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Antithesis: Dreaming Reality (Review)

Artist:

Antithesis

Antithesis: Dreaming Reality
Album:

Dreaming Reality

Medium: CD
Stil:

Progressive Power Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 49:59
Erschienen: 10.06.2010
Website: [Link]

Ich muss zugeben, dass ich ANTITHESIS gar nicht mehr so richtig auf dem Zettel hatte, obwohl ich deren letztes Album "Dying For Life", das 2001 bei Massacre Records erschienen ist, im Regal stehen habe. Dass der Fünfer jetzt fast wieder bei Null anfangen muss - das insgesamt dritte Album erscheint (vorerst) nur als Eigenproduktion und ist direkt bei der Band erhältlich - liegt aber halt auch an der langen Pause und dass sich die Arbeiten daran über mehrere Jahre hingezogen haben.
An der Klasse von ANTITHESIS ändert das aber wahrlich nichts, denn was die Mannen um Gitarrist Paul Konjicija, der auch bei der anderen, ähnlich gelagerten Underground-Hoffnung DARK ARENA aktiv ist und von dort noch den Bassisten Brian Glodde rekrutiert hat, hier mit "Dreaming Reality" vorlegen, ist Power Metal nicht nur der wahren, sondern auch der anspruchsvollsten Art.

Gleich der Einstieg "The Madness" vermittelt die Entschlossenheit der Band und zeigt deren geballte Spielgewalt auf. Neben der sofort beeindruckenden Gitarrenarbeit - sowohl im Verbund, als auch bei Einzelbearbeitung - und dem schweißtreibenden Drumming ist es vor allem auch Sänger Matt Adkins, der auf Anhieb begeistern kann. Einen mehr als würdigen Ersatz hat man da für Ty Cook gefunden, welcher noch auf den ersten beiden Langrillen zu hören war. Der neue Mann hat ein beeindruckendes, weitreichendes Kraft-Organ, mit dem er bei den hohen Tönen oftmals knapp unter schrill bleibt, ohne dabei Gefahr zu laufen, anstrengend zu werden. Und er weiß sich gegen die spielerischen Raffinessen, die die nicht gerade leicht zugänglichen Songs stets aufweisen, durchzusetzen und ihnen Paroli zu bieten. Kurzum: Der Mann ist 'ne Wucht!

Verpackt in eine lebendige, natürliche Produktion scheuen ANTITHESIS die Einfältigkeit. Die Melodien sind in den verzwackten Songstrukturen nicht zu offensichtlich und allzu leichtläufige Refrains sollte man auch nicht erwarten. Dennoch beschert uns "Dreaming Reality" trotz einiger Jazz-Elemente bei Nummern wie "The Prophecy" mit seinen Zwischenspielen weder Progressive Metal der technischsten oder übermäßig vertrackten Art, noch Breitwand-Prog. Mit diesem Keyboard-freien Kraftpaket in bester US-Metal-Tradition bewegt sich die Band stilistisch vielmehr im Dunstkreis von teils legendären Kollegen wie ORACLE, STEEL PROPHET, SPIRIT WEB, SYRIS oder zuletzt auch DARKOLOGY - wer zweifelt, dass deren Klasse hier wirklich erreicht wird, braucht sich nur mal den großartigen, fast achtminütigen Titelsong anzuhören. Und nicht nur durch die (wenigen) eingestreuten bösen Vocal-Sequenzen stehen ANTITHESIS mit Songs wie "Endless Circle" und "Breaking My Will" auch schon mal am Rande zum Thrash Metal und sind somit öfter mal näher an einer Band wie NEVERMORE (respektive SANCTUARY) als bei den (aber auch nicht völlig zu Unrecht) als Einfluss benannten DREAM THEATER oder SYMPHONY X.

Die Aufmachung der selbstproduzierten CD ist zwar etwas mau (leider keine Texte im vierseitigen Booklet), aber der musikalische Inhalt reißt hier alles raus.

FAZIT: Der neu formierte Ohio-Fünfer beliefert uns nach langen neun Jahren wieder mit progressivem Power Metal fern jeglicher Pauschalität; nicht leicht verdaulich, aber um so nahrhafter. Wer auf allzu deutliche Hooklines und catchy Harmonien verzichten kann und stattdessen das genaue Hinhören bevorzugt, wird an diesem vor Kraft strotzenden Album seine lang anhaltende Freude haben.

Lars Schuckar (Info) (Review 8211x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • The Madness
  • Endless Circle
  • The Prophecy
  • Dreaming Reality
  • Venom Divine
  • The Bleeding
  • Final Season
  • Blue
  • Breaking My Will

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
oger [musikreviews.de]
gepostet am: 08.01.2011

User-Wertung:
9 Punkte

Gutes Album, das einige Zeit braucht, dann aber Spaß macht. Wenn mir persönlich auch etwas die "Hits" fehlen und die eine oder andere Idee leicht angestaubt klingt.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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