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Jimmy Barnes: Out In The Blue (Review)

Artist:

Jimmy Barnes

Jimmy Barnes: Out In The Blue
Album:

Out In The Blue

Medium: CD
Stil:

Country Blues Rock

Label: Edel Records
Spieldauer: 47:55
Erschienen: 26.09.2008
Website: [Link]

Mit seiner Band COLD CHISEL ist JIMMY BARNES Kult und zumindest in Australien sehr erfolgreich. Der hemdsärmelige Rock der „Kaltmeißel“ liegt noch im Clinch mit AC/DC, um den obersten Platz auf dem Siegertreppchen für’s Prädikat „Working Man’s First Choice“. Doch wo AC/DC dem kraftmeiernden Hardrock ihre Referenz erweisen, toben sich COLD CHISEL eher im Umfeld des Malocher-Rocks á la Bruce Springsteen aus. Das ist meist pianolastiger Blues-Rock, versehen mit Zusätzen aus Country, Boogie und einem Schuss good old Rock’n Roll. JIMMY BARNES Soloarbeiten entfernen sich gar nicht allzu weit vom Output seiner Stammband. Der Blues spielt ein größere Rolle, Keyboards hingegen weniger. Kenn- und Markenzeichen ist aber so oder so Barnes kräftige, nasale Stimme, die mitunter wie ein Kettensäge durch weiches Holz schneidet und gerne als „Rock-Röhre“ bezeichnet wird. Erinnert ein wenig an den fantastischen Ex-Undertones Sänger Feargal Sharkey, der in den letzten Jahren (Jahrzehnten?) leider ziemlich untergegangen ist. Das wird Barnes, trotz einer überstandenen Herz-OP, kaum passieren, alleine was die Zahl seiner Veröffentlichungen betrifft, bleibt er sehr präsent. Sein aktuelles „Out In The Blue“ bietet eine wohlbekannte Mischung aus den oben genannten Elementen. Barnes bewegt sich im Midtempobereich, oft auch darunter. Das ist nicht neu, es findet sich wenig spektakuläres, der Auftakt mit dem durchschnittlichen „Can’t Tell You Why“ ist nicht vollauf gelungen; aber Barnes besitzt im weiteren Verlauf zündende melodische Ideen, die Stimme und die Mitmusiker, diese auch umzusetzen. Das wirkt frisch, rau und ist vor allem in den langsamen Stücken von einer melancholischen Tiefe beseelt, die das Album zu einem Genesungsprozess werden lassen, dem man gerne folgt. In Songs wie „I’m Surprised“ gibt es leichte Anklänge an die Stones, aber insgesamt wahrt sich Barnes seine Eigenständigkeit.

FAZIT: Schon der Titel „Out In The Blue“ und das (mir vorliegende, es gibt wohl auch andere) Cover schreit: „Klassiker“, erinnert es doch in seiner Gestaltung an die formidablen Blue Notes Werke der 50-er und 60-er. JIMMY BARNES liefert uns mit seinem aktuellen Album eine innige Nabelschau ab, die zu keinem Zeitpunkt kitschig oder peinlich wirkt. Er hat den seelenvollen Blues im Blut, verfeinert mit einer gelegentlichen Prise rustikalen Country-Rocks, der aber niemals als Plattitüde auftritt. „Out In The Blue“ ist in seinen besten Momenten ein ergreifendes Werk, vorgetragen von einem Sänger, dem man unbesehen alles abnimmt, was er ins Mikrofon röhrt. Und beim von Neil Finn geschriebenen „Blue Hotel“ dürfen auch die Wildesten unter Tausend eine heimliche Träne verdrücken.
Die Promoversion des Albums wird leider nur als einfache CD ausgeliefert. Für alle Interessenten gilt es, schnell zu sein. Denn in den Handel gelangt das Werk zuerst als Doppel-CD, bei der das Studioalbum, zumindest vorerst, um die Bonus-Disc „Live At The Playroom 1984“ erweitert wird. Selbst Menschen, die dem Hauptwerk „Out In The Blue“ wenig abgewinnen können, schwärmen von der Live-CD in den höchsten Tönen. Seltsame Promotionsarbeit, die eine umfassende Bewertung nicht zulässt. Wenn der Bonus der letzte Schwund wäre, könnte man es halbwegs verstehen – aber so?

Jochen König (Info) (Review 4709x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • I Can't Tell You Why
  • Out in the Blue
  • You from Me
  • Blue Hotel
  • When Two Hearts Collide
  • Red Light
  • Everything Is Changing
  • Better off Alone
  • Water Wash All Over Me
  • I'm Surprised
  • Losing You
  • Forgiveness

Besetzung:

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