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Beyond Fallen: Mindfire (Review)
Artist: | Beyond Fallen |
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Album: | Mindfire |
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Medium: | CD | |
Stil: | US Power Metal |
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Label: | Melissa Records | |
Spieldauer: | 52:10 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Das ist er also, der erste Release des neuen niederländischen Labels Melissa Records, das sich das Motto "Bringing US Metal to the world" auf die Flagge geschrieben hat; ein Vorhaben, das der Fan, der sich den Blick für den Underground einer von Oberflächlichkeiten nicht verschonten Szene bewahrt hat, nur gutheißen kann. Auch wenn sich dadurch wenig daran ändern wird, dass diese Spielart heutzutage durch die ausufernde Trendreiterei (selbst bzw. gerade durch die etablierten Vertreter der schreibenden Zunft) fast noch mehr zum Nischenprogramm geworden ist, als sie es eh schon immer war (der finanzielle Aspekt dürfte bei dieser Idee der Firmengründung sowieso kaum eine vordergründige Rolle spielen), verheißt dies für den Genre-Liebhaber die Entdeckung und Darbietung manch bisher verkannter Perle im professionellen Rahmen.
Als Fahnenträger des Jungunternehmens agiert mit BEYOND FALLEN eine Truppe aus Pennsylvania, die sich schon länger in der heimischen Szene herumtreibt und es dort mit zwei Eigenproduktionen (EP + Album) bereits zu einem gewissen Status gebracht hat - zu Recht, wie sich bald herausstellen wird. Die Musik des Quintetts weiß nämlich sofort mehr als zu gefallen, auch wenn es etwas länger dauert, bis sich dessen Qualitäten vollends offenbart haben. Dies liegt nicht daran, dass die Band trotz enormer Spielfreude und technischer Feinheiten sonderlich vertrackt oder progressiv vorgehen würde, sondern weil die meisten Songs auf "Mindfire" nicht mit allzu deutlichen Refrains oder leichtgängigen Rhythmen daherkommen und stattdessen durch ihre druckvolle Breite und wuchtige Substanz überzeugen können. Allzu viele Durchläufe bedarf es dann letztendlich aber doch nicht, bis sich neben Highlights wie "The Dominance" und dem Titelsong noch so einige weitere Bangerhymnen hervortun, die dem Album das Prädikat "wertvoll" verleihen.
Der Opener "Act Of War" startet sofort mit fettem Breitwandriffing und fulminanten Leadgitarren, die bei BEYOND FALLEN grundsätzlich die Führungsrolle einnehmen, dabei aber nie vollends zügellos agieren, so dass man sich statt in Raserei zu verfallen trotz diverser Fahrspurwechsel vorrangig im kraftvoll bis wütenden Midtempo bewegt. Stilistisch basierend auf Bands wie VICIOUS RUMORS, METAL CHURCH und den durch die doppelläufige Gitarrenarbeit unvermeidlichen IRON MAIDEN, sind es bei Songs wie "Blood On The Ice" und "Closer To The End" dann mehr noch die frühen ICED EARTH, die sich wiederholt unbestreitbar ins Gedächtnis drängen.
An anderer Stelle wie der Mitbrüllnummer "Enemy Of An Open Mind" oder "Bomb Inside Your Head", die nicht nur durch die hier wütend wirkenden Vocals einige Thrash-Anleihen aufweisen, haben dann wohl ebenfalls die gemeinsamen Auftritte mit OVERKILL ihre Spuren hinterlassen und dass "Fields Of Honor" zu den seltenen Instrumentals gehört, die zu keiner Sekunde langweilig werden, unterstreicht neben der gewissen Vielfältigkeit zusätzlich noch die kompositorischen Fertigkeiten der Band.
Neben der energisch stampfenden Rhythmusfraktion, die äußerst tight aufspielt und keinerlei Soundlöcher zulässt, erweist sich Frontmann Joe Karavis als weiterer großer Trumpf von BEYOND FALLEN. Mit seiner rau-rohen Stimme ist er hauptsächlich in den mittleren Tonlagen zu Hause und kann durch seinen kraftvollen Vortrag begeistern, ohne dafür in Grenzbereiche jedweder Richtung vordringen zu müssen. Nicht einmalig, aber auch alles andere als von der Stange, der Mann, dem großer Anteil an der eigenen Couleur seiner Truppe zukommt.
Die Hoffnungen, die durch die angekündigte Firmenpolitik von Melissa Records geweckt wurden, werden mit BEYOND FALLEN gleich mal bestens erfüllt. Sollte die Band ihre Power auch auf der Bühne entsprechend umzusetzen wissen - den ersten Beweis will sie bei uns in Kürze auf dem Headbangers Open Air abliefern - erweist sie sich rundum als würdiger wie zeitgemäßer Vertreter bester US Metal-Tradition.
FAZIT: Ein wenig Zeit sollte man "Mindfire" widmen, damit man sich seiner Klasse gänzlich bewusst wird. Dann wird man auch verhindern, dass das Album irgendwann zu den gerade in diesem Spektrum fast schon typischen Vertretern gehört, die erst lange nach ihrem Erscheinen (und oft, wenn es für die Band schon zu spät ist) ihren verdienten Status erlangen. Früher oder später gehört es eh ins Klassiker-Regal - also seid diesmal schneller!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Act Of War
- Blood On The Ice
- Enemy Of An Open Mind
- Closer To The End
- Fields Of Honor
- Mindfire
- The Dominance
- Sniper
- Illusion Of Life
- Bomb Inside Your Head
- Bass - Chuck Donahue
- Gesang - Joe Karavis
- Gitarre - Steve Jasuilewicz, Mike Johnson
- Schlagzeug - Tom Carden
- Mindfire (2007) - 12/15 Punkten
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