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Black Sun Aeon: Routa (Review)

Artist:

Black Sun Aeon

Black Sun Aeon: Routa
Album:

Routa

Medium: CD
Stil:

Dark / Death / Doom Metal

Label: Cyclone Empire
Spieldauer: 78:58
Erschienen: 02.04.2010
Website: [Link]

Black Sun Aeon ist das Soloprojekt von Tuomas Saukkonen, einem finnischen Multiinstrumentalisten, der außerdem noch die Bands BEFORE THE DAWN und THE FINAL HARVEST leitet. Nach dem Debüt "The Darkness Walks Beside Me" Anfang 2009 folgt nun bereits das zweite Album mit dem Titel "Routa", was so viel wie Bodenfrost bedeutet. Auf gleich zwei CDs erzählt Tuomas in 80 Minuten Geschichten rund um den Winter in Finnland und geht dabei auf die Schönheit der kalten Jahreszeit, aber auch auf die dunklen und grausamen Seiten des Winters ein.

Die erste CD trägt den Namen "Talviaamu", das bedeutet Wintermorgen. Mit Klargesängen und melancholischen Melodien soll die vom Schnee geweißte Landschaft gewürdigt werden. Und das gelingt Tuomas auf eindrucksvolle Art und Weise. Die sieben Songs sind stets von wunderbaren Melodien durchzogen, die wohlige Gänsehautschauer verursachen und den Hörer mit nahezu hypnotischer Wirkung vereinnehmen. Traurige Riffs und ergreifende Melodien, die von der Leadgitarre oder auch im Gesang erschaffen werden, dominieren über weite Strecken und ergießen sich in Songs von epischer, majestätischer Breite. In der Form kennt man das wirklich nur von finnischen Musikern. Dezente Keyboardsounds veredeln die weitläufigen Kompositionen und verstärken die atmosphärische Dichte. Leider geht durch den etwas matschigen Sounds die filigrane Anmut ein wenig verloren, nachteilig macht sich auch bemerkbar, dass das Tempo zunächst wenig variiert, erst im vierten Song "Routa" wird die Geschwindigkeit angezogen und damit steigt auch der Abwechslungsreichtum. Nichtsdestotrotz sind die ersten drei Songs wahre Perlen dunkler, harter Musik und besonders "Frozen" begeistert mit seinem herrlichen Klargesang. In "Dead Sun Aeon" überrascht der unerwartet einsetzende weibliche Gesang, während "Wreath Of Ice" sanft und grazil durch den Raum schwebt.

Deutlich härter, ruppiger und düsterer geht es dann auf "Talvijö" zu. Die Winternacht beschreibt die Kälte und Grausamkeit des Winters, dementsprechend tendiert die Musik nun deutlicher Richtung Death Metal. Die Riffs sägen, statt zu schmeicheln und der Klargesang weicht dem stetigen Gegrunze. Zwar tauchen auch jetzt noch immer wieder melodische Elemente auf, die nehmen jedoch deutlich weniger Raum als auf der ersten CD ein. Während das mit komischem, quietschendem Ticken startende "Frozen Kingdom" fast schon ins schwarzmetallische driftet, wissen vor allem die ersten beiden Tracks zu überzeugen, "River" glänzt mit seinem melodischen Refrain. Mit zunehmender Spielzeit verliert sich "Talvijö" allerdings in kompositorischer Belanglosigkeit und es wird deutlich, dass Death Metal nicht gerade zu den Stärken von Tuomas Saukkonen gehört.

Die konzeptionelle Zweiteilung des Albums ist auf der einen Seite sicherlich interessant, weil es zwei verschiedene musikalische Gesichter von BLACK SUN AEON zeigt, gleichzeitig ist genau das aber das Problem. Das qualitative Gefälle im zweiten Teil lässt zu dem Schluss kommen, dass es letztendlich besser gewesen wäre, wenn das Album insgesamt 20 Minuten kürzer ausgefallen wäre und die besten Stücke und Elemente von "Talvijö" in "Talviaamu" eingeflossen wären.

FAZIT: So sehr die erste CD begeistert, so durchschnittlich ist im direkten Vergleich die zweite CD geraten. Das Konzept hätte deutlich straffer umgesetzt werden können, was in der Gesamtbetrachtung für ein noch besseres Ergebnis gesorgt hätte. Doch alles hätte, wäre, wenn nützt ja nun auch nichts mehr. Mit 12 Punkten für "Talviaamu" und 9 Punkten für "Talvijö" ergeben sich aufgerundet knappe 11 Punkte für "Routa", es obsiegt aber die ausdrückliche Empfehlung, sich das Album allein schon wegen der tollen ersten Hälfte zuzulegen, wenn man mit melancholisch-melodischem Dunkelmetall etwas anzufangen weiß.

Andreas Schulz (Info) (Review 6610x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Talviaamu:
  • Core Of Winter
  • Frozen
  • Sorrowsong
  • Routa
  • Wreath Of Ice
  • Dead Sun Aeon
  • Cold
  • Talvijö:
  • Funeral Of World
  • River
  • Frozen Kingdom
  • Wanderer
  • The Beast
  • Silence
  • Apocalyptic Reveries

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Tim
gepostet am: 14.04.2010

User-Wertung:
10 Punkte

Ich bin beim ersten Anhören zum genau gleichen Fazit gelangt. :-)
Olli [musikreviews.de]
gepostet am: 14.04.2010

User-Wertung:
9 Punkte

Solide Platte, die jedoch keine echte Steigerung zum Debüt ist. Zu viele Durchschnittsriffs machen ähnlich wie bei den aktuellen Before The Dawn-Alben den Großteil der Songs zu austauschbar. Alles in allem zu hitfrei und zu unausgereift zusammengeschustert. Eine einfache CD hätte es hier auch getan.
Marco
gepostet am: 15.04.2010

User-Wertung:
7 Punkte

Hm... Viel zu lang für so eindimensionale Leads. Ein Projekt, man hört schon, dass da nur Ideen eines einzelnen immer wieder neu aufgelegt werden.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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