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Altaria: Divine Invitation (Review)
Artist: | Altaria |
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Album: | Divine Invitation |
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Medium: | CD | |
Stil: | Melodic Metal |
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Label: | Metal Heaven | |
Spieldauer: | 72:07 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Warum eine relativ unbedeutende Band wie ALTARIA nach nur drei Alben bereits eine Art Zusammenfassung ihrer Anfangsjahre abliefern muss, entzieht sich meinem Verständnis. Angeblich sind die beiden ersten Veröffentlichungen "Invitation" und "Divinity" ausverkauft, also packt man unter dem Namen "Divine Invitation" je fünf Songs dieser Alben mit diversen noch älteren Demo-Bonustracks zusammen, die allerdings größtenteils deckungsgleich sind. Immerhin soll das Ganze zu einem reduzierten Preis angeboten werden. Ein wenig seltsam ist das trotzdem, zumal bis auf die zwei zusätzlichen neuen Tracks nicht einmal das aktuelle Line-Up zu hören ist. Stattdessen werden noch einmal die großen Namen aufgeführt, die anfangs an dieser Band mitwirkten, vor allem natürlich die Gitarristen Emppu Vuorinen (NIGHTWISH) und Jani Liimatainen (SONATA ARCTICA). Wie so oft bei solchen All-Star-Projekten zerfiel diese Konstellation relativ schnell, Jani Liimatainen wirkte immerhin noch am zweiten Album mit, heute sind nur noch die unbeschriebenen Blätter an Bass und Drums von der Originalbesetzung übrig.
Stilistisch ist man auch nicht allzu weit von der Stammband des Gitarristen entfernt, weshalb sich die Frage nach dem Sinn dieser Kooperation stellt. Die mitreißende Spielfreude und Energie von SONATA ARCTICA erreicht man nämlich zu keinem Zeitpunkt, stattdessen hat man von allem etwas weniger: Geschwindigkeit, Durchschlagskraft, Schwung. Ganz abgesehen vom deutlich biederen Songwriting.
Ausgerechnet Gründungsmitglied und Schlagzeuger Tony Smedjebacka ist einer der großen Schwachpunkte von ALTARIA: Er nimmt den Songs mit immer gleichen, stampfenden Midtempo-Grooves jeglichen Drive. Egal, was die Gitarren vorgeben, sobald das Schlagzeug einsetzt wird die Band ausgebremst und wirkt lahm und langweilig. Hinzu kommt bei fast allen Aufnahmen ein etwas arg lebloser Trigger-Sound, so dass Tony letztendlich wie ein auf einfachste Weise programmierter Drumcomputer klingt. Allerdings kann man ihm nicht alle Schuld geben, auch der Rest der Band passt sich dem an. Die Gitarren bleiben meist sehr simpel und zurückhaltend, etwas unverständlich bei diesen Hochkarätern. Interessante Leadgitarrenarbeit bleibt Mangelware, nur bei einigen Solos oder Passagen der Songs des zweiten Albums verlässt man mal die sicheren Pfade der Hintergrundbegleitung. Dies wird auch noch von den Keyboards unterstützt, die meist den ganzen Song mit flächigen Sounds zukleistern. Ebenso bleibt der Gesang immer harmlos, nie zu hoch, nie zu kraftvoll oder gar aggressiv. Wirklich packend ist das alles nicht, stattdessen läuft es ohne große Wirkung und glatt an einem vorbei.
Immerhin muss man der Band zu Gute halten, dass sie einige wirklich schöne, wenn auch immer ziemlich poppige Melodien und Refrains zu bieten hat. Man bleibt zwar immer etwas arg an der Grenze zum belanglosen Tralala, überschreitet diese auch hin und wieder und neigt manchmal zu penetranten Wiederholungen. Aber Songs wie "Unchain The Rain" (wo man auch mal etwas flotter zu Werke geht) oder "Try To Remember" wissen melodisch durchaus zu gefallen.
Der erste der beiden neuen Songs, "Keeper Of Mystique" verfolgt im Prinzip die gleiche Linie wie die bereits bekannten Tracks: Melodischer Power Metal, der nicht weh tut, aber auch keine besondere Begeisterung hervorruft. Wobei mir der neue Sänger, der hier erstmals vorgestellt wird, etwas besser gefällt als die beiden Vorgänger. Der zweite Song, "Ball & Chain", klingt dagegen viel rockiger und fällt etwas aus dem Rahmen. Wohl eher ein übrig gebliebener Spaß-Song, den man nicht auf ein reguläres Album packen würde. Wenigstens klingen beide Tracks etwas ungezügelter und weniger glattgebügelt, was aber auch Resultat der weniger aufwändigen Produktion sein mag.
FAZIT: "Divine Invitation" ist wirklich nur für absolute Fans zu empfehlen, die unbedingt auch die Demotracks oder die zwei neuen Songs haben müssen. Als Einstieg für neue Hörerschichten ist das Album dagegen denkbar ungeeignet, da hier lediglich die Vergangenheit aufgearbeitet und nur wenig Aufschluss gegeben wird, wie die Band heutzutage klingen mag. Da sollte man dann wohl doch lieber das neue Album abwarten, das noch in diesem Jahr erscheinen soll.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fire & ice
- Unchain the rain
- Darkened highlight
- History of times to come
- Try to remember
- Unicorn
- Prophet of pestilence
- Ravenwing
- Innocent
- Final warning
- Keeper of mystique
- Ball & chain
- Fire & ice (Demo 2001)
- Innocent (Demo 2001)
- Kingdom of the night (Demo 2001)
- Unicorn (Demo 2002)
- History of times to come (Demo 2002)
- Immortal disorder (Demo 2002)
- Emerald eye (Demo 2002)
- Bass - Marko Pukkila
- Gesang - Marco Luponero
- Gitarre - J-P Alanen, Petri Aho
- Schlagzeug - Tony Smedjebacka
- Divinity (2004) - 5/15 Punkten
- Divine Invitation (2007)
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