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Stille Opprör: S.o2 (Review)
Artist: | Stille Opprör |
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Album: | S.o2 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Art Rock |
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Label: | Karmakosmetix | |
Spieldauer: | 42:21 | |
Erschienen: | 23.05.2008 | |
Website: | [Link] |
Der Bekanntheitsgrad dieser Norweger dürfte sich eher in Grenzen halten, denn selbst die Tatsache, dass Mastermind Christer André Cederberg Teil der außergewöhnlichen IN THE WOODS… war, wird bei den meisten sicher und leider kein Aha-Erlebnis hervorzaubern. IN THE WOODS… haben bis heute außerhalb von Kritiker- und Musikliebhaber-Kreisen keinen großen Namen. Sehr schade, denn diese Band hat in ihrer Nische zwischen Progressive Rock, Psychedelic, Folk und Black Metal eine quasi legendäre Qualität vorzuweisen, die zeitlos Trends der Musikszene überdauert.
Musikalische Parallelen zu STILLE OPPRÖR lassen sich kaum ziehen, einzig die nicht vorhandenen Berührungsängste in bezug auf unterschiedliche Stilistiken sind geblieben. Cederberg, der ansonsten noch bei den Düster-Metallern DRAWN und den Punk-Metallern ANIMAL ALPHA sein Unwesen treibt, leuchtet auf „S.o2“ die intimeren Momente seines musikalischen Innenlebens aus. Der Grundtenor des Albums ist ruhig, sehnend und warm. Das Eröffnungsstück „L Tune“ mutet beinahe schon massentauglich an mit seiner unglaublich schönen, wehmütigen Gesangsmelodie, die von dezentem, verspielt-schnörkeligem Schlagzeugspiel und Akustikflächen in luftige Höhen erhoben wird. Derart artpoppig geht es natürlich nicht weiter. „Meanwhile“ geht mit seiner dunkleren Grundstimmung nicht so schnell ins Ohr. Kleine elektronische Soundgebungen schaffen eine geheimnisvolle, schroffe Atmosphäre, bevor sich die Gitarren breit angelegt zu molltönenden Bergen aufschichten – nur um am Ende in langgezogener Dissonanz wieder auseinander zu brechen.
Typisch für STILLE OPPRÖR ist das Zusammenspiel von herrlichen Melodien und verschrobenen, fast schon bewusstseinserweiternden Instrumentalpassagen. Was als kleines, stilles, kummervolles Gitarrenstück beginnt, erfährt bald eine schlüssige, teils schmerzhafte Mutation ins Dissonante - die darauf folgenden Passagen tiefsten Friedens sind vergleichbar mit dem Aufwachen aus unruhigen Träumen. Als Paradebeispiel für den Sound dieser Band sei das beinahe elf Minuten lange Titelstück genannt, das schleppend mit schnarrender Verzerrung beginnt, von verträumten Passagen unterbrochen wird, sich dann spannungssteigert, erhaben und fast pathetisch im Gesang ganze Gebirgszüge erklimmt, bevor das ganze organisch gewachsene Konstrukt zusammenbricht. Die Akustische übernimmt, ein verlorener Blechbläser gibt sich seinen Blues hin und eine einsame Frauenstimme trägt den Song, hinterlegt von harmonischen Soundflächen und verzerrten Rückkopplungen, gänsehauttreibend ins Ziel.
FAZIT: Grandios gefühlvoller Gesang, herrliche Harmonien, Disharmonien und ausgeklügelte Arrangements machen „S.o2“ zu einem weiteren Geheimtipp irgendwo in der Schnittmenge aus Art Rock, Post Rock, Alternative und Psychedelic.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- L tune
- Meanwhile
- Reconnect
- Reconnect Outro
- Disquietude
- S.o2
- Instrumental
- Sonstige - Christer André Cederberg
- S.o2 (2008) - 12/15 Punkten
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