphäre verantwortlich ist...ungeheuerlich spannend, Eruptionen vortäuschend, um dann doch den Pfropfen auf dem Abgrund zu lassen; hineinfallen tut man aber hinterher umso unvorbereiteter.

Wie angedeutet handelt es sich nicht um gewöhnliche Songs – zum Erschließen braucht es demnach Zeit. Gebt sie der Band, einzelne Passagen anzutesten macht nämlich keinen Sinn. Was vordergründig improvisiert wirkt (und wahrscheinlich auch aus Improvisation erwachsen ist) gewinnt von Hör zu Hör an Struktur: EPHEL DUATH wissen, was sie tun – ihre Musik verfällt nie ins bloß Materialhafte. Wie der Vorgänger klingt „Pain Necessary to Know“ am Anfang furchtbar hässlich, doch irgendwann klickt es, und das Biest entfaltet seine eigentümliche Schönheit. Die „Vector“-Sektionen sind gemein und psychotisch, der Mord an Rebecca äußerst düster. Die Scheibe ist zum Zerreißen dynamisch, Fiepen geht in anschwellenden Gitarrenwellen unter, aus denen schmerzzerfressene Stimmbänder ihre Texte spucken...nahezu unverkäuflich, weil nicht unmittelbar zu genießen. In punkto Eingängigkeit ein definitiver Rückschritt...mein einziger Wermutstropfen.

FAZIT: Die kurze Spielzeit ist bei all der Abwechslung noch schneller um, doch Musik wird dabei wirklich wieder zu einem Erlebnis. Sucher nach visionären Sounds werden hier fündig: Unheimlich intensiv, doch mit Luft zum Atmen, Avantgarde ohne Schwurbel, und das ist wörtlich zu nehmen – weit vorne...

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4218x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • New Disorder
  • Vector, Third Movement
  • Pleonasm
  • Few Stars, No Refrain and a Cigarette
  • Crystalline Whirl
  • I killed Rebecca
  • Vector
  • Vector, Second Movement
  • Imploding

Besetzung:

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