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Anyone's Daughter: Piktors Verwandlungen (Review)
Artist: | Anyone's Daughter |
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Album: | Piktors Verwandlungen |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock Hörspiel |
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Label: | Tempus Fugit / InsideOut / SPV | |
Spieldauer: | 63:31 | |
Erschienen: | 21.11.2008 | |
Website: | [Link] |
Fans von ANYONE’S DAUGHTER kennen die Geschichte sicherlich schon in und auswendig. Die Idee, ein Märchen von Herman Hesse in ein progressives Soundgewand zu stecken, kam bei der Plattenfirma nicht sonderlich gut an, weswegen die Band sich im Jahre 1981 für eine Live-Aufnahme des vierzig Minuten langen Stückes entschied. „Piktors Verwandlungen“ ist ein Märchen mit philosophischen Zwischentönen, das eine Vielzahl von Interpretationen zulässt: Der Mut zur Wandlung wird hier angepriesen, in feinfühligen Worten die Liebe als Weg ins Glück dargestellt und, wie schon in Hesses „Steppenwolf“ und dem großartigen Gedicht „Stufen“, der Unterschied zwischen Leben und bloßem Überleben verdeutlicht. Diese Thematik mag so manchem zu sehr nach bunter Hippie-Welt riechen, die Band macht aus dieser Thematik keinen Hehl - Schlagzeuger Kono Konopik sagt dazu: „Damals kamen zwischen 2000 und 3000 Zuschauer pro Konzert und alle hatten diese grünen Parkas an – das war so eine Art ‚Protest-Bewegung‘ gegen Atomenergie, viele Spät-Hippies waren darunter“.
Musikalisch schwimmt man in klassischem Prog-Terrain und bewegt sich damit im Spannungsfeld zwischen alten GENESIS und YES. Gesungen wird auf diesem Album kaum, fast alle Passagen sind gesprochen, wobei der Originaltext Herman Hesses gekürzt und geringfügig modifiziert wurde. Zwischen den gesprochenen Passagen fackeln ANYONE’S DAUGHTER farbenfrohe Instrumental-Feuerwerke ab, die perfekt zur märchenhaften Stimmung der Vorlage passen.
Nachdem in einschlägigen Auktionsplattformen bereits stolze Preise für diese Live-Aufnahme gezahlt wurden, tut InsideOut all denen einen Gefallen, die noch nicht an diese Scheibe herangekommen sind und pinkelt wohl all jenen ans Bein, die bereits viel Geld für ein Exemplar von „Piktors Verwandlungen“ hingelegt haben. Neben der Originalaufnahme befindet sich noch ein knapp 27 Minuten langes Demo aus den Jahren 1977/78 auf der CD. Der Sound ist übrigens klar und detailliert, man mag kaum glauben, dass im Nachhinein nichts mehr daran gedreht wurde. Die Band schwört aber Stein auf Bein, dass dies nicht der Fall ist. Das Original-Konzert-Plakat von 1981 liegt dieser Veröffentlichung in verkleinerter Version zum Ausklappen als nette Dreingabe bei.
FAZIT: Ein gelungenes Dokument außergewöhnlicher, deutscher Prog-Geschichte. Das literarische Werk Hermann Hesses trifft auf märchenhafte, teils ätherische Instrumentalpassagen. Spannend und empfehlenswert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Piktor
- Erstes Vorspiel
- Erster Teil der Erzählung
- Purpur
- Zweites Vorspiel
- Zweiter Teil der Erzählung
- Der Baum
- Dritter Teil der Erzählung
- Sehnsucht
- Vierter Teil der Erzählung
- Piktoria, Viktoria
- Fünfter Teil der Erzählung
- Der Doppelstern
- Bass - Harald Bareth
- Gesang - Harald Bareth, Matthias Ulmer
- Gitarre - Uwe Karpa
- Keys - Matthias Ulmer
- Schlagzeug - Kono Konopik
- Piktors Verwandlungen (2008)
- Calw Live (2011)
- Anyone's Daughter (2012) - 10/15 Punkten
- Neue Sterne (2012)
- Live (1984 - remasterte Ausgabe von 2012) (2012)
- In Blau (2012 remasterte Ausgabe des 82er Albums) (2012) - 14/15 Punkten
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