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All Ends: A Road To Depression (Review)

Artist:

All Ends

All Ends: A Road To Depression
Album:

A Road To Depression

Medium: CD
Stil:

Alternative Metal

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 43:46
Erschienen: 15.10.2010
Website: [Link]

ALL ENDS fügen der sogenannten „Female-Fronted“-Sparte eine weitere Facette hinzu. Während die Konkurrenz meist eher in bombastischen und symphonischen Gothic-Gefilden unterwegs ist, verbinden die Schweden rockige Gitarrenriffs, kraftvolle Drums und dezent tuckernde Synthesizer zu einer modernen Mischung, die für Alternative Rock zu energisch klingt, aber auch nicht wirklich in Metal-Bereiche vordringt. Durch die natürlichen Stimmen der beiden Frontfrauen und die eingängigen Gesangsmelodien versprüht „A Road To Depression“ zudem einen gewissen Pop-Appeal, manchmal könnte man fast meinen, eine Rockröhren-Ausgabe von MADONNA am Mikro zu hören.

Bereits beim zweiten Durchlauf setzen sich die Songs im Ohr fest, ohne dass sie sich schnell abnutzen würden. Das verhindern immer wieder kleine musikalische Details und Arrangements, man spürt deutlich, dass hier lange an den Tracks gefeilt wurde. ALL ENDS bieten dabei jede Menge Abwechslung: mitreißende High-Energy-Rocker wie „Area 1 (Hope And Fear)“, „Stupid People“ oder das groovige „Generation Disgrace“, aber auch getragene, traurige Nummern wie „Hear Me Now“ oder „Nobody’s Story“. Lediglich das rein elektronische, an DEPECHE MODE erinnernde „Wretch“ ist dann doch ein wenig zu viel der Abwechslung. Bei den anderen Tracks verwendet die Band die Synthesizer und Keyboards nämlich recht geschickt, so dass sie mit den Gitarren einen homogenen Sound bilden und nicht unangenehm auffallen.

Während die rockigen Tracks beim ersten Hören vor allem zum Mitsingen animieren, offenbaren die leiseren Töne das eigentliche Potential der Band, das sich in den Texten und der Vortragsweise der beiden Sängerinnen zeigt. Denn hinter der zunächst etwas oberflächlich wirkenden Fassade eines kommerziellen Sounds verbergen sich durchaus tiefgehende Geschichten. Das herausragende Beispiel ist „Nobody’s Story“: Die lediglich mit Klavier und Stimme vorgetragene Nummer hebt sich wohltuend von typischen Piano-Balladen ab. Beginnend mit sanften, verspielten Tönen und entsprechendem Gesang steigern sich sowohl das Instrument als auch die Stimme immer mehr, bis hin zu einem aggressiv hämmernden Klavier und einer verzweifelt, fast wütend schreienden Sängerin. Das klingt ein wenig unkonventionell, aber auch unglaublich emotional und geht unter die Haut. Überhaupt scheinen viele Texte auf „A Road To Depression“ eine echte Herzensangelegenheit zu sein und werden dementsprechend authentisch vorgetragen. Sie verbinden sich dabei fast zu einer Art Konzept über die Höhen und Tiefen des Lebens in der heutigen Gesellschaft.

Ein wenig schade ist es, dass ALL ENDS nicht mehr Kapital aus den zwei Frontfrauen schlagen können. Bei einem Live-Konzert mag das ganz anders aussehen, aber zumindest beim Hören dieser Studioaufnahmen kann man diese Tatsache getrost vergessen. Ohne Informationen darüber, dass und wo die Vocals aufgeteilt wurden, würde man diesen Umstand kaum bemerken.

FAZIT: Zugegeben, ALL ENDS klingen sehr kommerziell. Hat man jedoch einmal seine gewisse Mainstream-Abwehrhaltung überwunden, die aufgrund der unwiderstehlich eingängigen und mitreißenden Hits ohnehin nur schwer aufrecht zu erhalten ist, offenbaren die Songs durchaus Tiefgang. Dafür sorgen vor allem die sehr authentisch wirkenden und entsprechend emotional vorgetragenen Texte. Man kann eben auch gleichzeitig ein Massenpublikum ansprechen wollen und trotzdem mit Leidenschaft und persönlicher Note musizieren.

Daniel Fischer (Info) (Review 7101x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Obvious
  • Generation Disgrace
  • I Know Who I Am
  • I’m A Monster
  • Hear Me Now
  • Area 1 (Hope And Fear)
  • Don’t Be Scared
  • Nobody’s Story
  • Stupid People
  • Wretch
  • Road To Depression

Besetzung:

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