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Mourning Beloveth: A Disease For The Ages (Review)
Artist: | Mourning Beloveth |
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Album: | A Disease For The Ages |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom Metal / Death Metal |
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Label: | Grau | |
Spieldauer: | 55:54 | |
Erschienen: | 09.05.2008 | |
Website: | [Link] |
Es gibt viele Bands, die mir ihrem Sound Wälle der Trauer und Verzweiflung schaffen möchten und stets an denselben Tücken des Düstersounds scheitern: Übertriebener Bombast, der sich aufschichtet, wie klebrige Süßmasse auf rosa Hochzeitstorten, vermiest das gepflegte Abtauchen in die Abgründe der menschlichen Seele genauso, wie ekelhaftes Klischeevokabular und einfallsloses Geriffe, das aufgrund seiner Ideenlosigkeit alsbald zu bloßem Hintergrundrauschen degeneriert. MOURNING BELOVETH haben darauf keinen Bock.
Die Iren stehen für die schwärzere Form des Doom-Sounds, verzichten auf jeglichen Ballast und konzentrieren sich voll und ganz auf einen organischen Grundklang ohne moderne Spielereien und Keyboards. Die fünf überlangen Songs werden beherrscht von monumentalen Riffs, die Knochen nicht bloß splittern, sondern in Zeitlupe auseinander bersten lassen. Dabei konzentriert man sich nicht nur auf das Aneinanderreihen der ewig gleichen Akkordfolgen, sondern lässt Riffs sich entfalten und entwickeln. Die Gitarren schrauben sich auf unsichtbaren, verschlungenen, pechschwarzen Treppenstufen in die Höhe, brechen wieder zusammen und werden von diversen melodischen Leads verziert und akzentuiert. Die Produktion ist klar und dennoch schmutzig genug, um nicht glatt zu wirken.
Gesanglich dominieren brutale und zugleich gut verständliche Growls, die in seltenen Fällen und höchst kompetent von glasklaren und tieftraurigen Power Doom-Gesängen unterstützt oder gedoppelt werden. Genau in diesen Momenten entwickeln die Songs eine geradezu Gänsehaut treibende Dynamik, von der man sich auf „A Disease For The Ages“ manchmal mehr wünscht. Fans von Melodien müssen sich zumeist auf die Gitarrenarbeit konzentrieren, die Stimmungen zwischen hymnenhafter Erhabenheit, zurückhaltend gezupfter Ungetrostheit und winzigen Hoffnungsschimmern am Doom-Horizont fabriziert.
FAZIT: Bekannte Zutaten werden vermengt zu einem kompromisslos schwarzen Doom-Death-Gebräu. Wer mit Blick auf Songlaufzeiten von über zehn Minuten an progressive Einschübe denkt, liegt falsch: MOURNING BELOVETH nutzen ihre langen Arrangements nur zum Ausdehnen dunkler Stimmungen. Der Purist frohlockt – manch anderer mag eine mangelnde Abwechslung beklagen und bei den vom Songwriting her spannenderen NOVEMBERS DOOM besser aufgehoben sein. Dennoch: Klasse Verzweiflungskost.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Sickness
- Trace Decay
- Primeval Rush
- The Burning Man
- Posion Beyond All
- A Disease For The Ages (2008) - 10/15 Punkten
- Formless (2013) - 12/15 Punkten