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Spellbound: Nemesis 2665 (Review)
Artist: | Spellbound |
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Album: | Nemesis 2665 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | Armageddon/Soulfood | |
Spieldauer: | 52:21 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Urlaub in San Franciscos Buchten scheint unter Deutschthrashern in zu sein. Nach Abandoned vergehen sich nun auch SPELLBOUND an der Edelvariante des Stils. Auch verwechseln sie offenbar das Dreschen mit dem Abgedroschenen.
„Nemesis 2665“ ist, pauschal gesagt, eine Tributplatte mit Eigenkompositionen auf minderwertigerem Niveau. Von Testament über Forbidden bis Exodus – hier vor allem ob des räudigen Gesangs und der abschließenden Coverversion von „And Then There Were None“ – könnte man sie alle anführen und SPELLBOUND damit glorioser erscheinen lassen, als sie es letztlich sind. Klar ist die Energie vorhanden, das Spiel gekonnt und der Sound angenehm ungekünstelt (Andy Classen), doch Letzteres kann man vom Songwriting und der Attitüde eben nicht sagen. Es sind emulierte Gesten und bekannte Strukturen, welche aufgesetzt, beziehungsweise ausgereizt werden, obwohl sie bereits bis Ultimo zuvor angewandt wurden. Das Feeling ist damit nicht authentisch, sondern ebenfalls nachgemacht.
Stört man sich an all diesem nicht, bekommt man abwechslungsvolle Lieder ohne bandeigene Markanz, aber im altvertrauten Sound. „Perinicious Alliance“ macht die Ausrichtung klar – coole Shout-Parts und kurze Midtempo-Bridge a la Slayer übrigens. Schön sind auch die ausgetüftelten Solosektionen der Gitarristen, nach alter Schule etwa in „Unsacred“, oder extensiver wie im vorangehenden Stück. Davon lassen SPELLBOUND auch insgesamt nicht ab, wohingegen die rigide Standortbestimmung hinsichtlich Sound und Dynamik das Album letzten Endes schnell verschleißen. Ein ruhiges Intro zu „Mindfucked“ tritt diesem Faktum nicht entgegen. Andererseits überrascht dann der offizielle Abschluss Nemesis als ungewohnt melodischer Track mit etwas „screamy“ Vocals. Wieso geschieht derlei Aufbrechen des eigenen Klangpanzers erst so spät?
FAZIT: Amerikanischen Thrash aus deutschen Landen ohne eigene Identität, aber kompetent dargeboten von SPELLBOUND, ist auf „Nemesis 2665“ einerseits mit zu wenigen memorablen Tracks ausgestattet, gibt dem Hörer andererseits aber eine vertraute Umgebung zum Zerlegen des eigenen Mobiliars - Treibend, strukturell im gegebenen Rahmen variabel sowie rettungslos ehrlich – und daher wiederum zu brav und restriktiv.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Perinicious Alliance
- Demons Deadly Sins
- Unsacred
- Look Through The Wall
- In Mourning
- Mindfucked
- The Sharks Voracity
- Back In The Thrash
- Celestial Death / Nemesis
- And Then There Were None
- Bass - Hannes Jäger
- Gesang - Dave Maier
- Gitarre - Dave Maier, Daniel Tschoepe
- Schlagzeug - Andy Flache
- Nemesis 2665 (2007) - 10/15 Punkten
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