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L´âme Immortelle: Auf Deinen Schwingen (Review)

Artist:

L´âme Immortelle

L´âme Immortelle: Auf Deinen Schwingen
Album:

Auf Deinen Schwingen

Medium: CD
Stil:

Gothic

Label: GUN Records
Spieldauer: 51:53
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Neun Jahre nach dem debil betitelten Debüt „Lieder, die wie Wunden bluten“ hat sich die „Unsterbliche Seele“ endgültig dem Massenmarkt angepaßt – was selbstverständlich volle Absicht ist und ein Zeichen dafür, daß die Damen und Herren Musiker sich stilistisch nicht eingrenzen lassen wollen und wohl einfach „ihr Ding durchziehen“. Das mag ja alles sein, das Ergebnis ist dennoch vorhersehbare Radio- und TeVau-Musik und damit schwer erträglich für alle, die sich von einem Album gerne überraschen lassen.

Was gibt „Auf Deinen Schwingen“ dem Hörer? Gothic natürlich. Electro auch, aber diesmal dezenter. Ein kleines bißchen Industrial. Simple Orchestrierungen, die für vordergründige Dramatik sorgen, Rock - aber bitte schön recht brav … ach ja … und Pop Musik. Jede Menge Pop. Dann noch ein paar stumpfe Club Sounds, zu denen bestimmt grandios abgezappelt werden kann. Natürlich gibt es männlichen und weiblichen Wechselgesang, wobei beide Akteure „clean“ singen und Thomas Rainer nicht mit grollenden Artikulierungen den bösen Mann mimen muß - dieses Klischee wird jedenfalls ausgelassen. Leider ausgelassen, denn das Geschluchze und Geseufze und weinerliche Schauspielergehabe, das – wie effektvoll – gerne auch mal mit Hall-Effekten hinterlegt wird, ist nicht nur unfreiwillig komisch, sondern auf Dauer auch ziemlich schwer zu ertragen. Sängerin Sonja Kraushofers Stimme klingt schon viel angenehmer, nicht so affektiert, aber dafür vollkommen austauschbar. Sängerinnen dieser Art hört man jeden Tag, da ist einfach kein Charakter in der Stimme, alles klingt viel zu glatt und ohne Dynamik intoniert.

Wer von ausgefalleneren Songstrukturen leicht überfordert ist und vor musikalischem Neuland gern zurückschreckt, mag ja mit diesem Goten-Pop glücklich werden – doch werden in dem ach so anspruchsvollen Textkonzept sämtliche Grenzen des Ertragbaren überschritten. Es ist ja nichts gegen gefühlvolle Inhalte einzuwenden und auch das Thema Liebe kann ja gerne aufgegriffen und beleuchtet werden, aber hier wird jedes Vorurteil bestätigt, das der Gothic Szene von Außenstehenden gerne angelastet wird: Jede Textzeile strotzt nur so von tausendfach und millionenfach durchgenudelten Klischees und Metaphern aus dem Setzbaukasten der Groschenromanindustrie. Da wird gewimmert vom „Ozean der Gefühle“ von Engeln („ausgestoßenen“ selbstverständlich), von Herzen, in denen Feuer entfacht wird, von allerlei Schmerz und Verlangen und „tiefen Seen der Sehnsucht“. Was soll das? Solche Worthülsen sind das genaue Gegenteil von Ausdruckskraft, solche Cora-Roman Lyrik ist nichts als plakativer Lack, der bei näherem Hinsehen absplittert, Klischees sind einfach nicht ernst zu nehmen.

FAZIT: Musikalisches Allerweltsgedudel, das durch die geistesarme Wortwahl der Texte noch eine Spur schlechter zu ertragen ist. Durch und durch „pseudo“.

Nils Herzog (Info) (Review 3294x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • Auf deinen Schwingen
  • Herzschlag
  • Du siehst mich nicht
  • Nur Du
  • Phoenix
  • Destiny
  • Sometimes love is not enough
  • Run away
  • Wohin
  • In dein Leben
  • Last will
  • Der letzte Akt
  • Dein Herz

Besetzung:

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