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SpiRitual: Pulse (Review)

Artist:

SpiRitual

SpiRitual: Pulse
Album:

Pulse

Medium: CD
Stil:

Gothic Metal

Label: Sensory/Alive
Spieldauer: 45:25
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Die Essenz von Darkseed war bereits Mitte der Neunziger bis zum für die Band maximal Möglichen verdichtet. Ihr weiteres Schaffen fällt im Vergleich dazu ab - wohl auch, weil sich Bandkopf Stefan Hertrich seit jeher kreativen ImPulsen seiner Mitmusiker entzog. Nun führt er mit SPIRITUAL die Linie seiner Projekte Betray My Secrets und Shiva In Exile fort, Metal mit Elementen aus dem schwammigen Begriffsfeld der Weltmusik zu verbinden. Wie immer gab Hertrich das Songwriting nicht aus der Hand und ließ befreundete Musiker von Haggard, Darkseed, Equillibrium und Megaherz seine Visionen umsetzen. Außerdem wurden Percussion, Flöten und weiblicher Gesang zum Teil von Künstlern in Kolumbien und Russland eingespielt. Um dem globalen Charakter des Albums fundiert gerecht zu werden, arbeitete Hertrich mit dem Anthropologen Christian Rätsch am Konzept und erläutert in einer Multimediasektion seine interessante Sicht auf Kultur und Musik.

Trotz alledem klingt letztere wider Erwarten recht unspektakulär und gleichförmig. Sie entlarvt Hertrich als einen jener Alleingänger, deren schöpferische Substanz nicht dazu gereicht, eine umfangreiche Diskographie mit Leben und Abwechslung zu füllen; bereits auf Albumdistanz nutzt sich das Prinzip von harter Gitarrenmoderne mit aggressivem Gesang im Verbund mit ruhigem Frauengesang und Ethno-Flair ab. Steht die Mehrheit der Stücke einerseits zeitgenössischem Metal skandinavischer Prägung mit rockigem Zug nah, mangelt es ihnen andererseits an Melodien und Hooks. Einzig das Spiel mit der Dynamik scheint die Songs in ihrer mitunter ausufernden Länge zu rechtfertigen. Das Album fließt mehr, als dass gewisse Passagen herausragten, denn an den Kontrast hat man sich schnell gewohnt. Überhaupt wirft diese Gegensätzlichkeit aus entrückten Klängen und geerdet metallischer Kälte Fragen auf, statt Grenzen aufzuweichen. Unabhängig von der Kompetenz der Protagonisten wirkt das Resultat nicht kosmopolitisch, sondern wie gewöhnlicher Riff-Metal, welcher sich vermeintlich exotischer Zutaten als Gimmick bedient. Gleichwohl elektronische Versatzstücke mit Verstand eingesetzt werden, will das Maschinelle und die urbane Kompromisslosigkeit nicht mit der gewollten Harmonie und Naturverbundenheit einhergehen. Bezeichnenderweise überzeugen vornehmlich die reduzierteren Tracks wie "Save and Heal", wo Hertrich seine Stimme aufklaren lässt. Dies geschieht zu selten auf dem Album, wie auch der spieltechnische Esprit zwar nicht gänzlich außer Acht gelassen wird, aber weit von Virtuosität und der Spritzigkeit entfernt ist, die man östlicher Musikkultur gemeinhin andichtet. Es zeigt sich erneut, wie schwierig Rock und Ethno zu vereinbaren sind. Zum Glück verniedlicht hier die eine implizit fortgeschrittene Stilistik die andere nicht als ursprünglich und meint primitiv.

FAZIT: SPIRITUAL benutzt Flöten, ätherische Gesänge und atmosphärische Länge
vielmehr zur Ausschmückung generischen Gothic Metals, der genießbar ist,
ohne spannend oder innovativ zu sein.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3034x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • This Battle Is Yours
  • Symphony Of Life
  • Nahash
  • Pulse
  • Khundas
  • You Believe
  • Save And Heal
  • Nowhereness

Besetzung:

  • Sonstige - Stefan Hertrich

Alle Reviews dieser Band:

  • Pulse (2006) - 7/15 Punkten
Interviews:
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