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Mangrove (NL): Beyond Reality (Review)
Artist: | Mangrove (NL) |
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Album: | Beyond Reality |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Mangrove Music/ Just For Kicks | |
Spieldauer: | 67:42 | |
Erschienen: | 03.07.2009 | |
Website: | [Link] |
Selten hat ein Album nach Stücken über zehn Minuten verlangt wie das neue MANGROVE-Opus. Zwar ist das siebenminütige Instrumental „Reality Fades“ ansprechend, doch selbst der gut neun Minuten lange Titelsong gleitet mitunter beherzt in allzu seichte Melodic-Rock Gefilde ab. Die Ballade „Love And Beyond“, glücklicherweise mit vier Minuten der kürzeste Track auf „Beyond Reality“, ist mit ihrem kitschigen Piano-Pathos schon hart in Richtung Phil Collins zu seinen weicheierigsten Zeiten unterwegs. Und der Mann ist nicht gerade bekannt für seine cojones.
Doch glücklicherweise haben wir „Daydreamer’s Nightmare“, „Time Will Tell“ und „Voyager“, die das volle Pfund symphonischen Progs auspacken, das wir unverbesserliche Nostalgiker so lieben. Textlich ist das „Herz-Schmerz und dies und das“-Gemisch nicht gerade eine Erleuchtung, aber musikalisch werden wir aus der Feinkostabteilung bedient. Nicht allzu komplex, aber hochmelodisch wandeln MANGROVE durch geräumige Hallen, die zwar GENESIS, MARILLION und PINK FLOYD auch schon beherbergt haben, aber immer noch genügend Raum bieten für eine freundliche Band aus den Niederlanden. Alleine die floydige Sequenz im Mittelteil von „Time Will Tell“ lässt die Sonne aufgehen. Ganz entspannt im Hier und Jetzt lassen sich MANGROVE treiben und entzünden dabei kleines Feuerwerk nach kleinem Feuerwerk. Das rührt an und ist in seiner hochemotionalen Naivität schlicht ergreifend.
Kann man vermutlich in Grund und Boden verdammen, wenn man auf der Suche nach Innovation und Modernität ist; aber als Liebhaber üppiger musikalischer Formen und Farben gehört die CD übers Bett gehängt. Bzw. an dessen Kopf- oder Fußende im CD-Player zur lauschigen Nacht gespielt. Vielleicht verzeiht man beim Einschlafen dann auch „Love And Beyond“. Oder duselt sanft und freundlich lächelnd weg.
FAZIT: Mit ihrem dritten Studioalbum entwickeln MANGROVE weiter, was sie auf „Touchwood“ und „Facing the Sunset“ begonnen haben. Symphonischen Prog der melodiösen Sorte, in den Longtracks ausgefeilt und mitreißend, in den (wenigen) kürzeren Stücken teilweise zu sehr süßliches Tralala hofierend. Da wären Ecken und Kanten dringend vonnöten.
Insgesamt ist „Beyond Reality“ aber ein gefühlsbetonter Herzensbrecher erster Güte. Muss man einfach gern haben. Und über die Schönheitsfehler kann man ja gelassen hinwegsehen – auch wenn’s manchmal schwer fällt. Aber wer ist schon perfekt? Schließlich soll es für das nächste Album etwas zu verbessern geben.
Zu beziehen über justforkicks.de
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Daydreamer’s Nightmare
- Time Will Tell
- Love And Beyond
- Reality Fades
- Beyond Reality
- Voyager
- Bass - Pieter Drost
- Gesang - Joost Hagemeijer, Roland van der Horst
- Gitarre - Roland van der Horst
- Keys - Chris Jonker
- Schlagzeug - Joost Hagemeijer
- Beyond Reality (2009) - 11/15 Punkten
- More or Less … an acoustic evening (2011)
- Bridge To Fiction (2024) - 13/15 Punkten
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