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Avantasia: Angel Of Babylon (Review)

Artist:

Avantasia

Avantasia: Angel Of Babylon
Album:

Angel Of Babylon

Medium: CD
Stil:

Melodic Power Metal

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 58:55
Erschienen: 03.04.2010
Website: [Link]

Über AVANTASIA an sich hat der Kollege, der "The Wicked Symphony" besprochen hat, im Grunde genommen ausführlich genug ausgelassen, so dass ich eigentlich direkt auf die Musik auf dem zweiten neuen Album, das "Angel Of Babylon" betitelt wurde, zu sprechen kommen könnte. Zuvor sei aber noch angemerkt, dass ich Tobias Sammet für den derzeit besten und wichtigsten deutschen Musiker im Bereich des melodischen Metals halte. Neben der Tatsache, dass er ein außergewöhnlicher guter Sänger ist, ist sein Ideenreichtum, sein Arbeitseifer und seine songschreiberische Klasse wirklich unbeschreiblich und so freue ich mich auf jedes neue AVANTASIA- und EDGUY-Album. Und werde darüber hinaus auch nie von seiner Arbeit enttäuscht.

"Angel Of Babylon" und "The Wicked Symphony" sollen ja als Alben für sich allein stehen, weshalb sie auch jeweils einen eigenen Titel bekommen haben. Trotzdem werde ich beim Opener "Stargazers" (der natürlich kein Cover des RAINBOW-Klassikers ist) den Eindruck nicht los, als würde Teil zwei des Doppeldeckers nun starten. Der Longtrack beginnt irgendwie nicht wie ein typischer Albumopener, sondern halt wie eine Fortsetzung. Nach dem ruhigen Einsteig entwickelt sich der Song zu einer Uptemponummer, in der mindestens vier verschiedene Stimmen zu hören sind, der grandiose Refrain wird zum großen Teil von Michael Kiske gesungen. Im Gegensatz zum überragenden "The Scarecrow" vom letzten Album sind die Zwischenparts nicht ganz so zwingend und bestehen meist nur aus guten, aber nicht gerade umwerfenden Soli. Der folgende Titeltrack ist der Song, der die meisten Probleme hat, sich schnell festzusetzen und wirkt für Sammets Verhältnisse schon fast sperrig. Vielleicht wächst er ja noch mit der Zeit, zunächst bleibt er aber klar der schwächste des Albums. Das etwas doof betitelte "Your Love Is Evil" ist dann ein simpler Rocker mit 80er-Flair, das besonders durch die Keyboard-Sounds hervorgerufen wird. Der Refrain ist einprägsam und bleibt sofort hängen, die Nummer endet aber unerwartet abrupt.

Es wäre falsch, nun von einem enttäuschenden ersten Eindruck zu sprechen, denn solche Songs muss man erstmal schreiben können, nur kann es Sammet für meinen Geschmack eben besser. Und zeigt das dann auch mit "Death Is Just A Feeling". Zwar ist der Übergang vom simplen Rocker zu dieser Nummer mit ihrer dunklen Zirkus- und Varieté-Atmosphäre dramaturgisch leicht holprig, aber der Song begeistert dann uneingeschränkt, besonders Jon Olivas Stimme passt hervorragend zu dem ungewöhnlichen Song. "Rat Race" ist dann wieder schneller und extrem eingängig und hebt sich dazu mit modernen Soundspielereien ab. Klar ist nun auch, dass "Angel Of Babylon" verdammt abwechslungsreich geworden ist. Und danach läuft das Album endlich auch zur Höchstform auf. "Down In The Dark" ist ein leicht düsterer, aber sehr melodischer Hit, wie ihn eben nur Sammet schreiben kann und wofür ich ihn liebe. Die wunderschöne Ballade "Blowing Out The Flame" läd mit seinem Chor im Kehrvers zum schmachtend-in-den-Armen-liegen ein und mit "Symphony Of Life" geht es in bombastisch, härtere Gefilde mit hauptsächlich weiblichem Gesang. Der Song ist auch wieder moderner arrangiert und dürfte vor allem Fans von Female-Fronted-Metal-Acts ansprechen.

Endspurt! "Alone I Remember" versprüht in den Strophen SKID ROW-Flair und wartet im softeren Refrain mit typischen AVANTASIA-Melodien auf, die manch einem aber zu cheesy sein könnten. Deluxe Melodic Metal der schnelleren Gangart wird bei "Promised Land" geboten und wer auf die ersten beiden AVANTASIA-Scheiben stand, wird hier selig mitbangen. Die "Journey To Arcadia" ist dann der über siebenminütige Rausschmeisser, der ruhig anfängt und melodisch-hymnisch dann nochmal alle Register zieht. Dass die Gesangsleistungen allesamt mindestens das Prädikat "sehr gut" verdienen, steht außer Frage, das war aber auch noch nie ein Problem bei AVANTASIA. Hinzu kommt ein Sound, der überraschenderweise nicht überproduziert ist, sondern fast schon erdig klingt und besonders den Gitarren viel Raum lässt.

FAZIT: "Angel Of Babylon" hat anfangs ein paar Schwierigkeiten, so richtig in Schwung zu kommen, die sich dann aber zum Glück legen. Den Vergleich mit "The Wicked Symphony" kann ich an dieser Stelle noch nicht ziehen, weil ich mich erstmal ausschließlich mit diesem Teil beschäftigt habe, mir gefällt dafür der Vorgänger "The Scarecrow" einen Tick besser. Nichtsdestotrotz steht "Angel Of Babylon" natürlich meilenweit über dem Durchschnitt, was ein Zauberrefrain nach dem anderen eindrucksvoll belegen.

Andreas Schulz (Info) (Review 12807x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Stargazers
  • Angel Of Babylon
  • Your Love Is Evil
  • Death Is Just A Feeling
  • Rat Race
  • Down In The Dark
  • Blowing Out The Flame
  • Symphony Of Life
  • Alone I Remember
  • Promised Land
  • Journey To Arcadia

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
Kommentare
Chris
gepostet am: 03.04.2010

Gutes Review, mein Schreib-Grund ist aber ein anderer: Was ist die Mehrzahl von Punkt? Sicher nicht Punkten. Beliebter und ebenso nerviger Fehler :P
Nils [musikreviews.de]
gepostet am: 03.04.2010

Also im Sinne von "12 von 15 zu erreichenden Punkten" wäre das schon richtig, oder? :P
Chris
gepostet am: 03.04.2010

User-Wertung:
14 Punkte

Also auch da bin ich mir nicht sicher, aber egal ^_^ Ist ja nicht mein Zine, ich hab n eigenes wo ichs nicht so zu machen brauch ;-) Aber ich würde nicht sagen dass es jetzt falsch ist, es klingt nur komisch wenn man drüber nachdenkt ;-)
Mannmannmann nur wegen sowas schreib ich hier rein, ich Klugscheißer :D
Carsten
gepostet am: 04.04.2010

User-Wertung:
3 Punkte

Das Album gefällt mir überhaupt nicht. Die Lieder sind zu einfallslos, zu lang und ähneln sich, immer nur trallala, mutig, gleich zweimal son Scheiß aufzunehmen. Und dieser Gesang, das erinnert mich an Zlatko..
Wolfgang
gepostet am: 05.04.2010

User-Wertung:
15 Punkte

Grandioses Werk!! Wicked Symphony und Angel of Babylon kommen für mich in die Auswahl zu den besten Metal-Scheiben des Jahres 2010!!
Saschispatz
gepostet am: 16.04.2010

User-Wertung:
13 Punkte

@Cartsen: sich anzumaßen den Gesang der neuesten Outputs von Herrn Sammet mit Zlatko zu vergleichen, macht für mich nur deutlich, dass du a) einfach nur provozieren möchtest b) einer dieser ewig Gestrigen bist, die immer behaupten werden,dass früher alles besser gewesen ist oder c) einfach überhaupt keine Ahnung hast.
Thustus
gepostet am: 03.05.2010

User-Wertung:
14 Punkte

Für mich gehören die beiden Scheiben zum Besten der letzten Jahre.
Leon
gepostet am: 20.05.2010

User-Wertung:
5 Punkte

Naja, ein Meisterwerk ist das nun nich.. Wie viele Lieder sind denn richtig gut? Die Musik wird nich auf den Punkt komponiert. Die jaulenden Gesänge nerven auch. Und dann noch 2 Alben, hallelujah... gebe da mal 5 Punkte, wie beim Abi, scheiße eigentlich, aber gerade geschafft^^
Duca
gepostet am: 10.06.2010

User-Wertung:
14 Punkte

Wirklich zwei der besten Metalalben des Jahres bisher. Setzen sich schon beim ersten Hören im Gehörgang fest...so muss das!
Philipp
gepostet am: 10.09.2010

User-Wertung:
15 Punkte

aber hallo die Alben sind sowas von geil, sowas muss man sich besorgen
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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